Da in dieser Welt der menschliche Anstand nur so lange hält, wie man ihn bezahlten und ertragen kann, gilt irgendwann Gewalt als Mittel der archaischen Art Konflikte zu lösen. Auch tausend Jahre werden - leider - den Menschen nicht zur Vernunft bringen, oder: Wenn einem das hinterhältige Gesülze zuviel wird ist die Waffe das Kind des Friedens.
Wie auch immer....
Ist der militärische Vorstoß in der Ukraine ein Krieg ? De jure: Ja, de facto: Nein. Ein Krieg bedingt einen Erzwingungswillen und Moskaus Willen ist nicht derjenige mit B-17 oder B-52.
Laos und Kambodscha trugen mehr Merkmale von Kriegen als diese militärische Kriegsaktion, die eben ohne Flächenbombardierung auskommt und ohne Brand - und Sprengbomben in den Städten.
Nun aber einmal zu der Frage was ein "moderner Krieg" sein soll, - vom Effekt her gesehen:
Die USA haben das beeindruckendste Arsenal an modernen Waffen für "chirurgische" Eingriffe.
Vietnam: Verloren
Irak I: Fehlschlag (gewollt)
Irak II: Instabil - Fehlschlag
Afghanistan: Milliardengrab
Alle "modernen" Kriege beließen bisher eine (Un-) Ordnung und gingen letztlich verloren. Vietnam war eindrücklich, wie sehr sich eine Supermacht an hochmotivierten Kämpfern seelisch und materiell verausgaben kann um letztlich in der inszenierten Flucht ein Investment aufgegeben zu haben.
Die Frage die sich ableiten läßt ist die:
"Wie effektiv ist ein modern geführter - technitronischer Krieg ?"
In der Frage einer Macht ist der nun bedingt effizient, weder in Vietnam, noch in Afghanistan haben die USA irgend eine brauchbare Struktur hinterlassen (außer für eine organisierte Kriminalität). Das ist beileibe nicht moralisch gemeint. Letztlich führt jeder ideengeschichtlich geführte Krieg zu keinem brauchbaren Ergebnis: Sozialismus- Mickeymouse, Nationalsozialismus, - Weltrettung und Heilsbotschaften sind denkbar untaugliche Vehikel für Kriege.
Der Ukraine - Einsatz, - nenne man ihn "Krieg" unterliegt einem Nutzdenken.
Russland hat - spielerisch - reale - sehr harte Gründe für seine Vertretung von Interessen, - sie sind real, sie sind nicht programmatisch und sie erfordern keine Narrative.
[Kritik: Die USA haben auch niemals den Nationalsozialismus besiegt, sondern dieser transformierte sich in die Eroberung der EWG - EG - EU mit wirtschaftlichen Mitteln; Deutschland hat als "Weltvorbild" keinen einzigen Krieg zu einem Sinn hin betrieben. Mittelbare Nutzfragen, die für den Besiegten seinen Sinn ergeben unterliegen ebenfalls der Schwäche der nacheilenden Ordnung]
Die "Freiheit" (von was, von dem sich der Befreite nicht selber befreite) ist eine sehr schwache Botschaft, wenn man diese Freiheit nicht "nützlich" macht.
Ohne den Nutzen aus dem Marshall - Plan hätten die USA irgendwann einen maroden Haufen gewaltbereiter Deutscher vor sich gehabt und jeder Kurgarten wäre zu einem Hürtgenwald verkommen.
Die praktische, ökonomische Ordnung ist ein Argument für einen Krieg hinaus und über das Narrativ seiner Innenbegründung.
Und diese Interessenskriege, die territorial sind, erfordern die Arbeit, wie sie seit jeher Kriegshandwerk ist. Macht als bloßes Interesse genügt nicht für einen Sieg, wenn dieser nicht praktisch ist, etwa durch eine Gewalt über einen dauernden, -konkret zu regelnden Umstand (Gasdurchleitung, Rohstoff - Handelsverwaltung etc.).
Und hier kann man noch einmal mit der Frage kommen: "Wie modern kann ein Krieg sein": Er bedeutet immer Tod und Vernichtung, immer Zerstörung und auf dieses Maß gebracht heißt doch "modern" - billig und ökonomisch - militärisch - nützlich, ob er zivil dann auch eine nützliche Ordnung bringt verlangt die Frage nach schlanker Gestaltung meist nicht mehr.
Der kurze Nutzen macht die Schläge gering, aber ihre Wirkung reicht nicht für einen status quo.
Die Gründe für Russland sind sehr greifbare:
- Nato - militärische Hoheit auf kyrillisch beschriebenem Boden
- EU - Handelskontrollen
- Innenpolitische Einmischung.
- Nato - nur Macht
- EU - nur Macht
- Innenpolitische Einmischung: Macht
- unmittelbar materielles Interesse verfolgt
- ein ideelles Interesse verfolgt
- ein mittelbar - materielles Interesse verfolgt.
- primäre oder sekundäre materielle Interessen.
- territorial - gekoppelte Interessen
- sekundäre - strategische Interessen
- Anbindung - und Wirkung
- Blockbildung und Effekt.
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