In Südbaden gibt es eine Firma für Mess und Regeltechnik, die sich derzeit einen Neubau im Umfang (das Wort "Wert" vermeide ich hier bewußt) von 100 Millionen Euro in eine hochverzinste Rezessionsanordnung leistet.
Warum ?
Die Zahlen drücken und eine Analyse hat ergeben, daß die Produktionsstruktur Zeit frisst und noch so einiges andere an "Innovation" auf die lange Bank geschoben wurde.
Von den Zahlen aus dem Wohlstandsschlaf gerissen und Aktionismus nach der Abfahrt des verpassten Zuges.
Liebe Leute: Der Umsatz sagt über die Qualität eines Unternehmens überhaupt nichts aus !
Wenn ich ein strategisch wichtiges Unternehmen mit stagnierendem Umsatz in 3 Jahren habe, ist das ein stabiler Versorgungszustand !
Das Wachstum kommt nicht aus dem Produktionsvolumen, sondern aus dem Gewinn und dem entstehenden Vermögen !
Gewinn muß nicht reinvestiert werden, er ist eine Integration von Geld in welcher Form auch immer.
Es ist immer besser das Geld in einer Stiftung zu parken als es in die Mitkopplung hin zu einer Blase zu investieren, - nur um dem kruden Lehrsatz gefolgt zu sein, "wachsen zu müssen".
Ein Unternehmen, das im Umsatz wächst und im Gewinn stagniert ist auf Dauer zum Tod verurteilt: Verliert es den Umsatz, ist keine Substanz mehr da, GAME OVER.
Das interne Monopol im eigenen Produktbereich wird ohne Gewinne bei steigendem Umsatz zum terminierenden Faktor: Fällt die Nachfrage weg und es ist kein passives Unternehmensvermögen vorhanden, fehlen die Mittel für die Umstrukturierung.
Und das ist das Problem im Westen allgemein: Nullzinsen haben die Guillotine über die Geschäfte gehängt: Bricht der Umsatz weg, geht es in die Substanz - Insolvenz mit einem Dominoeffekt bei Steuern, also den öffentlichen Haushalten bis hin in das Auslöschen von Banken infolge Entwertung und faulen Krediten.
Da man die Vermögen der Bürger aufgezehrt hat und die Unternehmen nur aktives Vermögen haben reicht der Rupfer von Rezession aus und das ganze Kartenhaus kollabiert.
Wie war das mit Joseph und den Kühen ?
Die Nullzinsen sind die fetten Kühe, die von den mageren Kühen aufgefressen werden.
Die Zinsen liefen ja auf, auch wenn man sie suspendiert hatte ! Unter der Theke hat sich das Defektvolumen nämlich aufsummiert.
Die Zeit und der Markt fordern eine Handlung an: Wenn ich nicht erneuere, dann ergibt sich ein Renovationsstau und dieser läuft als Verlustfaktor hinter der Kulisse auf !
Und dann muß man panikartig 100 Millionen Euro aufwenden, weil man über 10 Jahre sich auf billigem Geld und einem Produktkatalog aus den 2000ern ausgeruht hat.
Wenn man jetzt noch den Renovationsstau in eine Rezession hinein meint kompensieren zu müssen, investiert man in ein schrumpfendes Marktvolumen.
Bekommt man das Geld wieder oder bekommt die Gemeinde und die Bank in den nächsten 10 Jahren das nächste Problem ?
Da wetzen noch einige magere Kühe durch die Gegend.
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