Mittwoch, 14. Oktober 2020

Das Urteil der Geschichte in der Phase der Beweisaufnahme - pivot - momentum

 Vielleicht wird man in 20 Jahren sagen müssen, daß sich die vielleicht größte wirtschaftliche Krise neuerer Zeit ankündigte als sich alle - mal taktisch - mal dämlich - mit einer eingebildeten Pest beschäftigten. 

Auf jeden Fall wird die Geschichte Corona nicht als Seuche von Rang belassen, es wird nicht einmal an die ersten HIV - Wellen heranreichen, es wird sich als Luftnummer entpuppen und zwar genau in dem Moment, wo die wahren Größen von Krise ihre Strukturschäden wirken werden. 

Es war ein niedlicher Versuche mit den "systemrelevanten" Berufen, es auf die Frage "systemrelevanter" Wirtschaft zu bringen, gewisse Kreise von Analysten dürften daraus hervorragende Erkenntnisse über die Möglichkeit einer Reduktion auf systemerhaltenden Wirtschafsbereiche erhalten haben. 

Das wird aber alles zusammen nichts daran ändern, daß man in 50 Jahren auf die Corona - Darsteller wie auf unreife Kleinkinder blicken wird und man wird den Kopf schütteln und die Frage stellen, warum sich alle um ihre eingebildete Katastrophe gekümmert hatten und nicht um die unübersehbaren Probleme in allen anderen Gebieten der Gesellschaften. 

Man wird vielleicht schon in 20 oder 30 Jahren sagen können: Sie trugen alle Masken und spielten alle Theater, derweil sich die Verelendung schon sichtbar abzeichnete, als die Gründe für das folgende Radikale angelegt wurden hatten sie sich alle mit ihren Lumpen vorm Maul beschäftigt, statt sich um eine Modernisierung ihrer Ökonomien zu kümmern. Man wird sagen müssen: Sie haben alle versagt - und wer weiß schon heute zu sagen  - welchen Krieg oder Toten sie damit kausal verursachen werden, - die "Eliten" in ihrer Alterexistenz, dem Thema an allen Themen vorbei. 

Seit dem symbolischen Ende des Trans - Rapid hat Deutschland die Entwicklung verschlafen, die USA haben seit Windows 98 kein anderes Format mehr hervorgebracht, bei 5G fehlt es nahezu allen abgewrackten Industrienationen an einem Wettbewerbsangebot, daß es China gleich könnte. 

Nenne man es beim Namen: Der Westen hat seine produktive Vormacht eingebüßt und seine Jugend ist so dumm wie ehedem in den 1980ern in den Entwicklungsländern. Sie können kaum richtig rechnen, lesen und schreiben und wenn, dann erfüllen sie den schmalen Rahmen der noch schmäleren Lehrpläne. 

Gegen einen chinesischen "Abiturienten" gestellt wirken deutsche Schüler wie Witzfiguren. In China finden Roboterkämpfe statt und in Deutschland kommt ein grün versiffter Lehrer mit zwei Dioden um die Ecke. Will man China dadurch besiegen, daß es sich totlacht ? 

Die Amerikaner versinken in instigierten Moraldebatten und verschlafen in der Zuchtelei um Trump oder Demenzi - Biden jede Aufstellung in der Frage der Mikrochip - Industrie, die sie ohnehin schon mehrheitlich und seit den 1980ern nach Fernost verloren haben. Wenn die Amerikaner dachten, sie hätten Japan besiegt, so mag das für den Wert des Yen gelten, aber für die Vormacht in der Elektronik nicht. 

Man wird sich die Frage in der historischen Retrospektive stellen, warum die Europäer und ihr Kind - die USA so eklatant in ihrer wirtschaftlichen Aufstellung harzten und sich nur noch in der Moralfrage ergingen - wozu auch Corona zählt, als neue Samariterfrage. Die Wohltat in einem Feld zu beweisen, was nichts beweisen kann ist höchstens ein Beweis, gemessen an der Frage eines Krieges höchsten aufgeblasen und dämlich zu sein. 

Kein Mensch spricht vornehmlich von der spanischen Grippe, wenn es um die Kriegsjahre geht, weil der Krieg die vornehmliche Ereignisgröße war. Wenn man heute von einer Nicht - spanischen - Grippe als einem Ereignis spricht, weil man keinen Krieg hat, dann ist das eine schlichte Wohlstandsverzogenheit. Diese ist kein Maß in keinem einzigen historischen Bezug einer - wirklichen -  und wirkenden Größe. Eine Alteration der Themen in die Chromatik eines Narrativs ist keine Lösung des tatsächlichen Problems. 

Vielleicht wird ein Historiker einst sagen müssen: "Sie hatten sich alle in reichlich irrer Manier in eine Selbstgerechtigkeit gesteigert, die die Anlage der fatalen Probleme noch anwachsen ließ". 

Wenn ein Historiker diesen Satz sagen wird ist es ungefährlich, wenn ein Führer, oder eine im Anfang gemäßigte radikale Alternative zum bestehenden System diese Feststellung als Kampfansage gut begründet nutzen wird, dann erschließt die Bewertung der Geschichte ihren neuen Anlaß und ein neues Kapitel. 

Wenn man die Frage stellt, wer das dritte Reich möglich gemacht hat, dann waren es mithin auch die Regierungen der Weimarer Republik in ihrem eklatanten teigigen Totalversagen in der Frage einer praktischen Lösung. Hitler hatte nie eine bessere Wahlwerbung als den verlorenen Krieg und das Versagen seiner demokratischen Vorgänger. Und in der Frage gescheiterter Entwürfe stellt die linke Utopie immer noch den schwächereren Teil gegenüber dem rechts - konservativen Pragmatismus dar. 

Daß mit dem einem recht- konservativen Rückfall in historische Betrachtungen von Identität die neuen Probleme fehlender Strukturdynamik angelegt sind, fällt an den Zyklus überhaupt kritischer Gesellschaften, die über soziale Probleme mit Beginn in der Eltern - Kind  - Beziehung verfügen. 

Und dieser Stelle kommt es abermals auf die Frage zu, wie man in kritische Zuständen von Entwicklungszyklen  überhaupt mit monostabilen Gesellschaften umgeht, die diese Zyklen aufgreifen wie einen diskriminierenden Trigger um in einen alten monostabilen Zustand zurück zu kippen. 

Die Deutschen wurden seit 1939 aus dem monostabilen Zustand herausgebombt, weil sie ansonsten nie bistabil geworden wären, oder sich auf der kritischen Grenze einer gewerteten Kippstufe jemals eingependelt hätten. Die Deutschen haben zwei Diktaturen unterhalten, die jeweils von den Alliierten beendet werden mußten und die lezten 1988 per Beschluß durch Gorbatschow aufgehoben wurde. Die Deutschen mußten fremdbestimmt werden, weil sie von sich aus - aus einem steten Minderwertigkeitskomplex heraus zur infantilen Aggression neigen und hierin im Gehorsam - fremd - und selbstgefährdend agieren. Das haben sie im letzten Jahrhundert gleich zwei mal in einer Folge von gerade einmal 20 Jahren. 

Corona als "der unsichtbare Feind" gegen den "der Volkssturm mit der Maske - diszipliniert ankämpft" ist ein ziemlich eindeutiger Hinweis auf historische Vorgänge innerhalb der deutschen Seele. Das Erwachen des Krieges an einem Bewältigungsobjekt. Das Siegen am gewillkürten Objekt als Ersatz und als Moral gegen die eigene Geschichte, als Äquilibration mit Weltgeltung und Rehabilitierung von einer historischen Volkskrise von geschichtlicher Identität, - das ist für viele Deutsche "Corona" als Anlaß für ein "Heilmittel" gegen die Unhygiene in der eigenen Seele. 

Die Glaubensfrage ist ja schon jeder empirischen Nachweislogik entzogen. Das mag manchen Zweck denken, darum geht es in der Frage des "Glaubens" aber nicht. Denn wenn ich einen Glauben und seine Lehre für einen Zweck nutzen kann, dann heißt das noch lange nicht, daß der Zweck auf den Glauben der Masse erklärt oder begründet hat. Ein Hauptzweck kann von einem Nebenzweck oder einem Parallelzweck wie galvanisch getrennt sein, das eine Netz, daß alles erhält aber in verschiedenen Kreisen vollkommen independent abgekoppelt ist. Es ist alles der gleiche Strom, allein die abgetrennten "Apparate" können wirken und nützen ohne daß sie miteinander mehr zu tun hätten als den gemeinsamen Versorger - das Item. 

Darum wird es in der historischen Rückschau aber nicht gehen, es wird nur darum gehen, wie sich die zivilisatorische Krise abbildete und sich begründete auf der ökonomischen Krise, dem Eintritt Chinas in den Kreis der Block - und Weltmächte - und wie der Westen mit dieser Herausforderung - oder auch nicht klar kam und welche Strategien er zu seiner Aufstellungen heranzog oder sträflich unterließ. 

Und mehr wird es nicht gehen, ob man sich nun heute über Corona ereifert, es bejubelt, als Identität heranzieht, relativiert, diskutier - jede Behandlung des Ersatzthemas wird, wie die Konstante in der Ableitung auf den Vektor der Steigung kritischer Größen wegfallen. Man wird Corona als Fläche im Integral der Krise nicht benötigen um ihre Grenzfunktion in der Gestalt des Graphen ableiten zu können, der nicht mehr definiert als die Funktion der Krise an sich, ungeachtet aller nur konstant addierten Zusatzflächen von Thematik. 


Eigenkritik: 

Alles was ich analysiere kann auch ein Einfluß sein und alles was man vorhersagt kann in seiner Ausdrücklichkeit abgeändert werden oder zu einer Abänderung überleiten, damit ist keine Aussage über zukündige Dinge valide, sondern selbst ein Grund oder Anlaß für einen möglichen künftigen Zustand. 

D.h. ich kann nichts abgrenzen und habe zu keinem Zeitpunkt auch nur irgend eine Diskriminante an der Hand, die mir eine Aussage erlaubt, OB ich einen Zustand beschreibe (Summenbetrachtung und Interpolation - dead reckoning) oder ob ich eine Fiktion erstelle, die selbst einen Zustand erregt. 

Je genauer die Betrachtung, desto wahrscheinlicher der Eingriff der Messung: Am Ende steht die Messung als Ursache des Ergebnisses im Raum und man hat mit ihr nichts gesagt. 

Das ist Heisenberg in Reinstform, die Fläche der Unschärfe, die mit der Genauigkeit anwächst wie ein logarithmisch aufblühender Trompentrichter. 





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