Montag, 11. April 2022

Schweiz: Klausens Neu Schwabland

Stets die Frage: "Saaaali, wii gots ?"

Auf diese Frage erwartet der Schweizer NIE eine ehrliche Antwort, sondern eine Spanne zwischen: "Ja, ganz gut", "es geht halt so", oder am liebsten "Au guat, merci und bi Dir ?`"

Jetzt geht eine Tirade wechselseitiger Lügen über den Zustand des jeweils anderen los, bis man sich dem Lebensthema zuwendet, was die Schweiz trägt: Unauffälliges Funktionieren. 

Und genau unter dieser Prämisse, des sich am Ich vorbei - in die Tasche - Lügens ist die Schweiz zu einer NWO - Sekte verkommen, weder neutral noch smart, angepasst auf sattelfest mittlerem Bildungsniveau, bitte nicht zuviel an Geschichte und Soziologie, denn das könnte überfordern und individuelle Defizite aufzeigen, was man nicht will, denn jeder soll ja schließlich das Recht haben, - ungeachtet persönlicher Dummheit ein Teil der Gesellschaft zu sein. 

Keine tieferen Gespräche, keine Positionen, eine Meinung mit der Dehnbarkeit von der Mitte aus, Geld verdienen, alt werden und so rechtzeitig an Krebs sterbern, daß die AHV überleben wird. 

Der Titel "Cocteau - Staat" oder Schwabland ist daher nicht ganz unzutreffend: 

Keine Gewürze im Kantinenessen, kein Sex mehr ab 40, keine Wohnungseinrichtung, die etwa Wärme ausstrahlt, alles zum Herzeigen (auch der Sex aus der Konservendose der Sexualberatung), alles schön austariert auf dem höchstmöglichen Eingebunden- aber Nichtseins: Das Epos der helvetischen Konföderation. 

Ab dem zweiten Buschi schweigt die Muschi. 

Buschi ist ein Baby, um mal für Nichtkundige zu übersetzen: Ein Buschi in einer schweizer Ehe ist soviel wie der Einmalschalter an einem Rauchgasmelder, - nur umgekehrt. Nach dem zweiten Buschi ist Schluß mit Sex, dann hat man geworfen und ein Anrecht auf graue Haare und Sackleinen - Mode. Dann ließt man Bücher um was dazu sagen zu können, aber innerlich ist nach dem zweiten Kind jegliches Ich gestorben, es folgen der Alkohol, das blaue Kreuz und der Gang zum Psychiater um herzufinden, daß ein  Urlaub in der blauen Lagune alles ändern könnte. Nach dem Urlaub gibt es Bilder von der blauen Lagune, eine kurzes Statement über das Thema "Feuer war Gestern" und mit der auto - narrativen Einbildung eines nicht gewürzten Urlaubserlebnisses ohne Flirt geht es wieder an die Wirklichkeit die überteuerten Lebenshaltungskosten zu bestreiten, ohne Sex, auf Mitte abgestimmt aber mit Urlaubsfotos zu dem gescheiterten Versuch die Erotik zu reanimieren. 

Was dabei rauskam ist inoffiziell: Die Erotikversion von Frankensteins Monster und das Abwandern des Gatten in die sattsam bekannten Züricher Lolita - Kaschemmen. 

Die Welt aus Demolition Man kommt dieser Wirklichkeit recht nahe. 

Dazu kommt die Belagerung von NGOs, die sich um jede auf der Welt vereinsamte Filzlaus kümmern und stets mit Flyern an den Bahnhöfen herumlungern. 

Spenden als letzte verbliebene - sich selbst erzählbare soziale Regung. 

Oder: Die Puppe, die, zum Nichtssein errichtet, sich stets fragt, wer sie ist. 

Blade Runner

Wenn man sich die Schweiz genauer und in der Frage ihrer seelischen Kulisse ansieht, ist sie in der Tat ein Abglanz dieser Welt aus Blade Runner. Asiatische Kinder, die Englisch und Mathe büffeln und auf Hochform getrimmt werden, daneben die Wachsleiche einer ausgeblichenen Frau eines hohen Tiers bei einer Bank, das sich anderweitig befriedigt, was die Wachsleiche nur noch fahler aussehen läßt, wobei die Zahlen natürlich stets stimmen. 

Das Auto ist neu, die Wohnung abbezahlt und die Tochter hatte auch schon mal Sex für Geld mit einem Kumpel, aber davon weiß keiner etwas. 

Wer wissen will, was ich an gefühlter Welt meine, der muß einmal in einem Hochhaus,dessen Flure nach Fahrstuhlschmiere  riechen, das Fensters eines karg eingerichteten - zweckmäßigen - Le Corbusier - Schlafzimmers öffnen und dem nächtlichen Rauschen der Stadt lauschen, in diesem Duft aus Bodenkleber, Weichmachern, Kaffee und einem Schuß Aftershave. Man geht zum Waschbecken, schaltet eine kaltweise Neonröhre an und im Radio läuft ganz leise Gazebo: "I like Chopin". Das ist ein blanker Zynismus auf das Leben. Wer hier nicht zu leiden beginnt ist schizophren, oder soll ich sagen: funktionseinsichtig ?

Wenn dann noch der Wasserhahn einmal tropft und das Licht auch nur einmal leicht flackert, dann kann man vorstellen, wie eine schweizer Seele aussieht. 

Zürich ist die Welthauptstadt der Einsamkeit. 

Es ist ein wenig wie die Vororte in den Frankreich, wie die Plattenbauten in Warschau oder Moskau, es ist die praktische Kälte, nur ohne den hilflosen Versuch, wie etwa bei den Franzosen, den Polen oder den Russen durch Erotik und Sex das Menschliche in die Silos zurück zu zaubern. 

Wo, wenn nicht in einem solchen Umfeld soll die neue Weltordnung entstehen, die als Utopie sich gegen das Menschliche stemmt ?

Darf ich einmal wirklich garstig sein ?! Freiheit ist auch dies, oder ? Ein Flirt auf Zürichdeutsch hat einen Klang wie Katzenstreu im Aktenvernichter. Baseldeutsch hat viel mehr Reiz, den es sich aber stets aus dem Elsass stehlen muß. 

Wo, wenn nicht in einem Land, wo das Gefühl für das Leben so wenig zählt, sollte man einen Reset ersinnen, wo, wenn nicht dort, wo der Mensch stets auf Null gesetzt durch Konsum alleine stabilisiert wird und sich in der Drogenausgabe widerspiegelt, wo noch die Seele zappelt, wie ein Fisch im Ringen um Freiheit an der unbarmherzigern Angelschnur der Narrative reziproker Wirklichkeit ?






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