Wer sich die Graphik zu den Target2 Salden besieht, schaut auf ein
Rauschen, daß sich als dynamische Stabilität aufgelöst hat in ein Integral von
wechselseitigen Verschreibungen reiner Papierwerte, die - ich behaupten noch
nicht einmal wirklich durch die Währung gedeckt sind, in der sie taxiert
werden.
Man kann an dieser Graphik klar sehen, ab wann der
"Reaktor" außer Kontrolle lief und es gibt Gründe, warum man die
aktuellen Salden nicht mehr bei Wikipedia in der Graphik findet.
Daß sich die Eurokrise nun um etliche Megatonnen angereichert
wieder meldet ist jedem, den es interessiert klat.
Das Spielen mit der eingebildeten Krankheit ist indes hier viel
interessanter, denn es läßt - theoretisch - erst einmal die Konstellation zu,
daß eine Wirtschaftskrise auf eine politische Entwertung treffen kann, wenn
sich Corona in den Zahlen mitten im Geschehen der wirtschaftlichen Dekadenz
(bitte den eigentlichen Begriff der Vielheit von Verfall hier lesen, nicht das,
was der Nicht - Lateiner unter diesem Begriff versteht) nicht mehr erzählen
lassen kann.
Die erste Ladung ist nicht Corona, das ist nur die Erzählung für
den Grund der Detonation der aktuellen Bilanzen. Wenn diese Dynamik den
Handlungsdruck auf die Politik erhöht und diese krepiert selbst in der Entlarvung
ihrer Gutenachtgeschichten der Verbrämung, dann detoniert mitten im Höhepunkt
der ersten Akkumulation von Energie, die zweite Ladung.
Man konnte das in Beirut studieren, was passiert, wenn eine heiße
Reaktionsmasse auf das Salzwasser im Boden des Hafenbeckens trifft. Da war
nämlich für etwa 1/5 einer Sekunde, sogar mit bloßem Auge zu erkennen, daß die
Explosion des Stoffe an sich schon geschehen war, als die heiße Masse auf ein
sehr ideales Maß an Wasser im Boden traf. Der Wasserdampf war Segen und Fluch
zugleich, er verhinderte den Brand, indem das Wasser die heiße
Explosionsenergie aufnahm, es vervielfachte jedoch die Wirkung und sorgte für
eine verstärkte Druckwelle, die mit einer sichtbaren Kondensation
einherging.
Wenn solch ein Modell eine Gesellschaft "trifft", also
die Politik in der Glaubwürdigkeit erschöpft ist, und sich dazu eine
wirtschaftliche Krise gesellt, die zudem das Vertrauen in die Politik nahezu
restlos korrumpiert, wenn dann noch ein Wertverlust in der Währung sämtliche
Maßstäbe nihiliert, dann ist das ein Zustand indem man ganze Gesellschaften in
einem gigantischen Reset neu aufstellen kann.
Und so krank wie das Prinzip der Nachkriegsordnung geworden ist,
ist das vielleicht auch der einzige Ausweg eine so immens festgefahrene
Dogmatik wie jene des Euroraumes wirksam außer Kraft zu setzten.
Wenn ein technisches System nur noch spinnt und sein
kybernetisches Abbild nur noch zu Fehlspeisungen und falsch rückgekoppelten -
Interpretationen und mitkoppelnden Konfirmismen führt, dann ist es
mitunter notwendig einfach mal den Stecker zu ziehen - und wenn es für einen
Moment auch dunkel wird.
Ein korrumpiertes kybernetisches System kann man nicht durch
Vernunft bereinigen.
Auch die "Energiewende" ist ein - ich finde nicht einmal
schlecht verpacktes - Item mit dem man die Entwertung der Leistungsindustrie
einleiten kann. In einer komplementär entwerteten Übersättigung macht es keinen
Sinn ein Energiekonzept aufrecht zu erhalten, daß mit ein Baustein des
Zustandes der Sättigung darstellt.
Ohne einen effektiven Defektwert kann man kein System
modernisieren, wenn es sich auf einem hohen Ende in der falschen Ausrichtung
abgesetzt hat.
Es gibt das Problem, daß die Arbeit derart automatisiert ist, daß
eine Vollbeschäftigung als Vorstellung von intakten Strukturen ein Irrglaube
sein muß, alleine aufgrund der Zahlenverhältnisse zwischen dem
Produktionsvolumen (Output), der Menge an nachfragenden Adressaten (Kunden) und
deren Anteil innerhalb der komplexen Wertschöpfung.
Wenn statistisch die Leistung von 0,5 Arbeitern automatisiert den
Wert der Arbeit auf 1 oder beispielsweise 4 Arbeitereinheiten erhöht hat man
praktisch ein Mißverhältnis zwischen dem Produktionsvolumen und den
Arbeitereinheiten von 1/8.
Der Fehlwert der korrelierenden Arbeit beträgt in diesem Beispiel
satte 7/8 !
Vollbeschäftigung als
Herdenanimation ist unter diesen Bedingungen nicht machbar. Vollbeschäftigung
führt zu einer Dummy - Bestückung der Märkte und früher oder später zu
Inflation, allein schon aufgrund des fiktiv unterhaltenen Wertes an
Arbeitereinheiten und deren beigeordnetem Konsumindex.
Wenn dazu noch eine
Nachfragekrise kommt, dann wird das Systemproblem unübersehbar und das System
an sich hat sich an den programmierten - also an seinen Zeilenbefehlen innerhalb
der Werte selber logisch ausgeschlossen und baut eine Validität gegen Null.
Der Konsum kann in einem so
hohen Maß automatisiert bestückt werden, daß es auf die Arbeitereinheit des
Einzelnen innerhalb der Wertschöpfung nicht mehr im Rahmen einer Vollbeschäftigung
ankommen kann.
Das ist Kernkrise der
Industrialisierung und ihrer fortgeschrittenen Machbarkeit, daß die Produktion
mehr Volumen in Unterbeschäftigung hervorbringen kann, als eine
Vollbeschäftigung im Verbrauch aufzunehmen im Stande wäre. Damit ist Inflation
ein praktisches und zwingendes Ergebnis von Vollbeschäftigung im Rahmen der
Automatisierung und Digitalisierung als Wert der Geschwindigkeit in der die
Werte erzeugt werden.
Verbrauch - Obsoleszenz wird
nur energetisch und in der Taktung des Verbrauchs und der Produktentwertung
erzielt, nicht im Rahmen einer realen Nachfrage im Gegebenen des technisch -
und damit kulturell - technisch Machbaren.
Man fährt die Kulturleistung
herunter um mit einem Einsatz von Energie eine Frequenz des Verbrauchs aufrecht
zu erhalten mit dem das Prinzip "Arbeit" protegiert wird.
Der Wert der Arbeit muß aber
als "Teilhabe" ungedeutet werden, damit sich die Arbeit innerhalb der
Automatisierung noch als Wert abbilden läßt. Das bedingt aber ein Überbauen der
gesellschaftlichen Vorstellung von Arbeit an sich, was nicht ohne den Umbau der
Gesellschaften auskommen wird, die sich in den Werten der Vorstellungen
festgekalkt haben.
Europa sollte effektiv
werden, das hat eine Weile funktioniert und hing an globalen Abnahmen der
Waren, jetzt hat sich China aufgestellt und wird dem Stand der Technik
nachfolgen und in gewissen Bereichen hat China Europa in der Entwicklung
überholt.
Europas Effizienz hat sich
aus den Substanzen ernährt und wird unter der Teilhabe anderer Staaten am
Weltmarkt relativiert. Das führt zum Kollaps des Effizienzprinzips. Die
Effizienz hat sich den Grund erschaffen, an dem ihr Prinzip entwertet wird.
Diese Verteilung der Gewichte
auf dem Spielbrett erfordert neue und andere gesellschaftliche Werte, als die,
die unserer Vorstellung heute noch zugrunde liegen mögen.
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