Donnerstag, 27. Januar 2022

Impfpflicht - Debatte im Bundestag: Ein pathologischer Punsch Empathielosigkeit

Ich habe die Debatte im Bundestag über die Impfpflicht in Mitschnitten verfolgt: 

Es ist ein Unterschied ich ob etwas kognitiv weiß, oder wie ich emotional damit umgehen kann. Ich sage es so: Um Dachau wissen ist das eine, wäre ich bei seiner Öffnung (Befreiung passt eigentlich nicht, weil man schon Gefangener der eigenen Verzweiflung bleibt) dabei gewesen, ich würde es nicht fassen können, was ich aus den Daten einfach so ablesen kann - mit der Distanz. 

Und ich bin im Moment ohne rechte Fassung über einen Umstand, der in allen Reden dominierte: 


Absolute Empathielosigkeit mit Krankheitswert. 


Und das war keine Frage von Scharfmacher, Rädelsführer und Opposition: Jeder, gerade auch die AfD hat vollkommen emotionslos vorgetragen: 

Keiner hat sich für das Leid von Impfgeschädigten emotional geöffnet, keiner hat geweint, keiner hat auch nur irgend eine Anzeichen gegeben, daß ihm etwas nahe geht. Ein Abgeordneter der Linken hat mit vorbildlicher Soldatenfassung vom Tod seines Vaters berichtet, als hätte ihm jemand einen Wagon der Modelleisenbahn zertreten. Stolz berichtete er mit Schmerzen im Arm doch noch den Booster genommen zu haben. 

Die Rednerin der AfD diskutierte so sachlich als ginge es um die Anschaffung einer Kommode oder um die Wahl einer Kleiderfarbe. 

Außer Worthülsen hat KEINER irgend einen Funken authentisches Mitleid gezeigt, keiner wurde emotional, keinem taten die Leute leid, jeder, aber auch jeder hat nur seine Selbstdarstellung gefahren und Moral geschleudert. 

Da gab es Eiferer, die hätten einer politischen Leitung der NSDAP alle Ehre gemacht, die haben ein Weltheil gepredigt ohne jede Wahrnehmung für Ängste oder Verzweiflung der Menschen, die zu einer Entscheidung frittiert werden. 

Keiner der Redner hatte auch nur irgendwie ein noch annähernd gesundes Maß an Mitgefühl und keiner hat auch nur einen Funken einer Positionsübernahme über das Maß einer funktionalen Anspielung gezeigt. 

Das ist so: Horst Tappert spielt den Mann für Recht und Gesetz und hat wahrscheinlich mehr Menschen auf dem Gewissen als jeder seiner Drehbuchmörder. Die Deutschen sehen fern und erwarten von einem Mörder das Maß gespielter Gerechtigkeit, - diese Anordnung ist schwerst psychisch gestört. 

Was ist aus solchen "Beweisen" die Essenz ? Doch nur, daß die Deutschen das gleiche emotionale Störungsmuster in der Politik zeigen, wie im Zusammenhang der zwei Kriege. 

Die Eigenschaft einer Emotionslosigkeit ist nachweisbar und in einer Lastgröße vorhanden. 

Jeder gute Psychoanalytiker im Ausland, erst recht in den Diensten sollte und wird wissen, was er da sieht und was er da vor sich hat. 

Diese Redner sind alle, einschließlich der AfD von floskelhaften Schlag - Phrasen abgesehen über jede Regung hinweg gefahren, nichts, keine Verzweiflung, keine Wallung, keine Wut, - statt dessen: Sachlichkeit und Eifern, Größenwahn und Gegenrede: Der Mensch, der konkrete und seine Lage waren zu keiner Zeit Gegenstand der Erörterung. 


Das ist dieses Eichmann - Phänomen, was ich immer noch nicht begreife, sooft ich mir die Mitschnitte aus dem Prozess auch ansehe: Etwas tun und dies sachlich beschreiben, wo Leid und Verzweiflung daran hängt, solches Leiden und solche Ohnmacht von Menschen, die man entwertet hatte. 

Und das nicht zu fühlen, was man tut und was das für einen anderen bedeutet, die sachliche Erklärung über die "Aufgabe" aus dem "Zeitgeschehen" in Parole und Gehorsam, das ist genau diese Strähne, diese bleikalte Art, wie sie Eichmann zeigte. 

Hannah Arendt nannte ihn einen Hanswurst und sowohl der Richter als auch der Staatsanwalt hatten sichtlich Mühe sich diese Monstrosität dieses vollkommen verflachten Verwalters mit der Dimension seines Tuns in einen Kontext zu setzten. 

Und das ist zwar in einem anderen Zeitzusammenhang in dieser Debatte - und wenn auch in einer vollkommen anderen Situation in der Frage identisch, was die "Sachebene" des gemachten Schicksals angeht. 

Man diskutiert sachlich, was in der Tragweite den Tod eines Menschen bedeutet und zwar im Rahmen der statistischen Aussage. 

Man diskutiert, ob es solidarisch ist, daß ein Mensch für diese Räson den Tod findet, man diskutiert eine Normalverteilung des Todes aus dem Maß der Wahrscheinlichkeit, als ginge es um eine Gesetzgebung für die Inhaltsstoffe von Buttermilch.  

Das ist die gleiche Ebene, wie wenn sich zwei von der SS unterhalten hätten, wieviele Häftlinge im Tagebau statistisch umkommen dürfen, nicht in der Frage dieses Umstandes, sondern in der Frage des bloßen Hinnehmens des Todes als - notwendigem Nebenerfolg in der Hauptsache. 


Da wird ein Lotto veranstaltet, daß ein Mensch seinen geliebten Angehörigen verlieren soll, so sicher wie die Statistik, für "Solidarität" und was dagegen spräche, eine Pflicht zum Quotensterben nach Zufall zu bemühen. 

Himmel, es geht um Menschen: Ihr seit doch alle nicht ganz bei Sinnen !

Wie kann man sowas debattieren, ohne von Grund auf forensisch kaltblütig zu sein ?

Niemand achtet auf die Menschen, niemand auf ihre Ängste, niemand übernimmt für ein Urteil ihre Position und stellt sich die Tragweite des Handeln vor, alle spielen ihre pseudo - demokratische Rolle und nehmen den Tod von Menschen für diesen "demokratischen Prozess der Solidarität" billigend in Kauf. 

Ist hier einem dieser wahnsinnigen Deutschen klar, was die Geschichte über all das urteilen wird und noch mehr, was das für eine Staatsfähigkeit Deutschlands bedeutet ?

Was ist denn für die Welt, die ein Verständnis nach Churchill und Roosevelt haben mag die Botschaft, daß die Deutschen den Tod sachlich abwägen ? Daß sie empathische - demokratische und menschlich gebundene Kultur erlangt haben ? Wohl kaum !

Man wird es mit der Zeit als ein erziehungsbedingtes Derivat der NS - Vergangenheit erkennen, was sich hier zuträgt. Man wird die Zusammenhänge erstellen müssen zwischen dem Schauspiel der Republik von 1949 und der Wirklichkeit in der Frage deutscher Machtansprüche gegen den Menschen als Material einer Politik ohne Gewissen. 

Und dann kommt ein Schluß zustande über das Deutschsein - die Ideologie und das Grauen im Leid auch nur eines Einzelnen. 


Sind die Deutschen in der Lage einen menschlichen Staat von sich aus ohne Besatzung zu unterhalten ? 

Die Antwort spricht die Zeit aus, mit einem deutlichen: NEIN !

Sie haben 70 Jahre nicht genutzt zu einem Gewissen zu kommen, daß von sich aus dem Maßstab einen Einhalt gebietet. 

Auch die Demonstranten reden in "Themenkreisen" und benutzen programmatische Wortkonfektion. Gefühlt ist bei diesem ganzen inneren Ringen der Deutschen - nicht das Geringste, alles ist sachlich.


Die Germanen veranstalten eine Todeslotterie für nicht mehr als einen Ersatzruhm für zwei verlorene Kriege. Aus einem Komplex heraus wird dieser eifernde Wahn betrieben.

Ein Volk, was sowas treibt, das kann man keinen souveränen Staat machen lassen, das braucht eine internationale Fremdregierung und zwar auf Dauer bis zu einem vollständigen Abbau dieser Kultur des ewigen kalten Anlasses. 


Therapievorschlag für den Moment: 

Wer eine Entscheidung von Macht über das Leben trifft soll sich einen halben Tag bei Regen auf einen Friedhof stellen und sich bei seiner Pflichtrunde durch die Grabreihen die 5 Stunden vor Augen halten, was die Ewigkeit bedeutet, was sie ist vom Zufall einer Krankheit oder von der Tat eines Menschen. 

Und dann kann man sich vor den Spiegel stellen und sich fragen, was man tut, wie man mit der Entscheidung leben kann und ob Gott nicht gerechter ist als das Heil aus der Trommel des menschlichen Wahnsinns. 

Man kann beim Geruch von Friedhofserde und der Nässe der Gräber überlegen, welche Rolle man hat und ob man diese haben will. 

Man kann sich einen Totenschädel ausborgen oder einen erwerben und ihn sich ins Arbeitszimmer stellen, als Erinnerung was das Menschsein geschlagen hat. Und dann soll man die eigene Frau ansehen und die eigenen Kinder und überlegen, ob die so aussehen sollen wie das Exponat der Vergänglichkeit. 

Und wenn sich dann Beklemmung regt und Verzweiflung und der Alkohol herhalten muß, oder Tabletten, eine Zigarette oder man um 2 Uhr in den Wald rennt vor innerlicher Unruhe, dann ist man auf einem menschlichen Weg. 

Wer die Augen jedoch schließt mit der Zufriedenheit eines Retters ist ein kranker - gefährlicher Halbmensch, Narziss in der Vollendung einer Bedeutung, eine Person jenseits des Ichs. 

 





2 Kommentare:

  1. Unmensch trifft es besser. Guter Artikel. Auf einen Aspekt möchte ich hinweisen. Der Impffreiwillige will sein Riskio von allen getragen sehen. Seine Freiwilligkeit war Vorteilsdenken, was aber nur funktioniert, wenn den anderen auch ein Einberufungsbefehl ins Haus flattert. Das sind Impfbürgen, ähnlich den Flûchtlingsbürgen, immer sollen andere bezahlen, für die eigene Tollheit.

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  2. Dahinter steckt primär eine Tötungsabsicht. Die Debatte wurde nicht stattfinden, wenn die Impfung harmlos wäre. Die Geimpften haben "Überlebt" und wollen nun, dass der Rest auch durch das Opfer einer "Feuertaufe" geht.

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