Die Einsicht in etwas, wie es logisch funktioniert und
wechselschlüssig begründet ist.
D.h. die Ökonomie ist ein Maß des Unterhalts von Sein auf der
Ebene der Existenz. Mehr ist das nicht.
Die Ökonomie ist keine Identität, diese ist kulturell und die Ökomonie
ist das Ergebnis einer kulturellen Veranlagung.
Für die Deutschen galt, daß der Fleiß und die technische Einsicht
die Folge der preußischen Tugend war, die sich im Gehorsam in den Forderungen
allerdings selbst entwertete.
Denn der Fleiß war irgendwann
kein Grund mehr, nicht mehr der Antrieb, sondern nur noch der Folger der
Antizipation. Die Tugend der Genauigkeit war irgendwann nur noch die Tugend der
erwarteten Genauigkeit, die nur noch bedient wurde, nicht mehr jedoch
betrieben.
Das ist auch der Grund für
die tieferen wirtschaftlichen Probleme dieses Landes, daß Grund - Ursache und
Folge sich in der Verkörperung des Staatlichen verkehrt hatten. An die Stelle
der Kunst des Erzeugnisses trat 1914 die Waffe als Kunstwerk der Zerstörung,
die Industrie wurde als ein Instrument der Macht gegen die Industrie des
Gegners gerichtet, der das Gleiche - evoziert - annahm und somit wurde die
negative Forderung von Industrie auf die Urheberin dieses Gedankens
zurückgeworfen.
Wenn man also unterstellt,
daß die deutsche Industrie nicht interaktiv - konstruktiv ist, dann kann man
davon ausgehen, daß die Krise eine Folge von immanenten Forderungen ist, die
sich als Dafürhalten grundlegend verankert haben.
Ich kann den Beweis hierfür
weiterführen:
Die Jahre nach 1919 wurde
keine konstruktive Industrie errichtet, die einen Wohlstand auf der Grundlage
von Kooperation hätte bilden können (Globalisierung). Die Deutschen jammerten ihren
Fabriken für Vernichtungsmittel nach, bauten die Produktion aber nicht um, wie
etwa die Japaner nach 1945, die sich schließlich mit billigen Autos und
Elektronik für die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki erkenntlich zeigten.
Die Entwicklungen der Jahre
1933 ff. waren allesamt negativ befordert: Ob in der Luftfahrt, der Raumfahrt,
oder der weiteren Technik der Organisation, es waren alles Erfindungen und
Entwicklungen, die dem Kriege zukamen, nicht einer zivilen Ökonomie ! Die V2
war nicht für Satelliten oder wissenschaftliche Erkenntnisse über den Raum
entworfen worden, sondern für Sprengköpfe. Das Lippisch - Delta war kein
Selbstzweck aus Lust am Entwurf, es war wieder eine Erfüllung, nicht eine
Schöpfung aus dem Interesse an sich.
Und dieser Faden der
Industrie als Maß gegen sich selber, der zieht sich durch die gesamte Aufstellung
bis in die Jetztzeit hindurch.
D.h. man muß davon ausgehen,
daß die negative Forderung zwangsläufig aufkommen muß um in der Vernichtung des
Bestandes die Begründung des Besseren zu schaffen.
Und dieses Maß ist schon
einmal nicht kapitalistisch, weil es um den Erhalt des Wertes in der
Erweiterung überhaupt nicht mehr geht.
Deutschland hat mit VW und
BMW und Daimler der Welt den Kampf angesagt und Marktanteile erschlossen, wie
den Lebensraum im Osten. Eine eingeregelte Marktkraft auf der Grundlage einer europäischen
Stabilität in der Ablösung von Modellen des technischen Paradigmas ist das
schon einmal gar nicht.
Deutschland scheitert auch in
der jetzigen Krise an seinen Grundannahmen, die sich aus der Kriegswirtschaft
herleiten:
Die Industrie ist kein adaptiver Träger des
Wettbewerbs, sondern eine nationale Frage von Identität aus der Produktion der
negativen Marktmacht gegen anderen Nationen.
Die deutsche Wertarbeit war
im Wirtschaftswunder schon kein Zweck für eine Überzeugung des Marktes mit den Mitteln
der Qualität, es war ein Mittel der Kompensation für den verlorenen Krieg !
Dieser Fehler in der
industriellen Aufstellung hat sich in der EU kultiviert und die alten Fragen
der nationalen Größengewichte von vornherein fundamentiert. Es gibt keine
Partner, es gibt einen Haufen sich beäugender Kartenspieler, es geht nicht um
eine internationale Wirklichkeit, sondern um ein Ausstechen des anderen unter
dem Mantel der gespielten Gemeinschaft.
Und diese Grundanlage aller taktischen Aufstellungen
der nationalen Ökonomien wird sich in der Frage über den Euro kulminieren.
Ob Grundig, SABA, ob
Telefunken, oder Borsig , AFA (VARTA), das alles sind die Reste der
Rüstungsindustrie, jedes Röhrenradio war ein Wehrmachtsfunkgerät für den
zivilen Markt.
Gut, die halbe Welt der Technik ist aus einer negativen Forderung
geboren, sonst wären wir schlicht nicht so weit, ABER es kommt auf die
Übersetzung an, die zu der Umwidmung einer technischen Erkenntnis in einer
neuen Art von Interaktion führt !
Wenn ich eine Rakete entwerfe, die dazu bestimmt ist,
Atomsprengköpfe zu befördern und ich mache daraus einen Träger für Raumfracht
(Satelliten), dann ist es ein Unterschied, ob ich diese Technologie in der
Aufstellung vermarkte, die ich dem Entwurf für den Atomsprengkopf zugrunde
legte, oder ob ich das gleiche Produkt nun als Erzeugnis in einem nicht -
aggressiven Wettbewerb alleine aufgrund seiner Eigenschaft platziere !
Das geht weiter in der Frage
der Aufstellung von Rüstung:
Beispiel: Die Schweiz.
Die Schweiz ist ein
brillanter Hersteller von Rüstungsgütern aller Art, sie ist der Uhrmacher der
Geschosse, sie hat eine ausgeprägte Detailwirtschaft für spezialisierte
Erzeugnisse für den Krieg.
Allein die Schweiz hat über
den technischen Anspruch hinaus keinerlei Machtanspruch, der sich an die
Wehrproduktion anlagert - wie das für Deutschland gelten kann.
Überhaupt ist die schweizer
Luftwaffe eher ein gut ausgestatteter Kunstflugverein mit exzenllenten
Leistungen mit einer taktischen
militärischen Aufgabe, die sich aber auf die Verteidigung beschränkt und sich
in den Kräfteverhältnissen relativiert, die jeder unterstellten Fallanordnung
unterstehen müssen. Es gibt keinen Machtanspruch über jenen der Sicherung
hinaus.
Das birgt ungeheure Vorteile,
weil Marktkräfte nicht für eine übergeordnete Machtfunktion gebunden werden
(müssen), wenn es kein staatlich verankertes Ziel einer Macht über das eigene
Territorium hinaus gibt, entfällt auch der Wettbewerb über die Notwendigkeit
der Qualität hinaus.
Das ergibt eine
Überschußbilanz an operativen Möglichkeiten einer Marktwirkung überhaupt, wenn
man keine Machtfrage an die industrielle Wirklichkeit anbaut, oder dieser von
vornherein unterstellt.
Deutschland verfährt fatalerweise andersherum:
Es ordnet seine gesamte Wirtschaft der Frage der Macht
unter.
Die Deutsche Industrie hat
mit der Idee der Deutschland AG als Erbin der IG Farben eine Machtfrage in
seine Ökonomie eingepflanzt, die voraussetzt, daß Deutschland global eine Macht
über seine technische Industrie aufzubauen vermag. Es ging hier nie um die Frage einer Bestückung der Märkte, sondern um
ihre Beherrschung durch Qualität.
Die Qualität ist damit nur
das Mittel zum Zweck der Macht !
Wenn die Machtfrage
scheitert, wirkt das zurück auf die Qualität und die Forderung einer
wirtschaftlichen Entwicklung.
In dem Moment, in dem
Deutschland anfing technologisch keine Macht mehr aufbauen zu können - ganz
konkret im Bereich der Elektronik, in diesem Moment verkaufte es diese Sparten
aus, - um nicht mehr als die Kräfte um der Macht willen optimaler umzuschichten
um sich in der Machtfrage vermeintlich taktisch besser aufstellen zu können.
Das leitet zu einem
Grundmuster über, das Deutschland im zweiten Weltkriege ausprägte:
Deutschland ist taktisch um so besser,
wie es diesen operativen Vorteil mit einem Mangel an langfristiger Strategie
bezahlt. Es geht um eine umgekehrte Proportion.
Dieser kardinale Fehler hat
Deutschland den Krieg gekostet und dieser Grundfehler in der deutschen Denke
hat es aus dem Rennen der Hochtechnologie geworfen - bis hin zu einer
Situation, die kommen wird, daß es mit den Restkräften seiner Kriegswirtschaft
- allem voran der Automotiv - Branche keinerlei Impulse mehr generieren wird.
Wenn Deutschland aus dem
Fehler des taktischen Übergewichts lernt, dann immer wieder im Bann der
Machtfrage, nicht in der Frage einer Beschickung des Wettbewerbs.
Die Deutschen lernen nicht
aus der Frage des Bedarfs, sondern suggerieren diesen als eine Folge der
Aufstellung einer Industrie, die eine nationale Frage der Überlegenheit
verkörpern soll.
Es wird das Radio produziert,
es ist eine Spitzenware, nicht aber, weil es eine solche sein soll, sondern um
an die Güte ein Gewicht von Einfluß zu binden.
Die deutsche Inbrunst der
Selbstvernichtung läßt sich auch aus diesem Unstand erklären:
Kämpfen
Siegen
oder
Untergehen.
Wenn - wie beim Transrapid -
der taktische Zweck dem Deutschen nicht einleuchtet opfert er das beste Produkt
um zu einem schnelleren Taktischen Erfolg zu kommen. Es ist so zu sagen eine
entferntere Variation des Blitzkrieges und der Schlachtaufstellung in Bewegung.
Sobald man sich an einem Ort
einzugraben droht, wird dieser aufgegeben um in einem Bogen diesen Widerstand
zum umgehen. Das findet sich massenhaft in der Art der Vorstöße an der
Ostfront, was Deutschland auch den Vorzug einbrachte, daß die Russen die
Deutschen mit gekünstelten Widerständen dazu bringen konnten, sich taktisch
solange zu verrennen, bis die Vielzahl der Ausweichbewegungen einer praktischen
Niederlage entsprach.
Die Deutschen haben Napoleon
in Jena zwar kopiert, aber wesentlich den Zweck der aufschwimmenden Aufstellung
nie verstanden.
Es fehlt der kategorischen Machtfrage immer an der
strategischen Dimension !
Und das findet sich eben auch
in der heutigen Aufstellung der Industrie deckungsgleich.
Die Deutschen - Hitler hatte
es bereits angedacht - erweiterten sich auf Asien um eine Macht über die
Industrie zu implementieren, global durch eine Kolonie namens China mächtiger
werden zu können, als es die eigene Scholle etwa hergäbe.
VW und BMW im Land der
Planwirtschaft - China zu implementieren, gaben die Deutschen jedes Ziel einer
Binnenwirtschaft auf, weil es nur noch um die Frage der Marktmacht geht.
Das gleiche gilt beispielhaft
für den Transrapid.
Und das Ende vom Lied dieser
pathologischen Sucht nach der Macht besteht in der Summe aller aufgegebenen
Felder in der technischen Entwicklung zeitlich anspruchsvollerer Technologien. Aus
einer Myopie für die taktische Marktaufstellung hat Deutschland jede Option
aufgegeben strategische Segmente zu kultivieren und zu errichten.
Das ist der Grund für eine sich auflaufende
industrielle Krise, weder Corona, noch sonst ein Faktor hat diese Macht einer
Kontinuität von Denksätzen, die sich durch die deutsche Geschichte ziehen, wie
ein öliger Faden.
Die deutsche Industrie hat auf die Machtkarte gesetzt
und jetzt verliert sie im Häuserkampf um den letzten taktischen Vorteil.
Eine Strategie hat es nie gegeben.
Der Markt wird sich
unerbittlich rächen. Spätestens wenn die deutschen Schlüsseltechnologien
aufgekauft werden, oder sich schlicht in der Zeit erübrigen werden, weil es
Neuerungen geben wird, die die alten Formate schlicht obsolet werden lassen.
Deutschland hat keinerlei
Zugang mehr zum Bereich der Elektronik, es ist in diesem Bereich, der für die
Wirtschaft absolut essentiell ist jeden Anschluß verloren.
An die Stelle der Einsicht
über diesen Mangel tritt eine Politik des dämlichen Aktionismus in erfunden
Feldern, ob es die Weltrettung beim Klimawandel ist, oder das Heldenepos der
"Corona - Krise" - einer schlichten Problemverlagerung in Narrative
der Hilflosigkeit vor den eigentlichen - selbst verschuldeten Problemen.
Diese Politik der
aktionistischen Hampelmänner und Hampelmänninnen, Gender, das alles sind
Surrogate, in denen sich ereifert, was in den Grundproblemen keinerlei
Antworten zu liefern vermag.
Das Problem ist die
Psychologie der Denksätze, der Wertewirkungen und so weiter.
Die Deutschen können sich nicht über sich selber hinausdenken,
sie sind moralisch, mehr aber auch nicht.
Aus diesem inneren Baufehler
heraus kommt die "Schuldfrage" und der Wahn, in einem konstruierten
Gegner (den Juden) dasjenige zu bekämpfen, was man in sich aus ontogenetischen
Gründen nicht bereinigt bekommt.
Die Machtfrage der
Ohnmächtigen vor sich selbst, daß ist ein zutiefst pathologischer Zustand.
Man muß kein Prophet sein, um
zu wissen, daß sich diese urdeutschen Grundprobleme durch die ganze Aufstellung
der Krise ziehen wird.
Es wird ein sehr spannender
Prozess werden, diese Krise, es wird auch spannend werden, wie sich Deutschland
innerhalb der neuen Gewichtung der Industrie mit einem aufstrebenden China
positionieren wird - und wie es das überhaupt kann, eingedenk seiner bei den
Müttern erworbenen moralischen Bewertungen allen Handelns.
Wie wird Deutschland
reagieren, wenn es - ohne es zu reflektieren - an sich selber scheitern wird ?
Wem wird es die Schuld in der
Ersatzerklärung geben ?
Welche Machtansprüche wird es
an seine Moral des Helfens anheften ?
Wie wird es sich in Europa
relativieren können ?
Wie wird mit der Hypothek der
Moral des Besserwissers andere nationale Positionen implementieren können ?
Wie kann Deutschland der
nationalen Frage entgehen, wenn es sie in der industriellen Machtfrage stellt ?
Gesichte ist ja kein Faktor, der nur aus
dem entgeht, was geschehen ist, sondern das, was in dem Geschehen selbst an
Moral des Handelns kodiert ist !
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