Samstag, 17. Juli 2021

Wenn sich Mitleid an der Dummheit des Opfers abnutzt

Früher taten mir Leute, die schaden nahmen per se - leid, ich fand jedes Großereignis für "die Leute" schlimm und ich habe in meiner Kindheit manchen Sandsack aus einer inneren Unbekümmertheit geschleppt in der Meinung, es sei um "der Leute" und der Sache ein bonus super res.

Mit der Zeit lernt man dann die Prinzipien des Jammerns: 

Der eine trauert um sein Vermögen, der nächste macht den, der, die, das und alle für alles, jenes und dieses und das andere verantwortlich. Gut, das gehört zur Verarbeitung dazu, die Kehrung nach innen, außen und zurück, alles keine Frage an der Sache: 

Nur: Wenn ein AKW in die Luft fliegt, macht das der Einkauf einer grünen Kartoffel nicht besser oder anders, wollte man etwas ändern müsste man studieren und Techniker oder Ingenieur werden, alles andere sind Verbalismen. Wenn eine Flut ins Land drängt und alle wählen grün in der vollkommen idiotischen Meinung mit einem E- Bike in der Zukunft solche Ereignisse verhindern zu können, dann ist das kein Umgang mit einem Großereignis, sondern seine Transformation in schwachen Sinn und Aberratio. 

Wenn Ida Maier ihr Elternhaus verliert, und hernach in der Kittelschürze nicht schlauer ist als zuvor und den gleichen Schrott redet wie ehedem in der Küche dieses Hauses, was hilft ihr Mitleid, sie wird es nur als Thermik ihres Jammerns nutzen, sie wird keinen einzigen Schluß ziehen, der auch nur irgendetwas anders, besser, besser gewollt, geirrt oder gekonnt macht. 

Es bleibt die Formel: 

0+(Ereingis)=0

Im Gegenteil, das Opfer der Sache wählt Grün: Nein, keine Partei, die Bauunternehmer und Techniker vertritt, keine Unternehmer und solche, die es wissen können: 

Das Opfer wählt den Phantast, dessen Unreife der Anlaß für die nächste Katastrophe ist. 

Das Opfer wählt sich das Perpetuum - Mobile seiner Opferrolle. 

Die Grünen haben nach Tschernobyl schließlich Fukushima nicht verhindert und sie haben auch bisher keinen wirklichen Beitrag in der Energiefrage geliefert, der über das Maß infantiler Dynamospiele hinausreicht. 

Also wird auch das Mitleid "illusionslos" und irgendwann "erwachsen", - abgenutzt und ent- täuscht. 

Dann ignoriert man Ida Maier, die auch in einem neuen Haus nicht netter sein wird als im alten, und einem tut das Mädchen leid, das sein Haustier verloren hat, dann tut einem der Unternehmer leid, der um seinen Betrieb traurig ist und sicher alles täte es besser zu machen mit Bagger und Beton. 

Mitgefühl muß lernen zu erkennen, wer seiner wert ist. 

Und wenn der Mensch so dumm ist, Illusionen höher zu halten, als die Lösung und seine Lösungen das Problem sind, so ist es nur ehrlich, wenn das Mitgefühl gegenüber der gewollten und absehbaren Dummheit in den Hintergrund tritt und der toten, kalten und lieblosen Analyse das Feld überläßt. 

Wer vor einem Tagebau Häuser errichtet, der kann in das Loch gespült werden, das kann man in jedem Sandkasten nachspielen. Wer diese Sandkastenweisheit nicht ergraben hat mit den Händen, und um einer Eitelkeit einer Aussicht willen meint sich über Fluidphysik hinwegsetzten zu können, der hat sein Schicksal nicht gewählt, er hat es gegen jede Vernunft selber errichtet. 

Hiervon nicht betroffen sind Menschen, die es nicht besser wissen können und nur leben. ABER: Es gibt Menschen, die es besser wissen und wissen müssen. 

Wer in einen alten Mäander baut, der kann in diesem Flußlauf ertrinken. Wer alte Sedimentschichten untersucht bevor er baut, kann erahnen ob es in der Vergangenheit zu Flutungen kam oder der Mäander, so tot er ausschauen mag in der Vergangenheit doch noch durchspült wurde. 

Wenn sich der Mensch für billiges Bauland und einen narzisstisch - dialektverblödeten Gemeinderat solcherlei Genauigkeit erspart,  - und - jedem, der es besser weiß mit altklugen Dumm - Gevattersprüchen übers Maul fährt, verdienen die Trottel, die es nicht besser wollten dann das Mitleid, wenn ihre Dummheit vor ihnen als das Ihre erwiesen wird ?

Wir haben hier das Bauvorhaben eines Krankenhauses in einem Grundwasser - Talschüttungs - Gebiet: Wenn hier eines Tages der Sand und das Moränen - Geschiebe unter dem Bau weggespült wird, ist es das Klima oder der Idiot, der sein Haus auf Eiszeitschutt und Talsediment errichtet ?

Wenn man einen Menschen hat, der alles durchdenkt und dann unterlaufen ihm Fehler und er kann schildern, was er ABER dem zuwider alles durchdachte, dann ist jedes Unglück ein Schicksal wider das angewandte bessere Wissen. 

Unglück durch Denkfaulheit und gezüchtetes Unvermögen sind ein, aber im weiteren Sinne - kein - Schicksal, das ist mind. halb - gewillkürtes Betreiben eines Anlasses für Jammerei. 

Auf das Extrem gebracht: 

Die Trottel beweinen die Folge ihrer Dummheit - und - um die Götze der eigenen Dummheit zu besänftigen schlachten sie den letzten Druiden im Dorf, der es hätte besser wissen können. Kommt das nächste Unglück zu dem Trottel sagt er: 


"Sehet, wir haben keine Weisen mehr, die wir opfern können um das Schicksal milde zu stimmen, was sind wir arm, daß wir unserem Schicksal nicht entkommen können durch den Mangel an verfügbaren Opfern".


Und diese Formel macht wahrlich einen ziemlich nüchternen Verschleiß am Mitgefühl. 



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