Donnerstag, 27. Januar 2022

Lisa Fritz und das tiefere Problem des deutschen Denkens

 Lisa Fritz hat einen neuen Song eingestellt: "Ich sehe was, was Du nicht siehst". 

Der Song hat was, etwas Offenbarendes: Jüdische Banken, geheime Verschwörungen, der Teufel und der Dollar. 

"Halb verjudet, halb vernegert und alles auf dem Dollar beruhend", so sprach es Adolf Hitler aus, der die "Eliten" damals als "Plutokratie" bezeichnete. 

Nazisprache und NS - Stereotypen. 

Hinter vorgehaltener Hand ist der Antisemitismus schon längst eine gängige Einstellung in der Erklärung der Pandemie und in der Erklärung des Gehorsams. 

Der Deutsche muß für seine Gefolgschaft und seinen Gefolgsam immer eine Erklärung haben, daß die Handlung abhänge von dem Befehl, die Verwerflichkeit läge in dem Befehl, die Ausführung sei eine lautere Lehnsleistungs. 

Dieser Kernsatz erklärt, warum die Deutschen für ihre eigenen Handlungen - den Gehorsam zu forderst immer eine Eingabeverantwortung suchen. 

Hitler sei am Krieg schuld, die Juden an der Finanzkrise usw. 

Daß es jeder deutsche Depp war, der Kredite zog, jeder deutsche Depp war, der mit Hurra in den Krieg ging, diesen wirklichen Komplex überlagert die Erklärung von dem vermeintlich oder tatsächlich Bösen, dem man gehorchte. 

Man erklärt, das man sei, was man sei, weil man Vater und Mutter bedingungslos gehorchte. 

Gehorsam und die Erklärung einer denkunfähigen Gefolgschaft, dieser Komplex sucht für die eigene Fehlleistung den Schuldigen des Denkens !

Falsche Heerführer und "gerissene Juden" sind diametral angeordnete Abhängigkeitsbegriffe mit der direkten Verbindung der Position und Funktion. 

Der Heerführer wird untreu, der "gerissene Jude mit krummen Beinen" verführt "das blonde Mädchen". 

Der Deutsche sieht sich als Opfer der eigenen Gehorsamshandlung und unterstellt Gehorsam und den Dienst an dem Befehl als unschuldige Schuldtilgung. D.h. logisch wird der befolgte Befehl als gute Erfüllung angesehen und nur die Absicht des Befehlsgebers wird gewertet. 

Daraus erwachsen alle Wertungsfehler und Stereotype in dem Narrativ übere die eigene Rolle des nur - gehorsamen Kindes. 

Daß es die gehorsame Hand ist, die den Wahnsinn treibt, daß es Jedermann ist, der sich in seiner Rolle am Bau der Krise beteiligt wird überlagert von der Geschichte und dem Wechselspiel: "Ich sehe was, was Du nicht siehst".

Der geheime Dritte, das unsichtbare Wissen müssen für den Deutschen die Erklärung liefern, warum er befehlsdumm in den Testcontainer pilgert und sich mit wichtiger Mine die Maske aufsetzt. 

Ich habe noch hinter keinem Testpilger und hinter keinem Maskenmönch jemals einen "der Elite" oder "das Weltjudentum" mit dem Gewehr stehen sehen, und der Zwang ist vielfach erklärter denn exekutiv - kontrollierter Natur. 

"Das Ordnungsamt kommt dann rein und kontrolliert", das ist das Befolgen im Warten auf Godot. 

Das läuft auf den Satz raus: 

"Der Führer wird kommen, also erschießen wir die Menschen, denn wenn er kommen wird und - er wird kommen, dann wir er uns erschießen, wenn wir die Menschen nicht erschießen". Wer ist schuld ?: "Der Führer, denn er wird kommen und uns töten, wenn wir nicht töten."

Diesen deutschen Irrsinn kann man weiter spinnen: 

"Der böse Jude verleiht Geld und macht die Menschen arm". Wer hat das Geld geliehen um mit einem Haus vor Vater und Mutter zu glänzen ? Karl Arsch von der Rennbahn, ein deutscher Eiferer und geltungssüchtig nimmt einen hoch verzinsten Kredit und schuld an dieser infernalischen Dummheit ist.... ??? na, wer wohl..... - der "böse, lauernde Jude". 

Deutsche sind nicht für einen lumpigen Pfennig in der Lage in einer Anordnung ihre eigene Rolle zu erkennen und richtig einzuordnen. Schuld sind alle anderen und wenn dem Deutschen diese Reflexionsunfähigkeit in den Kopf steigt erklärt er dem nächst - besten Staat den Krieg in einem Narrativ der Beschuldigung eines anderen für die eigene - nicht erkannte Rolle des Dummen. 

Daß man über Jahre hinweg ein Selbstbild mit der Eurokrise zu bezahlen hat, daß die Eurokrise das Ergebnis des eigenen EWG - Größenwahns unter Helmut Kohl war, daß man versuchte aus dem EuroRaum Großdeutschland II zu machen, das wird komplett aus der Geschichte eliminiert. 

Opferrolle, Aggression, Jammern und den Sündenbock, nachdem man ihn in sich ausgeschlachtet hat, nun im Außen zu suchen ist eine urdeutsche Erscheinung. 

Kaum hat man sich die Verschlagenen in freien Wahlen an den Hals gehängt, sucht man in Stereotypen den "Hintergrund" und baut sich eine Welt aus "Juden", "Freimaurern" und "Verrätern" auf, die erklären soll, warum man stets den Handlanger einer Meinung abgab. 

Wer war aber der Idiot, der die Grundlage dieser Regierung schuf ? 

Richtig: Das hörige Volk. 

 Daß sich das Volk für sein Größenklein, das alles wirkt, einen Schuldigen sucht ist ein altes, geschichtlich bekanntes Schema, es ist ein Narrativ, daß sich eine Erträglichkeit zurechtlügen soll über die eigene Denkunfähigkeit in banalen alltäglichen Situationen. 

Die Erklärung für die eigene Dummheit einen Schuldigen zu kennen ist dieses "geheime Wissen" im Thema: "Ich sehe was, was Du nicht siehst". 

Und was ist hier die infernalische Dummheit: Man bestätigt jede elitäre Meinung, daß das Volk immer so handele und deshalb keine Rechte habe. 

Die Menschen erklären ihre Dummheit des Gehorsams mit der Erfüllung ihres Stereotyps: Rechts, - völkisch, verblödet, einfältig, Sündenböcke - suchend: Alle Eigenschaften, die man haben will werden geleistet, nur um die eigene Rolle nicht sehen zu müssen. 

Mit solchen Massen hat man leichtes Spiel, sie tanzen und springen wie Spielzeugfiguren nach jedem Schema, daß ihnen in der Dummheit beliebt. Der Haß ist dann nicht die Reaktion einer Freiheit von Narrativen, sondern das Kind eines neuen Narrativs in der Selbsterklärung eines Rechts auf Gehorsam und hierin verachtend Verschlagenheit. 

... Ich sehe was, was Du nicht siehst"... Der Deutsche, der verworren zu sich selber findet..... 











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