Montag, 26. Oktober 2020

Das Dotcom - Unternehmen ist passé und der Burger - Laden um die Ecke macht das Rennen.

 

Wenn es um eine superkritische Krisenanordnung geht, dann ist meistens ein Objekt am Markt am Ende seiner Innovationskraft angekommen:

Der Computer.

Um es mal auf das Wesen der Elektronik zu bringen, so kann sie eines: die Sprache ersetzen und sie kann Kommunikation auf binäre Weise leisten.

D.h. sie kann:

  • Daten transferieren
  • Daten verarbeiten
  • Daten speichern

 

Facebook ist nichts anderes als eine Plattform, die Daten speichert und einen Chat möglich macht. Twitter ist auch nur ein Kurztextspeicher, Youtube ist ein Datenspeicher für Medien.

Mehr als speichern, prozessieren und transferieren wird der Computer nie können.

Der Rest sind an den Rechenkomplex angelagerte - Gefühle - und Bedürfnisse als Mehrwert aus den drei Möglichkeiten des Mikrochip - Zeitalters.

Der Höhenflug des Mikrochip fand in den 80er Jahren statt, seine Möglichkeiten wurden mit Windows 98 auf ein Eingabeformat gebracht, was sich seither nicht mehr geändert hat und kaum auch ändern wird, wenn man keine Sensoren fürs Gedankenlesen erfindet.

Das Modell - "Geld mit dem PC - Gefühl" hat seinen Zenit längst überschritten, auch wenn man mit Programmen immer noch Märkte erstürmen kann. Aber der Impulswert des Mikrochip, wie er in den 80er und 90er Jahren die Menschen beflügelte und Möglichkeiten eröffnete ist Vergangenheit.

Es kommt nur noch eine Wiederverwertung von "Chat" und "Data" nach der anderen, die Formate werden nur noch umgelablet, damit verblödete Teenies sie nutzen und man damit Werbung schalten kann.

Den Mensch für den Computer zu nutzen seinen abstrakten Mehrwert mit sinnlosen Informationen zu generieren ist in gewissem Maß die Perversion, daß nicht mehr der Chip die Möglichkeit für den Menschen erweitert, sondern der Mensch die Möglichkeit des Chips rechtfertigen soll.

Der Tod der Dotcom - Branche war schon das erste Zeichen, daß das Format PC seine Möglichkeiten eigentlich ausgespielt hat und es höchstens eine Inflation der formulierten Möglichkeiten gibt, die aber immer wieder auf diese drei Eigenschaften beschränkt bleiben müssen:

 

  • Daten transferieren
  • Daten verarbeiten
  • Daten speichern

 

Software in der Nachfragekrise…. ???

 

Cloud - Services ? Dateninseln, Datenblasen, Datenfötus, Daten Daten Daten von einer Festplatte in eine andere pumpen, Server vereinzeln, vernetzen, einbetten, auslagern, etc.

Es geht nur darum Daten in 1 und 0 von einem HDD in einen anderen Speicher zu legen.

Man verdient das Geld nur noch damit für die Speicher immer neue Namen zu erfinden. Das ist keine Innovation. Es ist immer ein HDD am Ende oder ein SSD und dazwischen werkelt ein Heer von Transistoren - mehr wird das nicht !

Man hat über Jahre im IT - Geschäft das Geld dadurch generiert, daß man über das Maß des Nützlichen einen Überbau an Sinngehalt errichtet hat, einen virtuellen Markt an  - mit Worten verbundenen Gefühlen zu:

  • Daten transferieren
  • Daten verarbeiten
  • Daten speichern

 

Es wird auch jetzt nicht mehr…..

Wenn der Überbau aus Gefühlen zu Worten zusammenbricht, dann bricht der Markt dazu zusammen und Dotcom verliert seinen Stellenwert über das Nützliche hinaus.

SAP ist wohl ein Musterbeispiel, wie man anfangen kann sich selber mit Laber - Produkten aus der Nachfrage zu katapultieren, wenn man es schafft an einem Tag so ungefähr 1/5 seines Börsenwertes zu verlieren, dann ist man weder systemrelevant noch hat man ein nützliches Angebot über das Maß des gefühlt - gebrauchten hinaus.

Wenn der Kunde ein Produkt für seine Firma nicht braucht, sondern eine "Lösung angeboten bekommt" für die das Problem erst noch geliefert werden muß, dann mag das einen Verbalmarkt stimulieren und diesem auch geldträchtig nützen, aber eine krisenfeste Substanz ist das nicht.

Statt eine einfache Firmensoftware zu bieten, die auch der kleinen Frau mit dem Blumenladen das Leben einfacher macht, führt man autistische Supersprachen ein und Begriffe, die sich wie Sektgläser nur noch in elitären Kreisen herumreichen lassen.

 

Das Angebot soll eine Nachfrage induzieren, es soll durch eine Werbung und tolle Worte eine Nachfrage aus dem Nichts hervorrufen. Das funktioniert auch ganz gut, aber im Letzten sind das alles Strohfeuer. Die Substanz der 80er und 90er mit einer Realnachfrage nach  nützlicher Betriebssoftware bildet die fesche Cloud nicht.

Lizenzen und umständliche Produktpyramiden an Systemen und Möglichkeiten, die sich nur noch selbst feiern sind weder für Hans Schotterbacher mit seinem Metallbau - Unternehmen interessant und auch nicht für die Apotheke von nebenan.

Die Betriebe verkochen mittlerweile mehr Zeit sich mit "neuen Systemen" abzuplagen, als daß diese einen realen Zeit - Mehrwert liefern würden.

Ich will gar nicht hochrechnen, was SAP und Microsoft alleine durch unausgegorene Ideen und implementierte Probleme einen jährlichen Verlust an produktiven Arbeitsstunden verursachen, weil man sich nur noch mit einem verbalisierten Produkt herumschlägt, dessen Wirkung hauptsächlich darin besteht, daß der Nutzer dem narzißtischen Selbstzweck des Produktes dient und weniger dieses dem Nutzer und schon gar nicht in dessen ureigenem Interessensfeld. Der Nutzer kauft ja nicht mehr ein Produkt, daß ihm für seinen Betrieb nützt, sondern eines, daß den Umsatz des Herstellers bei einem überschaubaren Leistungsinhalt sichern soll.

Die Aspekte haben sich längst in ihr schädliches Gegenteil umgewandelt.

 

Die Gesetze der Kybernetik wollen es, daß der totale Nutzen einer unendlichen Verknüfpung der Informationen mit absoluter Gewissheit der absoluten und vollendeten Nutzlosigkeit zustreben müsste, weil die totale Vernetzung nur eines beließ: einen nicht mehr diskriminierten Zustand.

Der Vorteil neuer Produkte muß heute "erklärt" werden, die Innovation ist auf ein Narrativ und seine Adressierbarkeit angewiesen, weil sie nicht mehr substantiell ist.

Das Format des Chips ist langfristig ausgelutscht, spätestens dann, wenn die Miniaturisierung ihre physikalischen Grenzen erreicht haben wird, denn das Wunder wird ausbleiben und wenn man einen Computer in der Größe eines Zuckerwürfels bauen wird, wird es bei den Elementen bleiben:

  • Daten transferieren
  • Daten verarbeiten
  • Daten speichern

Den Sinn des Lebens wird der Computer nicht spenden oder offenbaren und Glück stiftet er auch nicht, denn nach Tinder kommt Knutschen und das macht nicht der Chip, sondern der Nutzer.

Die Menschen stabilisieren ihre Gefühle mit IT - Produkten. Wenn jene diese genannte Aufgabe subjektiv nicht mehr erfüllen können, dann wird die Nachfrage nach Clouds und anderen Wolkenschlössern schnell einbrechen.

So hoch die Werte mit IT flogen, so tief können sie stürzen. Es kann noch einmal noch höher steigen, es mach sich ein Babel in den Lüften errichten aus einer Eins und einer Null: Je hochgestochener das Narrativ, je fragiler der Nutzen hinter den Selbstzweck tritt um so höher ist das Risiko, daß diese Blase irgendwann einmal psychologisch kollabiert.

Auf die Frage des täglichen Brotes gebracht wird man sehen, wie anfällig die IT - Werte tatsächlich sind und wie schnell die Nachfrage nach Wolkenschlössern einbrechen kann.

Der Markt der alten Zukunftstechnologie ist derjenige der aus der Sicht der Gegenwart in der Vergangenheit erfüllt sein muß um die Gefühle der Machbarkeit zu tragen.

Wenn dieses Gefühl der Machbarkeit einer Sättigung zueilt, dann stürzt der Markt für Software und IT - Dienste in sich zusammen. Wenn die Leute ihr Leben zusammenhalten müssen, dann kaufen sie keine Software, wenn Unternehmen insolvent gehen, dann braucht man keine "Lösungen für Ihr Unternehmen". Notfalls tun es Lochkarten und Papier, wenn man dadurch Linzenzgebühren sparen kann um den kleinen Laden zu retten.

Die IT - Branche kann so schnell fallen, wie sie gestiegen ist.

Den Nachfrageeinbruch als Trigger für den teilweisen Zusammenbruch überflüssiger IT - Beschickung, das sollte man nebenbei mal im Auge behalten.

Die IT - Unternehmen sollen sich auf nützliche smarte Gadgets konzentrieren und nicht auf verbalisierten Schrott für den man fast eine Mitgliedschaft in einer Sekte benötigt und ein Teaching, um schon auch nur der autistoiden Parallelsprache folgen zu können, aus der der Nutzen und der Mehrwert des Produktes entgehen soll.

Das ist wie Kinder, die einen Lehmklumpen formen und sagen:

"Das ist walliwollidudido.de"

Das Kind kriegt Hunger, es schmeißt den Lehmklumpen weg und rennt zu Mama und singt:

"Stell Dir mal vor, da ist ein Platz du weißt schon wo, da schenkt man dir ein Lächeln und so…"

Das Dotcom - Unternehmen ist passé und der Burger - Laden um die Ecke macht das Rennen.





3 Kommentare:

  1. Richtig. SAP war schon immer eine Seuche, ein PR-Wahnsinnsmaschine. Gute Software gab es allemal früher, ohne Mausgeklicke und Fensterschieberein,zum performanten Arbeiten. Eine Inflation in den abgeblichen Anwendungen und Möglichkeiten war schon bei der Dot.com-Krise virulent. Aber es wurde erstmal noch bunter. Der smarte Burgerladen mit Vielfalt und Desing-Belag, scheitert aber ebenso an der Kalkulation, weil auch das niemand mehr beherrscht. Buchhaltung? Kostenrechnung. Was weiß der Hippster davon, wenn woanders die reine Gesinnung bezahlt wird? Wer das Alphabet nicht beherrscht, den nützt auch keine Romanschreibe-Software-App. Der Niedergang war absehbar. Mit Version 17.b.

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  2. Warten wir es ab, das ist erst das Knacken in den Balken, der Bruch kommt erst noch.

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