Die unwahre Behauptung führt nicht
zur Lösung des Problems nach seinem Ursprung. Man schreibt das Problem fort
indem man seinen unwahren Inhalt impliziert.
Wenn ich in einem Signalweg den Ort
herausfinden will, an dem sich eine Störung anfängt (die Störung fängt sich
tatsächlich "an" - den weiteren Signalweg und das mal ganz ohne
weiteres Tuen als sich "an - zu - fangen"), dann muß ich den
Signalweg abgehen und jeweils den Gleichstromanteil ausschließen.
Das wird bei multiplen Störsignalen
keine leichte Sache, schon gar nicht, wenn sie kybernetisch erscheinen und sich
gegenseitig ansteuern und mit - oder gegenkoppeln und zu eigenständigen DC -
Anteilen überleiten, die aber in Wahrheit eine stetige Wellensumme darstellen,
die nur einen DC - Spiegel ausbildet, der sich aber in der Vielheit der
Störsignale allein begründet.
In der Herangehensweise an
gesellschaftliche Probleme zeigt sich, wie sehr sich die weiße Welt der
protestantischen Moraldenke von jedem Denksatz der Wissenschaft verabschiedet
hat.
Warum sage ich überhaupt
"weiße Welt". Nun, ich hätte zugerne Deutschland als Ursprung des
Protestantismus gerne durch den Kakao gezogen, aber das Problem ist etwas
internationaler und es betrifft die Welt der weißen Christen in ihrer
kulturellen Gesamtheit. Die katholische Kirche ist so derart unkenntlich modern
geworden, daß man sie fast getrost in dieses Konglomerat christlicher Übermoral
mit einschließen kann. Soweit es um den Effektivwert von Moral geht, ist es
belanglos, aus welcher Kirche der christliche Inhalt in welcher Pulsweite
kommt, es ist eine Moral mit einer klaren ideengeschichtlichen Herkunft.
Und es ist die Moral vom Guten und
Bösen, die längst die Wissenschaft in der Frage nach Ursache - und Wirkung -
Größe und Folge abgelöst hat und das ist ein rein weißes Problem einer
Kolonialisierung durch Moral und Lehre.
China ist das beste Beispiel,
welche Potentiale in einem Volk stecken, daß sein moralisches Selbstverständnis
nicht an eine Passion und die Vorstellung von einem Leben durch den Tod hängt.
Auch leiden kaum afrikanische Völker an der Sexualstörung wie sie in der
amerikanischen oder englischen Oberschicht gang und gäbe sind.
Die Denksätze der Wissenschaft
einer Moral zu unterwerfen ist auch keine so sehr jüdische Eigenschaft, wo es
um die Logik geht, die man der Torah entnehmen kann, und damit meine ich nicht
die geglaubte Logik, sondern jene, die sich in den Tiefen der jeweiligen
Begründungszusammenhänge mehrdimensional ergibt.
Das Problem, daß die abgesättigte
Eitelkeit sich über die Wissenschaft erhebt ist damit ein zutiefst christliches
und in der Frage der Reinheitsansprüche ein mehr oder minder rein weißes
Problem.
Warum brauchte die christliche Welt
eine "Aufklärung" ? Weil das Christentum nie begriffen hat, was mit
dem Baum der Erkenntnis gemeint war, weil es immer noch an die Sünde im
Erkennen glaubt, und nicht begreifen will, daß Gott diesen Baum gepflanzt hatte
um den Menschen zum Erkennen zu verführen und ihn auch nicht strafte, sondern
nur vor die Bedingung des Lebens stellte, die ohnehin außerhalb des Paradieses
kraft der Schöpfung nicht anders sein konnten als wie sie waren im Rahmen der
Bedingungen an sich.
Dem Christ dünkt es, die
Wissenschaft sei - gleichsam der Erkenntnis eine "Sünde" und so
erklärt sich der Hang der christlichen Kulturkreise die Wissenschaft zu
verteufeln und sie durch einen Moralbegriff zu ersetzen, der sich als
Wissenschaft des Geistes ausgibt um den Begriff in einer Usurpation zu
besetzen.
Nach den Kausalitäten verlangen die
Denksätze nicht, die sich auf die Moral ableiten. Selbst die Frage ob die
Erkenntnis einen Bonus oder Malus enthalte ist ein christlicher Befehl, der
sich vor die Anforderung stellt erkennen zu wollen.
Der Christ gleicht dem Teufel, der
Gott in die Schöpfung springt und einen Zaun um den Baum der Erkenntnis bauen
würde - um damit die Schöpfung in ihrer Angedachtheit selber zu zerstören. Der
Christ würde den Zustand des Niemals - Geborenseins an die Stelle des Lebens
stellen nur um Gott und seinen Geist ohne Schöpfung im Undinglichen gefangen zu
halten - für nicht mehr als eine Güte für sich selbst.
Der Kampf um die Güte, die sich aus
dem Menschsein kraft Schöpfung ergeben soll artet zu einem Kampf gegen die
Schöpfung aus, die als Erbsünde überhaupt umgedeutet wird.
Im Letzten stellt sich der Christ
für das Paradies gegen das Leben um eine leblose Moral in Vollendung gottgleich
erreichen zu können.
Diese Prägung bildet sich in vielen
unterbewußt unterhaltenen Wertungen ab, die sich in ihrer nach oben wirkenden
Summe kognitiv in Wertungssätzen zeigen, die zu expliziten Wertungen führen
(und umgekehrt: Bestätigung und Syllogismus).
Wichtig ist in dieser Betrachtung,
daß es um das Christentum als geglaubte
Sekundärerscheinung geht und nicht um die jüdische Identität Jesu ! Wenn
man das nicht auseinander hält wird die Betrachtung zwangsläufig schief
aufgehängt.
Jeshua war alles andere als
moralisch, das gibt auch das NT nicht her. Er heilte und wandte sich den
Sündern zu um ihnen ein anderes Leben zu ermöglichen. Das ist keine praktische
Moral, das ist eine Logik sozialer Aufschlüsselung und einer Auflösung von
Moral als Gefängnis der Rollenbilder.
Der Christ ist in gewissem Maße
seines Glaubens an den toten Heiland im Gewandt der Moral der Anti - Jesus. Der
Christ glaubt an den toten König der Juden, er glaubt nicht an das Leben, und
sei es dasjenige des für sich als solchen gehandelten Messias.
Die Funktionseinsicht ist eine
direkte Folge der Kausalbetrachtung - selbst im sozialen Sinne einer Ordnung,
die sich logisch - nicht geglaubt erschließt.
Der Wohlstand, die Wissenschaft und
die Theo - Logie, der Logos, der Sinnschluß als Summe des Erkennen - Könnens,
diese Dinge werden als Sünde gewertet und mit Moral belegt. D.h. Wissenschaft
ist immer bedingt durch ihren Nutzen an der Moral, die Moral relativiert sich
nicht an der Erkenntnis.
Die Weltrettung des Klimas, die
Rettung der Menschheit vor Corona, der Kampf gegen den Rassismus, das sind
alles moralische Forderungen nach einer unbedingten Tugend innerhalb
moralischer Denksätze, die allesamt christlich unterfüttert sind und auf
kalvinistische - methodistische Radikalforderungen verweisen - Güte zu üben und
sei es darum, sie mit dem Terror der Verachtung aller behaupteten - willkorenen
Andersartigkeit zu erzwingen:
Dieser Terror der Güte aus den
Konventikeln, dieser Katechismus mit dem man den Tod zum König neben Gott
erklärt und den leblosen Korpus zum Ziel allen Strebens erklärt, gegen alle
Schöpfung und ihren Sinn positiver Widersprüche.
Was sich derzeit in der Welt vollzieht
ist eine Kolonialisierung der Welt durch die Moral der überlegenen Rettung
ihrer durch den weißen Mann als dem erhabenen Herren über Gut und Böse - über
Heil - und Rettung der Menschheit zu seiner Güte Füßen gelagert im Staub ihrers
Unglaubens vor der Herrlichkeit des viktorianischen Anstandes in Samt und
Spitze.
Es ist übrigens keineswegs
verwunderlich, daß sich hier Pfarrerstöchter und sonstige Abkömmlicher
lutheranischer Sektiererei besonders hervortun und die katholische Kirche da
müde nebenher hinkt um an der gerade aufgetragenen Mode nichts Gläubiges zu
verlieren. Man könnte auch sagen, daß die Katholiken dazu übergegangen sind im
Waschwasser der Protestanten Reste von Moral zu schürfen.
Was dieser ganze Zustand in der
Summe ist, kann man als umfassende Kulturkrise beschreiben, die sich in der
Moral einer Forderung nach ihr durch sie und aus ihre selber aufzehrt.
Es ist das Totlaufen des
Selbstzwecks in einem Zustand der Übersättigung. Die westliche Welt hatte in
den 1980ern und 90ern alles Erreicht, was sie hätte erreichen können, sie
zerstört nun ihre Überlegenheit in den Wissenschaften und dem Leben von
Erkenntnis - dem Übergang von Undinglichkeit in ein gedachtes Allgemeingut
durch den Wunsch sich selber überlegen sein zu können.
Das ist in etwa wie das Phänomen,
wenn eine Welle aufläuft, bis sich ihre Spitze bricht und sich die in der Welle
gespeicherte Energie entwertet.
Die Welt danach wird wohl bestimmt
werden von Völkern, die dieser Logik entbehren. Chinas Aufstieg ist nicht so
sehr der Überlegenheit des Kommunismus mit der Adaptionsebene der
Marktanbindung geschuldet, als eher dem Umstand, daß der weiße Mann irgendwann
meinte, er sei kraft seines Geistes zur Güte verdammt, der nur die Produktion
der dummen Völker zu folgen habe.
Die Hybris hat die Produktion
verlagert, es konnte China von der Hybris der christlichen Kolonialherren mit
der CNC - Maschine konsequent profitieren. China hat diese Hybris ad absurdum
geführt und schert sich nicht so sehr um "geistiges Eigentum" der
Herren des Geistes, für die man die Produkte der Herrlichkeit erstellt. Warum
auch, scheren sich die Herren des Geistes so sehr um die Bedingungen, unter
denen ihre Machwerke entstehen ?
Hier vernebelt die Moral und die
Entrüstung des Herren den Blick auf die Verhältnisse und den Anspruch des
Subordinierten auf eine Wertschätzung seiner, ihm vom Herren zugedachten -
ausführenden Rolle.
Im schlimmsten Fall kauft der
Sklave dem Herren die Güter seiner Güte des Geistes schlicht unter dem
Allerwertesten weg um sich aus seiner Rolle zu befreien.
Der Herr schreit nach Rache, was
dem Sklaven einfiele selber ein Herr seiner selbst sein zu wollen und der Herr
greift nach der Peitsche der Moral.
Die weiße Welt führt ihre
Überlegenheit ad absurdum und bricht sie in einer grotesken Aufführung einer
narrativen Güte.
Sobald diese diffuse Aufstellung
ökonomisch greifbar wird, folgt eine narrative Krise moralisch der nächsten.
Und das geht solange so fort, bis
sich die Moral an sich selber aufgefressen hat und die christliche Güte in der
Gosse landet, damit ein Jesus kommen möge um das verlorene Schaf erneut mit
Moral auszustaffieren.
Warum sich eine Supermoral derzeit
überhaupt auftürmt ist ein anderes Thema, es zeigt aber grundlegend, daß
Übersättigung zu einem Mangel an Reizen führt und man in einer Aberlogik
beginnt sich der Grundlage des falschen Ichs irgendwie entledigen zu müssen.
Denn eigentlich will der Mensch ja
leben, ohne seine Gefängnisse der Befehle, wie der Mensch zu sein habe um in
einer bloßen Vorstellung verwahrt zu werden.
Hier bietet sich ein gedanklicher
Übergang an zu einem "Versuch der Befreiung".
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