Donnerstag, 16. Juli 2020

Die Krise über eine Krise zu schreiben

Wenn mich jemand fragte, ob ich eine Lösung hätte, jenseits von Kritik am Zustand, so muß ich antworten:

Ich habe keine Lösung, weil jeder Schritt zu einer solchen, der Weg als Lösung in einer Konstruktivität soviel an Einsicht voraussetzen würde, daß ich in dieser Instanz scheitern muß.

Also bleibt mir nur die Kritik als Mittel den Zustand zu relativieren, oder aus ihm eine Funktion im Extremwert der hyperbolischen Motive heraus zu holen - um die Funktion, die dem momentanen Wert zugrunde liegt überhaupt besser als das Vage beschreiben zu können.

Das ist in etwa so, wie wenn man in einem abstürzenden Flugzeug sitzt und genau weiß, warum es technisch jetzt abstürzen wird, aber man nicht aussteigen kann um es zu reparieren.

Es ist eine scheiß Situation, wenn man etwas weiß über den Vorgang, aber nichts machen kann um den Zustand wirksam zu ändern.

Der hilflose Helfer kriegt in der Krise seien persönliche solche.

Irgendwie verkommt das zu einer Rechtfertigung vor mir selber, zu einer Stabilisation, zu einer Illusion von irgendwas.
Ohnmacht ist ein Gefühl, das man zuzulassen lernen kann, es ist aber unerträglich, wenn man an einem Seil hängt und zusehen muß, wie es sich aufspleißt.
Kritik ist ein gutes Mittel die Angst zu verdrängen, Zynismus ist die Würze auf dem Kuchen des Vergessens über die Kondition und das ist hochgefährlich, weil man den Stein in der Lockerung nicht sieht, an dem man sich festhält.

Nur die Einfältigen glauben, daß Einsicht gelassen macht. Denn wenn das Erfassen gegen eine Höhe strebt, wächst unter ihm die Ignoranz in gleichem Maße und irgendwann glaubt man sich auf ein Erkennen verlassen zu können und tappt dann in die Falle den Fehler im Glauben an sich selbst zu übersehen.

Das ist so, wie wenn man beim Klettern den Haken tausendmal richtig zugemacht hat und denkt sich, "ach ja, tausendmal gemacht" und schon hat man ihn nicht zugeschraubt, das Seil dreht eine Schlaufe und hängt sich bei der nächsten Belastung aus. Und aus der total geglaubten Sicherheit wird in einer halben Sekunde eine sich anbahnenden Katastrophe, die einen an den Rand bringt, an dem man wieder Mensch wird, ziemlich klein und kein Mensch mehr unter Menschen, sondern ein Ich in der Situation.
Das Ich ist keine soziale Bedingung, es ist nicht ein Sein aus Interaktion, es ist ein tieferer Dialog und Kritik ist ihm nicht hilfreich in der Aufhebung der gedachten Bedingung.

Das Ich ist etwas Wahres in dem Moment, wo der Gedanke keine Berechtigung mehr hat.

Leider gilt auch für mich, daß nur die Verführung an den Rand dieses wahrere Ich hervorruft und man sich gerne wieder in die Welt begibt, wo es nicht ganz vollendet - interdependent ist.

Solange man also Kritik übt, je steiler sie baut, desto mehr kann man sich etwas suggerieren, etwas zu beherrschen, was in der Zunahme von Kritik selbst unbeherrschbar ist und die Kritik selbst ein Maß ist, in dem sich das Unbeherrschbare in seinem Anwachsen abbildet.

Die vollendete Wahrheit von Kritik ist damit das vollendete Chaos der absoluten Unbeherrschbarkeit.

Das ist Relativität.






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