Freitag, 14. August 2020

Das Totlaufen des Selbstzwecks in einem Zustand der Übersättigung.








Die unwahre Behauptung führt nicht zur Lösung des Problems nach seinem Ursprung. Man schreibt das Problem fort indem man seinen unwahren Inhalt impliziert. 

Wenn ich in einem Signalweg den Ort herausfinden will, an dem sich eine Störung anfängt (die Störung fängt sich tatsächlich "an" - den weiteren Signalweg und das mal ganz ohne weiteres Tuen als sich "an - zu - fangen"), dann muß ich den Signalweg abgehen und jeweils den Gleichstromanteil ausschließen. 
Das wird bei multiplen Störsignalen keine leichte Sache, schon gar nicht, wenn sie kybernetisch erscheinen und sich gegenseitig ansteuern und mit - oder gegenkoppeln und zu eigenständigen DC - Anteilen überleiten, die aber in Wahrheit eine stetige Wellensumme darstellen, die nur einen DC - Spiegel ausbildet, der sich aber in der Vielheit der Störsignale allein begründet. 

In der Herangehensweise an gesellschaftliche Probleme zeigt sich, wie sehr sich die weiße Welt der protestantischen Moraldenke von jedem Denksatz der Wissenschaft verabschiedet hat. 

Warum sage ich überhaupt "weiße Welt". Nun, ich hätte zugerne Deutschland als Ursprung des Protestantismus gerne durch den Kakao gezogen, aber das Problem ist etwas internationaler und es betrifft die Welt der weißen Christen in ihrer kulturellen Gesamtheit. Die katholische Kirche ist so derart unkenntlich modern geworden, daß man sie fast getrost in dieses Konglomerat christlicher Übermoral mit einschließen kann. Soweit es um den Effektivwert von Moral geht, ist es belanglos, aus welcher Kirche der christliche Inhalt in welcher Pulsweite kommt, es ist eine Moral mit einer klaren ideengeschichtlichen Herkunft. 
Und es ist die Moral vom Guten und Bösen, die längst die Wissenschaft in der Frage nach Ursache - und Wirkung - Größe und Folge abgelöst hat und das ist ein rein weißes Problem einer Kolonialisierung durch Moral und Lehre. 
China ist das beste Beispiel, welche Potentiale in einem Volk stecken, daß sein moralisches Selbstverständnis nicht an eine Passion und die Vorstellung von einem Leben durch den Tod hängt. Auch leiden kaum afrikanische Völker an der Sexualstörung wie sie in der amerikanischen oder englischen Oberschicht gang und gäbe sind. 

Die Denksätze der Wissenschaft einer Moral zu unterwerfen ist auch keine so sehr jüdische Eigenschaft, wo es um die Logik geht, die man der Torah entnehmen kann, und damit meine ich nicht die geglaubte Logik, sondern jene, die sich in den Tiefen der jeweiligen Begründungszusammenhänge mehrdimensional ergibt. 
Das Problem, daß die abgesättigte Eitelkeit sich über die Wissenschaft erhebt ist damit ein zutiefst christliches und in der Frage der Reinheitsansprüche ein mehr oder minder rein weißes Problem. 

Warum brauchte die christliche Welt eine "Aufklärung" ? Weil das Christentum nie begriffen hat, was mit dem Baum der Erkenntnis gemeint war, weil es immer noch an die Sünde im Erkennen glaubt, und nicht begreifen will, daß Gott diesen Baum gepflanzt hatte um den Menschen zum Erkennen zu verführen und ihn auch nicht strafte, sondern nur vor die Bedingung des Lebens stellte, die ohnehin außerhalb des Paradieses kraft der Schöpfung nicht anders sein konnten als wie sie waren im Rahmen der Bedingungen an sich. 
Dem Christ dünkt es, die Wissenschaft sei - gleichsam der Erkenntnis eine "Sünde" und so erklärt sich der Hang der christlichen Kulturkreise die Wissenschaft zu verteufeln und sie durch einen Moralbegriff zu ersetzen, der sich als Wissenschaft des Geistes ausgibt um den Begriff in einer Usurpation zu besetzen. 
Nach den Kausalitäten verlangen die Denksätze nicht, die sich auf die Moral ableiten. Selbst die Frage ob die Erkenntnis einen Bonus oder Malus enthalte ist ein christlicher Befehl, der sich vor die Anforderung stellt erkennen zu wollen. 
Der Christ gleicht dem Teufel, der Gott in die Schöpfung springt und einen Zaun um den Baum der Erkenntnis bauen würde - um damit die Schöpfung in ihrer Angedachtheit selber zu zerstören. Der Christ würde den Zustand des Niemals - Geborenseins an die Stelle des Lebens stellen nur um Gott und seinen Geist ohne Schöpfung im Undinglichen gefangen zu halten - für nicht mehr als eine Güte für sich selbst.
Der Kampf um die Güte, die sich aus dem Menschsein kraft Schöpfung ergeben soll artet zu einem Kampf gegen die Schöpfung aus, die als Erbsünde überhaupt umgedeutet wird.

Im Letzten stellt sich der Christ für das Paradies gegen das Leben um eine leblose Moral in Vollendung gottgleich erreichen zu können.
Diese Prägung bildet sich in vielen unterbewußt unterhaltenen Wertungen ab, die sich in ihrer nach oben wirkenden Summe kognitiv in Wertungssätzen zeigen, die zu expliziten Wertungen führen (und umgekehrt: Bestätigung und Syllogismus).
Wichtig ist in dieser Betrachtung, daß es um das Christentum als geglaubte  Sekundärerscheinung geht und nicht um die jüdische Identität Jesu ! Wenn man das nicht auseinander hält wird die Betrachtung zwangsläufig schief aufgehängt.
Jeshua war alles andere als moralisch, das gibt auch das NT nicht her. Er heilte und wandte sich den Sündern zu um ihnen ein anderes Leben zu ermöglichen. Das ist keine praktische Moral, das ist eine Logik sozialer Aufschlüsselung und einer Auflösung von Moral als Gefängnis der Rollenbilder.
Der Christ ist in gewissem Maße seines Glaubens an den toten Heiland im Gewandt der Moral der Anti - Jesus. Der Christ glaubt an den toten König der Juden, er glaubt nicht an das Leben, und sei es dasjenige des für sich als solchen gehandelten Messias.
Die Funktionseinsicht ist eine direkte Folge der Kausalbetrachtung - selbst im sozialen Sinne einer Ordnung, die sich logisch - nicht geglaubt erschließt.
Der Wohlstand, die Wissenschaft und die Theo - Logie, der Logos, der Sinnschluß als Summe des Erkennen - Könnens, diese Dinge werden als Sünde gewertet und mit Moral belegt. D.h. Wissenschaft ist immer bedingt durch ihren Nutzen an der Moral, die Moral relativiert sich nicht an der Erkenntnis.

Die Weltrettung des Klimas, die Rettung der Menschheit vor Corona, der Kampf gegen den Rassismus, das sind alles moralische Forderungen nach einer unbedingten Tugend innerhalb moralischer Denksätze, die allesamt christlich unterfüttert sind und auf kalvinistische - methodistische Radikalforderungen verweisen - Güte zu üben und sei es darum, sie mit dem Terror der Verachtung aller behaupteten - willkorenen Andersartigkeit zu erzwingen:
Dieser Terror der Güte aus den Konventikeln, dieser Katechismus mit dem man den Tod zum König neben Gott erklärt und den leblosen Korpus zum Ziel allen Strebens erklärt, gegen alle Schöpfung und ihren Sinn positiver Widersprüche.

Was sich derzeit in der Welt vollzieht ist eine Kolonialisierung der Welt durch die Moral der überlegenen Rettung ihrer durch den weißen Mann als dem erhabenen Herren über Gut und Böse - über Heil - und Rettung der Menschheit zu seiner Güte Füßen gelagert im Staub ihrers Unglaubens vor der Herrlichkeit des viktorianischen Anstandes in Samt und Spitze.
Es ist übrigens keineswegs verwunderlich, daß sich hier Pfarrerstöchter und sonstige Abkömmlicher lutheranischer Sektiererei besonders hervortun und die katholische Kirche da müde nebenher hinkt um an der gerade aufgetragenen Mode nichts Gläubiges zu verlieren. Man könnte auch sagen, daß die Katholiken dazu übergegangen sind im Waschwasser der Protestanten Reste von Moral zu schürfen.

Was dieser ganze Zustand in der Summe ist, kann man als umfassende Kulturkrise beschreiben, die sich in der Moral einer Forderung nach ihr durch sie und aus ihre selber aufzehrt.

Es ist das Totlaufen des Selbstzwecks in einem Zustand der Übersättigung. Die westliche Welt hatte in den 1980ern und 90ern alles Erreicht, was sie hätte erreichen können, sie zerstört nun ihre Überlegenheit in den Wissenschaften und dem Leben von Erkenntnis - dem Übergang von Undinglichkeit in ein gedachtes Allgemeingut durch den Wunsch sich selber überlegen sein zu können.
Das ist in etwa wie das Phänomen, wenn eine Welle aufläuft, bis sich ihre Spitze bricht und sich die in der Welle gespeicherte Energie entwertet.
Die Welt danach wird wohl bestimmt werden von Völkern, die dieser Logik entbehren. Chinas Aufstieg ist nicht so sehr der Überlegenheit des Kommunismus mit der Adaptionsebene der Marktanbindung geschuldet, als eher dem Umstand, daß der weiße Mann irgendwann meinte, er sei kraft seines Geistes zur Güte verdammt, der nur die Produktion der dummen Völker zu folgen habe.
Die Hybris hat die Produktion verlagert, es konnte China von der Hybris der christlichen Kolonialherren mit der CNC - Maschine konsequent profitieren. China hat diese Hybris ad absurdum geführt und schert sich nicht so sehr um "geistiges Eigentum" der Herren des Geistes, für die man die Produkte der Herrlichkeit erstellt. Warum auch, scheren sich die Herren des Geistes so sehr um die Bedingungen, unter denen ihre Machwerke entstehen ?
Hier vernebelt die Moral und die Entrüstung des Herren den Blick auf die Verhältnisse und den Anspruch des Subordinierten auf eine Wertschätzung seiner, ihm vom Herren zugedachten - ausführenden Rolle.

Im schlimmsten Fall kauft der Sklave dem Herren die Güter seiner Güte des Geistes schlicht unter dem Allerwertesten weg um sich aus seiner Rolle zu befreien.
Der Herr schreit nach Rache, was dem Sklaven einfiele selber ein Herr seiner selbst sein zu wollen und der Herr greift nach der Peitsche der Moral.
Die weiße Welt führt ihre Überlegenheit ad absurdum und bricht sie in einer grotesken Aufführung einer narrativen Güte.


Sobald diese diffuse Aufstellung ökonomisch greifbar wird, folgt eine narrative Krise moralisch der nächsten.

Und das geht solange so fort, bis sich die Moral an sich selber aufgefressen hat und die christliche Güte in der Gosse landet, damit ein Jesus kommen möge um das verlorene Schaf erneut mit Moral auszustaffieren.

Warum sich eine Supermoral derzeit überhaupt auftürmt ist ein anderes Thema, es zeigt aber grundlegend, daß Übersättigung zu einem Mangel an Reizen führt und man in einer Aberlogik beginnt sich der Grundlage des falschen Ichs irgendwie entledigen zu müssen.

Denn eigentlich will der Mensch ja leben, ohne seine Gefängnisse der Befehle, wie der Mensch zu sein habe um in einer bloßen Vorstellung verwahrt zu werden.


Hier bietet sich ein gedanklicher Übergang an zu einem "Versuch der Befreiung". 



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