Wenn es um eine superkritische Krisenanordnung geht, dann
ist meistens ein Objekt am Markt am Ende seiner Innovationskraft angekommen:
Der Computer.
Um es mal auf das Wesen der Elektronik zu bringen, so kann
sie eines: die Sprache ersetzen und sie kann Kommunikation auf binäre Weise
leisten.
D.h. sie kann:
- Daten
transferieren
- Daten
verarbeiten
- Daten
speichern
Facebook ist nichts anderes als eine Plattform, die Daten
speichert und einen Chat möglich macht. Twitter ist auch nur ein
Kurztextspeicher, Youtube ist ein Datenspeicher für Medien.
Mehr als speichern, prozessieren und transferieren wird der
Computer nie können.
Der Rest sind an den Rechenkomplex angelagerte - Gefühle -
und Bedürfnisse als Mehrwert aus den drei Möglichkeiten des Mikrochip - Zeitalters.
Der Höhenflug des Mikrochip fand in den 80er Jahren statt,
seine Möglichkeiten wurden mit Windows 98 auf ein Eingabeformat gebracht, was
sich seither nicht mehr geändert hat und kaum auch ändern wird, wenn man keine
Sensoren fürs Gedankenlesen erfindet.
Das Modell - "Geld mit dem PC - Gefühl" hat seinen
Zenit längst überschritten, auch wenn man mit Programmen immer noch Märkte
erstürmen kann. Aber der Impulswert des Mikrochip, wie er in den 80er und 90er
Jahren die Menschen beflügelte und Möglichkeiten eröffnete ist Vergangenheit.
Es kommt nur noch eine Wiederverwertung von "Chat"
und "Data" nach der anderen, die Formate werden nur noch umgelablet,
damit verblödete Teenies sie nutzen und man damit Werbung schalten kann.
Den Mensch für den Computer zu nutzen seinen abstrakten
Mehrwert mit sinnlosen Informationen zu generieren ist in gewissem Maß die
Perversion, daß nicht mehr der Chip die Möglichkeit für den Menschen erweitert,
sondern der Mensch die Möglichkeit des Chips rechtfertigen soll.
Der Tod der Dotcom - Branche war schon das erste Zeichen,
daß das Format PC seine Möglichkeiten eigentlich ausgespielt hat und es
höchstens eine Inflation der formulierten Möglichkeiten gibt, die aber immer
wieder auf diese drei Eigenschaften beschränkt bleiben müssen:
- Daten
transferieren
- Daten
verarbeiten
- Daten
speichern
Software in der Nachfragekrise…. ???
Cloud - Services ? Dateninseln, Datenblasen, Datenfötus,
Daten Daten Daten von einer Festplatte in eine andere pumpen, Server
vereinzeln, vernetzen, einbetten, auslagern, etc.
Es geht nur darum Daten in 1 und 0 von einem HDD in einen
anderen Speicher zu legen.
Man verdient das Geld nur noch damit für die Speicher immer
neue Namen zu erfinden. Das ist keine Innovation. Es ist immer ein HDD am Ende
oder ein SSD und dazwischen werkelt ein Heer von Transistoren - mehr wird das
nicht !
Man hat über Jahre im IT - Geschäft das Geld dadurch
generiert, daß man über das Maß des Nützlichen einen Überbau an Sinngehalt
errichtet hat, einen virtuellen Markt an
- mit Worten verbundenen Gefühlen zu:
- Daten
transferieren
- Daten
verarbeiten
- Daten
speichern
Es wird auch jetzt nicht mehr…..
Wenn der Überbau aus Gefühlen zu Worten zusammenbricht, dann
bricht der Markt dazu zusammen und Dotcom verliert seinen Stellenwert über das
Nützliche hinaus.
SAP ist wohl ein Musterbeispiel, wie man anfangen kann sich
selber mit Laber - Produkten aus der Nachfrage zu katapultieren, wenn man es
schafft an einem Tag so ungefähr 1/5 seines Börsenwertes zu verlieren, dann ist
man weder systemrelevant noch hat man ein nützliches Angebot über das Maß des
gefühlt - gebrauchten hinaus.
Wenn der Kunde ein Produkt für seine Firma nicht braucht,
sondern eine "Lösung angeboten bekommt" für die das Problem erst noch
geliefert werden muß, dann mag das einen Verbalmarkt stimulieren und diesem
auch geldträchtig nützen, aber eine krisenfeste Substanz ist das nicht.
Statt eine einfache Firmensoftware zu bieten, die auch der
kleinen Frau mit dem Blumenladen das Leben einfacher macht, führt man
autistische Supersprachen ein und Begriffe, die sich wie Sektgläser nur noch in
elitären Kreisen herumreichen lassen.
Das Angebot soll eine Nachfrage induzieren, es soll durch
eine Werbung und tolle Worte eine Nachfrage aus dem Nichts hervorrufen. Das
funktioniert auch ganz gut, aber im Letzten sind das alles Strohfeuer. Die
Substanz der 80er und 90er mit einer Realnachfrage nach nützlicher Betriebssoftware bildet die fesche
Cloud nicht.
Lizenzen und umständliche Produktpyramiden an Systemen und
Möglichkeiten, die sich nur noch selbst feiern sind weder für Hans
Schotterbacher mit seinem Metallbau - Unternehmen interessant und auch nicht
für die Apotheke von nebenan.
Die Betriebe verkochen mittlerweile mehr Zeit sich mit
"neuen Systemen" abzuplagen, als daß diese einen realen Zeit -
Mehrwert liefern würden.
Ich will gar nicht hochrechnen, was SAP und Microsoft
alleine durch unausgegorene Ideen und implementierte Probleme einen jährlichen
Verlust an produktiven Arbeitsstunden verursachen, weil man sich nur noch mit
einem verbalisierten Produkt herumschlägt, dessen Wirkung hauptsächlich darin
besteht, daß der Nutzer dem narzißtischen Selbstzweck des Produktes dient und
weniger dieses dem Nutzer und schon gar nicht in dessen ureigenem
Interessensfeld. Der Nutzer kauft ja nicht mehr ein Produkt, daß ihm für seinen
Betrieb nützt, sondern eines, daß den Umsatz des Herstellers bei einem überschaubaren
Leistungsinhalt sichern soll.
Die Aspekte haben sich längst in ihr schädliches Gegenteil
umgewandelt.
Die Gesetze der Kybernetik wollen es, daß der totale Nutzen einer
unendlichen Verknüfpung der Informationen mit absoluter Gewissheit der
absoluten und vollendeten Nutzlosigkeit zustreben müsste, weil die totale
Vernetzung nur eines beließ: einen nicht mehr diskriminierten Zustand.
Der Vorteil neuer Produkte muß heute "erklärt"
werden, die Innovation ist auf ein Narrativ und seine Adressierbarkeit
angewiesen, weil sie nicht mehr substantiell ist.
Das Format des Chips ist langfristig ausgelutscht, spätestens
dann, wenn die Miniaturisierung ihre physikalischen Grenzen erreicht haben
wird, denn das Wunder wird ausbleiben und wenn man einen Computer in der Größe
eines Zuckerwürfels bauen wird, wird es bei den Elementen bleiben:
- Daten
transferieren
- Daten
verarbeiten
- Daten
speichern
Den Sinn des Lebens wird der Computer nicht spenden oder
offenbaren und Glück stiftet er auch nicht, denn nach Tinder kommt Knutschen
und das macht nicht der Chip, sondern der Nutzer.
Die Menschen stabilisieren ihre Gefühle mit IT - Produkten. Wenn
jene diese genannte Aufgabe subjektiv nicht mehr erfüllen können, dann wird die
Nachfrage nach Clouds und anderen Wolkenschlössern schnell einbrechen.
So hoch die Werte mit IT flogen, so tief können sie stürzen.
Es kann noch einmal noch höher steigen, es mach sich ein Babel in den Lüften
errichten aus einer Eins und einer Null: Je hochgestochener das Narrativ, je
fragiler der Nutzen hinter den Selbstzweck tritt um so höher ist das Risiko,
daß diese Blase irgendwann einmal psychologisch kollabiert.
Auf die Frage des täglichen Brotes gebracht wird man sehen,
wie anfällig die IT - Werte tatsächlich sind und wie schnell die Nachfrage nach
Wolkenschlössern einbrechen kann.
Der Markt der alten Zukunftstechnologie ist derjenige der
aus der Sicht der Gegenwart in der Vergangenheit erfüllt sein muß um die
Gefühle der Machbarkeit zu tragen.
Wenn dieses Gefühl der Machbarkeit einer Sättigung zueilt,
dann stürzt der Markt für Software und IT - Dienste in sich zusammen. Wenn die
Leute ihr Leben zusammenhalten müssen, dann kaufen sie keine Software, wenn
Unternehmen insolvent gehen, dann braucht man keine "Lösungen für Ihr
Unternehmen". Notfalls tun es Lochkarten und Papier, wenn man dadurch
Linzenzgebühren sparen kann um den kleinen Laden zu retten.
Die IT - Branche kann so schnell fallen, wie sie gestiegen
ist.
Den Nachfrageeinbruch als Trigger für den teilweisen
Zusammenbruch überflüssiger IT - Beschickung, das sollte man nebenbei mal im
Auge behalten.
Die IT - Unternehmen sollen sich auf nützliche smarte
Gadgets konzentrieren und nicht auf verbalisierten Schrott für den man fast
eine Mitgliedschaft in einer Sekte benötigt und ein Teaching, um schon auch nur
der autistoiden Parallelsprache folgen zu können, aus der der Nutzen und der Mehrwert
des Produktes entgehen soll.
Das ist wie Kinder, die einen Lehmklumpen formen und sagen:
"Das ist walliwollidudido.de"
Das Kind kriegt Hunger, es schmeißt den Lehmklumpen weg und
rennt zu Mama und singt:
"Stell Dir mal vor, da ist ein Platz du weißt schon wo,
da schenkt man dir ein Lächeln und so…"
Das Dotcom - Unternehmen ist passé und der Burger - Laden um
die Ecke macht das Rennen.