Mittwoch, 7. Oktober 2020

Kann - Wahrheit und Ist - Wahrheit

Eine Wahrheit kann sein, wenn ihre Erfüllung aussteht. 
Eine Wahrheit ist, wenn ihre Hypothese in einen Zustand gebunden wurde. 

Jede Kann - Wahrheit kann eine Ist - Wahrheit werden und jede Ist - Wahrheit kann eine mögliche Wahrheit als Kann - Wahrheit folgen lassen.

Was ergibt sich daraus ?

Nichts weiter, als daß alles in einem gewissen Maß sein kann, wahr oder auch nicht, wenn es nicht wahr kraft einer Tatsache ist, die als gegeben unbestreitbar ist. 

Damit stelle ich eine Behauptung auf: 
  1. Es gibt keine Ideologien
  2. Begriffe sind nur Konstrukte
  3. Jeder Aspekt kann gedacht werden
  4. Der Gedanke kann eine Kann - Wahrheit enthalten
  5. Die Erfahrungen beruhen auf subjektiven Ist - Wahrheiten
  6. Die Kann - Wahrheit kann unwahr sein
Was gilt es daraus zu lernen ? Nichts, denn alles Lernen ist nicht ein Erfassen, sondern eine Kategorie. 

Und das ist das Problem der Kommunikation, daß sie auf eine Kategorie abstellt und das Denken auf einen Begriff, der in den Katalogen als Ideologie abgebildet wird. 

Ein Kommunist, ein Nazi, ein Kapitalist und ein Islamist, sie alle können etwas sagen oder denken, das ohne die Ideologie apriori wahr wäre, wenn die Kategorie nicht etwa einen Kontext erstellte, der ein und die selbe Handlung wertend einmal als wahr und einmal als unwahr errichtet. 

Das ist die menschliche Falle der Begriffe und der Kategorie in der sie verstanden werden. 

In der Sekunde, wo sich der Träger einer Idee im Klaren ist, daß er nur Begriffe bemüht für ein Bild der Kategorie, in der Sekunde löst sich jene auf und der Mensch fällt aus der Ideologie heraus. 

Ich habe den schweren Verdacht, daß Ideologien nichts anderes sind als selbst gewählte begriffliche Pferche in denen eine rein künstliche Diktion etwas arrangiert, was ansonsten unter die ubiquitäre Möglichkeit fallen würde und vollkommen irrelevant wäre. 

Ich stelle hier die These auf, daß alles eine Konstruktion ist und nur die Wertung mehr daraus macht als die Möglichkeit, daß alles eine Kann - Wahrheit ist, sofern es nur eine Entität fingiert und alles andere eine Ist - Wahrheit, was sich dem Leben zuwendet und für dieses in der Frage der bloßen Organisation desselben notwendig ist. 

Man könnte auch sagen, daß alles eine fixe Idee ist, wenn man aus dem Gedanken mehr macht als er an sich ist, nämlich ein Gebäude aus der Vielzahl zwanghafter Gedanken und ihrer Stellung in die Abhängigkeit. Demnach kann man getrost davon ausgehen, daß Ideale einen Zustand von Wahnhaftigkeit widerspiegeln, ihr Aufbau durchweg manisch ist und immer in der Zerstörung enden muß, weil die Zwanghaftigkeit der Gedanken in dem Gebäude zu einer unerträglichen Lebensspannung führen muß, wenn das Ist - Wahre des Tatsächlichen seine Rechte gegen die Verformung einfordert. 

Wenn der Mensch eine abstrakte moralische "Idee" hat, sollte man ihn umgehend einweisen, wenn er glaubt - ja glaubt aus der Idee mehr zu sein als er ist, dann ist der Betroffene schizophren. 

Damit ist jede Fußgängerzone eine überfüllte Klapsmühle, vorzugsweise, wenn die Parteien und Religionen ihre Dienste anbieten, wie die Dirne die ihren an der Laterne. 

Nur die Dirne bietet mir eine Lusterfüllung an, eine Ist - Wahrheit des Bedürfnisses, der Rest eine Kann - Wahrheit der entlaufenen Phantasie. Die eine Phantasie ist konkret, die andere steht in den Sternen. Es gibt unter Huren etwas, was Weltanschauungen nicht kennen: Eine Ehrlichkeit in der Relation aus Bedürfnis und Wahrheit, die eine verheißt die Erfüllung und die Weltanschauung verheißt eine mögliche Erfüllung ohne Garantie. 
Und: Viagra hilft nicht in Glaubensfragen und bei einer Lebenshemmung infolge ideologischer Zwänge. 







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