Mittwoch, 19. August 2020

Ein korrumpiertes kybernetisches System kann man nicht durch Vernunft bereinigen

Wer sich die Graphik zu den Target2 Salden besieht, schaut auf ein Rauschen, daß sich als dynamische Stabilität aufgelöst hat in ein Integral von wechselseitigen Verschreibungen reiner Papierwerte, die - ich behaupten noch nicht einmal wirklich durch die Währung gedeckt sind, in der sie taxiert werden. 

Man kann an dieser Graphik klar sehen, ab wann der "Reaktor" außer Kontrolle lief und es gibt Gründe, warum man die aktuellen Salden nicht mehr bei Wikipedia in der Graphik findet. 

Daß sich die Eurokrise nun um etliche Megatonnen angereichert wieder meldet ist jedem, den es interessiert klat. 

Das Spielen mit der eingebildeten Krankheit ist indes hier viel interessanter, denn es läßt - theoretisch - erst einmal die Konstellation zu, daß eine Wirtschaftskrise auf eine politische Entwertung treffen kann, wenn sich Corona in den Zahlen mitten im Geschehen der wirtschaftlichen Dekadenz (bitte den eigentlichen Begriff der Vielheit von Verfall hier lesen, nicht das, was der Nicht - Lateiner unter diesem Begriff versteht) nicht mehr erzählen lassen kann. 

Die erste Ladung ist nicht Corona, das ist nur die Erzählung für den Grund der Detonation der aktuellen Bilanzen. Wenn diese Dynamik den Handlungsdruck auf die Politik erhöht und diese krepiert selbst in der Entlarvung ihrer Gutenachtgeschichten der Verbrämung, dann detoniert mitten im Höhepunkt der ersten Akkumulation von Energie, die zweite Ladung. 

Man konnte das in Beirut studieren, was passiert, wenn eine heiße Reaktionsmasse auf das Salzwasser im Boden des Hafenbeckens trifft. Da war nämlich für etwa 1/5 einer Sekunde, sogar mit bloßem Auge zu erkennen, daß die Explosion des Stoffe an sich schon geschehen war, als die heiße Masse auf ein sehr ideales Maß an Wasser im Boden traf. Der Wasserdampf war Segen und Fluch zugleich, er verhinderte den Brand, indem das Wasser die heiße Explosionsenergie aufnahm, es vervielfachte jedoch die Wirkung und sorgte für eine verstärkte Druckwelle, die mit einer sichtbaren Kondensation einherging. 

Wenn solch ein Modell eine Gesellschaft "trifft", also die Politik in der Glaubwürdigkeit erschöpft ist, und sich dazu eine wirtschaftliche Krise gesellt, die zudem das Vertrauen in die Politik nahezu restlos korrumpiert, wenn dann noch ein Wertverlust in der Währung sämtliche Maßstäbe nihiliert, dann ist das ein Zustand indem man ganze Gesellschaften in einem gigantischen Reset neu aufstellen kann. 

Und so krank wie das Prinzip der Nachkriegsordnung geworden ist, ist das vielleicht auch der einzige Ausweg eine so immens festgefahrene Dogmatik wie jene des Euroraumes wirksam außer Kraft zu setzten.
Wenn ein technisches System nur noch spinnt und sein kybernetisches Abbild nur noch zu Fehlspeisungen und falsch rückgekoppelten - Interpretationen und mitkoppelnden Konfirmismen  führt, dann ist es mitunter notwendig einfach mal den Stecker zu ziehen - und wenn es für einen Moment auch dunkel wird. 

Ein korrumpiertes kybernetisches System kann man nicht durch Vernunft bereinigen. 

Auch die "Energiewende" ist ein - ich finde nicht einmal schlecht verpacktes - Item mit dem man die Entwertung der Leistungsindustrie einleiten kann. In einer komplementär entwerteten Übersättigung macht es keinen Sinn ein Energiekonzept aufrecht zu erhalten, daß mit ein Baustein des Zustandes der Sättigung darstellt. 
Ohne einen effektiven Defektwert kann man kein System modernisieren, wenn es sich auf einem hohen Ende in der falschen Ausrichtung abgesetzt hat. 

Es gibt das Problem, daß die Arbeit derart automatisiert ist, daß eine Vollbeschäftigung als Vorstellung von intakten Strukturen ein Irrglaube sein muß, alleine aufgrund der Zahlenverhältnisse zwischen dem Produktionsvolumen (Output), der Menge an nachfragenden Adressaten (Kunden) und deren Anteil innerhalb der komplexen Wertschöpfung. 
Wenn statistisch die Leistung von 0,5 Arbeitern automatisiert den Wert der Arbeit auf 1 oder beispielsweise 4 Arbeitereinheiten erhöht hat man praktisch ein Mißverhältnis zwischen dem Produktionsvolumen und den Arbeitereinheiten von 1/8. 

Der Fehlwert der korrelierenden Arbeit beträgt in diesem Beispiel satte 7/8 !

Vollbeschäftigung als Herdenanimation ist unter diesen Bedingungen nicht machbar. Vollbeschäftigung führt zu einer Dummy - Bestückung der Märkte und früher oder später zu Inflation, allein schon aufgrund des fiktiv unterhaltenen Wertes an Arbeitereinheiten und deren beigeordnetem Konsumindex. 
Wenn dazu noch eine Nachfragekrise kommt, dann wird das Systemproblem unübersehbar und das System an sich hat sich an den programmierten - also an seinen Zeilenbefehlen innerhalb der Werte selber logisch ausgeschlossen und baut eine Validität gegen Null.

Der Konsum kann in einem so hohen Maß automatisiert bestückt werden, daß es auf die Arbeitereinheit des Einzelnen innerhalb der Wertschöpfung nicht mehr im Rahmen einer Vollbeschäftigung ankommen kann.

Das ist Kernkrise der Industrialisierung und ihrer fortgeschrittenen Machbarkeit, daß die Produktion mehr Volumen in Unterbeschäftigung hervorbringen kann, als eine Vollbeschäftigung im Verbrauch aufzunehmen im Stande wäre. Damit ist Inflation ein praktisches und zwingendes Ergebnis von Vollbeschäftigung im Rahmen der Automatisierung und Digitalisierung als Wert der Geschwindigkeit in der die Werte erzeugt werden.

Verbrauch - Obsoleszenz wird nur energetisch und in der Taktung des Verbrauchs und der Produktentwertung erzielt, nicht im Rahmen einer realen Nachfrage im Gegebenen des technisch - und damit kulturell - technisch Machbaren.
Man fährt die Kulturleistung herunter um mit einem Einsatz von Energie eine Frequenz des Verbrauchs aufrecht zu erhalten mit dem das Prinzip "Arbeit" protegiert wird.
Der Wert der Arbeit muß aber als "Teilhabe" ungedeutet werden, damit sich die Arbeit innerhalb der Automatisierung noch als Wert abbilden läßt. Das bedingt aber ein Überbauen der gesellschaftlichen Vorstellung von Arbeit an sich, was nicht ohne den Umbau der Gesellschaften auskommen wird, die sich in den Werten der Vorstellungen festgekalkt haben.

Europa sollte effektiv werden, das hat eine Weile funktioniert und hing an globalen Abnahmen der Waren, jetzt hat sich China aufgestellt und wird dem Stand der Technik nachfolgen und in gewissen Bereichen hat China Europa in der Entwicklung überholt.
Europas Effizienz hat sich aus den Substanzen ernährt und wird unter der Teilhabe anderer Staaten am Weltmarkt relativiert. Das führt zum Kollaps des Effizienzprinzips. Die Effizienz hat sich den Grund erschaffen, an dem ihr Prinzip entwertet wird.


Diese Verteilung der Gewichte auf dem Spielbrett erfordert neue und andere gesellschaftliche Werte, als die, die unserer Vorstellung heute noch zugrunde liegen mögen. 


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