Samstag, 19. August 2023

Was die Geiselnehmer von Gladbeck mit einer Diakonisse und einer Arbeitsagentur gemeinsam haben.

Man kann so zynisch werden, daß die Wahrheit als Galle auf dem Boden der Phiole erscheint. 


"Der Herr ist für Deine Sünde am Kreuz gestorben". 

versus

Die Opfer der Geiselnahme von Gladbeck sind für die Sünden der Täter gestorben. 


Abstrakt: 

Beide Opfer sollen für die tatsächliche oder im Fall der Diakonisse einer dem Kind boshaft unterstellten Krankhaftigkeit einer Veranlagung wegen gestorben sein ohne im Fall des Kindes von der Veranlagung eigenschaftlich betroffen gewesen zu sein. 

Mir will die Diakonisse also erzählen: Silke Bischoff starb für die Sünde von Jürgen Rösler und Dieter Degowski. Einen Mord zu rechtfertigen und ihn zum "Heilsgeschehen" umzudichten ist wahrlich eine christliche Tugend und in sich pathologisch bis zum Exzess. 


"Du gibst mir jetzt die Kohle, oder ich erschieße Dich!"


Abstrakt: Tod oder Papier, Leid oder Willfahren


"Du bringst jetzt die Kopien... oder ich laß Dich in der eigenen Bude verrecken".


Das sagt nicht etwa ein Geiselnehmer oder ein Perversling aus dem Dunstkreis um Marc Dutroux, das ist die Logik einer ganz normalen "Mitwirkungspflicht" in den Fragen der Sozialverwaltung. 


Warum hat denn die Polizei Rösler und Degowski damals nicht zumindest mit einem Rettungsschuß in die Schulter überwältigt und warum kamen denn die Journalisten näher an die Täter als die Staatsmacht ?

Weil das Opfer in eine kriminelle Handlung genau so eingepreist ist, wie in die staatliche Gewalt (seit 1914 als Großschlachten bekannt). 

Warum soll der Staat bekämpfen, was er in viel größerem Maßstab in seiner eigenen Gewaltkultur kennt ? Vom eingebetteten Kriegsberichterstatter an der Front bis zum Pulk Journalisten, der sich um die zwei Geiselnehmer schart ist es doch eine nur kleine logische Brücke. 


Oder noch abstrahierter:

Was unterscheidet eine gewöhnliche deutsche Frau und Mutter, die ihr Kind in Todesangst "ohne Essen in einem dunklen Zimmer sich ausweinen läßt" (Johanna Haarer) von einem sadistischen Sexualverbrecher, der sein Opfer in einen dunklen Keller sperrt um es gleichfalls einer Todesangst auszusetzen um nur nicht einen "Mitläufer und Soldaten" (Spektrum der Wissenschaft 2019) zu erzeugen, sondern sein Sexspielzeug "mürbe" zu ängstigen, damit es sich gegen den Mißbrauch genau so wenig wehrt wie der Soldat gegen seine Opferung für Preußens Machtsucht an der Front ?


Es gibt zwischen den Gewaltgattungen, die auf die Machtsexualität des Täters aufbauen (Befriedigungs - Surrogat) keine Unterschiede, nur jenen einer mal mehr oder eben nicht vorhandenen Legitimation im Begriff einer gesellschaftlichen Werteordnung. 

Ob ein Psychopathist wie Jürgen Stroop genehm ist oder in Stammheim sitzt entscheidet der Diskurs, nicht die Eigenschaft des Täters. Ob eine Mutter als Geiselnehmerin oder als gewöhnliche Hausfrau wahrgenommen wird entscheidet sich in der Frage: 

>>Ob sie das eigene Kind seelenkalt erzieht (wegsperrt, hart wird, das Essen ausfallen läßt), - oder ob es ein fremdes Kind ist. Die Behandlung des Produktes "Kind" ist die gleiche, nur einmal duldet die Gesellschaft und fördert diese die Handlung durch eine positive Beiwertung ("der Bengel ist aber gut erzogen...".), - das andere Mal verurteilt die Gesellschaft diese Handlung als "Kindesmißhandlung". 


Einmal wird der gleichen Handlung beigemessen: 


Gedeihlichkeit (was für ein toxisches deutsches Wort) 

und einem

Verderben.


Jetzt geht es noch ein Abstrakt weiter. 


Die Wertung der Gesellschaft ist also in jeder Möglichkeit gegabelt. 

Damit gilt: Die Wertegesellschaft ist in der Ausführung an die Handlungen gekoppelter Begriffe >>> schizophren <<<. 


Die Gerechtigkeit ist immer die Geisel des Staates, der die Waffe auf sie richtet. 

Das Kriminelle und Krankhafte entspringt immer einer krankhaften Normalität und ihren legitimen Gewaltbegriffen. Die Normalität sanktioniert bloß ihre Offenbarung in der sichtbaren Kriminalität, die der unsichtbaren solchen nur den Rand und die Tarnung streitig macht. 

Aber letztlich ist die Gesellschaft, die einen Jürgen Stroop hervorbringt, oder einen Jürgen Rösler, die gleiche mit den gleichen ausweglosen Begriffen von Macht und Anspruch (ein Bankräuber hat immer nur das Ziel vor Augen ein, an Geld wohlhabender Spießbürger zu werden, ohne das Rezept zu beherrschen anderweitig zu einem solchen werden zu können). 

Das Ziel der Geiselnehmer von Gladbeck war es: Mit Geld sich die Welt zu erkaufen, die auf diesem Wert fußt. Sie schafften es mit ehrlicher Arbeit nicht und nicht mit kaufmännischer Intelligenz. Das wiederum ist die Eigenschaft, die sie mit dem Beamten verbindet, der ebenfalls jeden Monat reihum die Steuern aus den Taschen ziehen muß, weil er weder ein gewiefter Geschäftsmann ist, noch mit ehrlicher Arbeit sein Geld zu dingen vermag. 

Die amtliche Vollstreckung unterscheidet vom gewöhnlichen Überfall nur, daß der staatliche Räuber Hotzenplotz für diesen einen Titel mit sich führt, auf welchem ein Stempel prangt. Und seit Wirecard ist jeder Taschendieb nur ein gewöhnlicher Heiliger. 

Jürgen Rösler hätte unter anderen Umständen sicher einen guten und gewissenhaften Beamten abgeben können, der dem Gesetz den Rang vor dem Menschen einräumt. Der Fehler von Rösler bestand darin, daß er nicht die staatlichen Gesetze benutzte um zu vollstrecken, sondern seine eigenen. 











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