Ideal und Handwerk

Ein CD - Spieler geht kaputt, er wird "entsorgt" und mit Kredit kommt ein neues Gerät ins Haus. Was war letztlich der Fehler ? Ein L7805 Spannungsregler (für 50 Cent). Oder: Küchenmaschine defekt, was ist war der Fehler ? Eine kalte Lötstelle. Kaputte Schalter, defekte Kabel, meistens sind die Fehler bei technischen Geräten Bagatellen, wenn sie in einem guten Allgemeinzustand kaputt gehen, Firmware ist die nächste Baustelle. 

Statt Geräte zu reparieren wirft man sie weg und fordert Klimaschutz, Ressourcenschutz ?!

Ich glaube, daß die Umweltideologie psychologisch ein Kompensativ ist, ein moralische Innenlegitimation für ein dem verbrämenden Anspruch gänzlich gegenüberstehendes Verhalten beim Konsum. Das schlechte Gewissen drückt und das Kohlekraftwerk ist die Voodoo - Puppe an der man ausreagiert, was man selber an sich nicht geändert bekommt. 

Als nächstes kommt die Unfähigkeit. Die wenigsten können noch verstehen was in den Geräten werkelt und schaltet und die alten Berufe, die das konnten gibt es nicht mehr. Eine Gesellschaft findet keinen anderen Weg mit ihrer Dummheit und ihrer verkorksten Bedürfniswelt umzugehen als ein Narrativ zu erzeugen in dem sich das Gewissen beruhigen kann und die Dummheit nicht auffallen soll. 

Wen man etwas zum Guten hin verändern will muß man etwas können, - und wenn man etwas können will muß man es lernen und das erfordert Entbehrung. Die Person ist klein, das Fach ist groß. 

Wer also die Umwelt schützen will, der tut es am besten nicht und erlernt die Fähigkeiten einen Nutzwert zu erhalten, die Entlastung der Schrottberge ist eine wohlgefällige Nebenerscheinung auf die es überhaupt nicht ankommt. Wenn ein alter Elektroniker früher herging und hat einen Fernseher gängig gemacht oder eine Zeitschaltung an einer Heizung etc, dann hat er dafür gesorgt, daß ein vorhandenes Gerät nicht vernichtet wird und demnach auch kein neues produziert werden musste. 

Ich kenne keinen Grünen, der mit einem Lötkolben die Umwelt entlastet, oder ein Auto repariert oder ein Fahrrad oder einen Akku neu selektiert oder ausmisst. Ich keinen keinen Klimaschützer, der als Handwerker einen Nutzwert erhält oder erneuert. Denn wer das tut, der hat keine Zeit sich um große Ziele zu kümmern in den Worten, es geht um ein ziemlich banales Ziel in der Praxis. Mit einem Schulstreik repariert man nichts und mit dem Konsum von auswärtiger Ware beendet man nicht das Shipping um den Globus. 

Alles was die großen Helden der Weltrettung tun, ist labern, sie können nichts und sie ändern auch nichts, weil ihnen dafür jede praktische Qualifikation und Fähigkeit fehlt. 

Die Tatsache des Plärrens unfähiger Gören und die Abstrusität mancher Forderung nach Abschaffung aller Kraftwerke und ähnlicher Unfug bedeuten nicht, daß man deshalb - aufgrund einer Mehrheit von Verrückten nicht auch tatsächlich etwas besser machen kann. 

Reparieren und dafür sorgen, daß Dinge länger funktionieren und man mit ihnen sorgsamer umgeht. Es steckt schließlich in jedem Erzeugnis die Lebenszeit desjenigen, der es entworfen hat und derjenigen, die es produzierten. Der Schrotthaufen ist auch ein Sinnbild sinnloser Lebenszeit, es ist ein Friedhof der verlorenen Zeit für etwas, dem man keinen Wert mehr gibt, und damit auch keinen Wert auf die verbaute Lebenszeit der Menschen, die an der Sache wirkten. 

Das Wegwerfen funktionierender Sachen ist eine Eitelkeit und respektlos und ein mittelbares Herumtreten auf der Leistung von Menschen. Ist das etwa ethisch im Sinne großer Ziele ?! Es ist eine psychische Offenbarung wie gut der Mensch in den Worten sein muß, der es in den Taten unter ein Tier bringt. 

Der Überbau über der Gewissenlosigkeit ist das idealistische Geschrei.