Freitag, 5. Juni 2020

Der somatoforme Gehorsam


Gehorsam ist natürlich eine neuronale Bedingung von stofflichen Verhältnissen, die stressfreie Realität von stabilisierter Sozialwirklichkeit innerhalb eines Wertezusammenhangs wird hirnorganisch (instabil) manifestiert.
D.h. die Ausschüttung von  Stresshormonen und deren Einregelung  werden an die Konditionierung gekoppelt, die den Erfüllungs - und Erwartungsschemata zugrunde liegen.

Ich gehe davon aus, daß diese Konditionierung die Aktivität von Genen beeinflußt und die erworbene Funktion biochemisch quasi standardisiert wird, schon um die Kondition ohne gesonderte Erregerzustände aus Anlässlichkeiten als Instant - Zustand abrufen zu können.

Deshalb ist Gehorsam auch über das Maß des bloß Erworbenen hinaus ein metalogischer Zustand, der sich dem aktiven Zugriff selbst bei Reflexion entzieht, was gegen eine bloß unterbewußte Veranlagung spräche.  

Eine andere Erklärung als genetische Prägemuster kann kaum verfangen, wenn es um die fortgeschrittene Stabilität von Befehlszeilen geht, die als Apriori funktionieren, also nicht einmal einer unterbewußten Bewertung a posteriori der Rezeption unterliegen.

Wichtig ist hierbei, daß es sich wohl um eine volatile Prägung handelt, die auch dekonditioniert werden kann. Damit ist der Effekt geprägt, aber wohl nicht RNA - solide.

Ich habe bei einer polnischen Familie, deren Sohn in Deutschland geboren wurde und auch dialektsprachlich sozialisiert ist - beobachtet, daß sich die Gebärdenkommunikation vollständig von jener der Eltern abhebt (Überintegration) und eine Diskrepanz zwischen mütterlicher Werteprägung und dem Erziehungsergebnis abbildet. Ich nehme an, daß der Stress der geforderten Anpassung dazu geführt hat, daß das Kind sich von der mütterlichen Sozialisation ablöste um dem Stress des Majoritätsbegriffs und der Aussonderung bei fehlender Adaption ansonsten - zu entgehen.

D.h. der Botenstoffhaushalt muß einen Ausdruck und eine Programmierung des Verhaltens konditioniert haben, daß es zu einer Übersteuerung der primären Sozialisation - und damit zu einer Überlagerung des Unterbewußten kommt - und zwar ohne den unterbewußt gewerteten Konflikt, der ja gerade nicht sublim und nicht offenbar ist. Das könnte mit der Größe von Stress zusammenhängen, der von der Umgebung ausgeht.

Das würde bedeuten, daß der pathologische Mehrheitsausdruck buchstäblich universell ist und sich nicht kulturell begrenzt (Außenforderung) und daß es sich bei dem Ausmaß an Anforderungsstress schon um eine neurologische Größenordnung somatischer Art handelt, die empirisch abbildbar sein muß.

Ich nehme auch an, daß die Kondition überhaupt Gensequenzen aktiviert, die für eine Pattern sorgen, daß selbst das Unterbewußtsein kein genaues Abbild mehr braucht [sic] und die Bedingung aus der rudimentären biochemischen Bedingung heraus gewährleistet wird.

Das korreliert auch mit der Annahme, daß Verhaltensweisen evolutiv ökonomisiert werden um einen verhaltensbiologischen Vorteil innerhalb der Interaktionsmuster zu erlangen (Eigenschaft versus Attribut).
Offenbar ist die Wirkung nicht unbedingt eindrücklich auf die Eigenschaft, d.h. die Adaption selbst ist kein Durchbruch durch das Muster einer Erfüllung als Stabilisation (versus autonomer Einsicht). Das bedeutet auch, das der Rückschluß valide ist, daß eben die Mehrheit das Prinzip von Gehorsam weiterträgt als daß dessen Gültigkeit staatliches Element der Werteforderung wäre.
Die 70er und 80er Jahre waren durchweg von amerikanischen Einflüssen der entwicklungspsychologischen Betrachtung geprägt, dennoch hat dieser Einfluß keine Änderung der Befolungsmuster veranlagt, wie sich nun bei Corona im Maß der Abwesenheit von Kritik erweist.
Der Einfluß von Appellen an die Erfüllung und deren Wirklichkeit in der folgsamen Leistung müssen also tiefer liegen als eine unterbewußte Konditionierung (Auslagerung von Programmen - Übergang - bewußt - unterbewußt).
Beim Pianisten ist eine falsche Anschlagstechnik behebbar, indem man den Fehler bewußt macht und sich seine Wirklichkeit schließlich unterbewußt - und gängig abrufen läßt. Ein Autofahrer kann ebenfalls bewußt Fehleingaben innerhalb der Handlungsmuster objektiviert bekommen - und veranlagt nach kurzer Zeit die Handlung anders.

D.h. die Kopplung der Übergänge - bewußt - unterbewußt - ist eine Realität und kann unmittelbar erkenntissprachlich auch realisiert werden.

Kritik:
Gegen die epigenetische Erklärung spricht, daß innerhalb der Familien die Urform der Antizipation von Gehorsam als Modus des Lebens (norma) gewahrt bleibt und es deshalb nicht zu einer Aufgabe des Musters führt, das frühkindlich veranlagt wurde.


Wie dem auch letztlich ist, was sei die operative Anforderung an den Diskurs ?

Es muß endlich auf den Tisch, daß an der sozial - psychologisch konditionierten Wirklichkeit in Deutschland etwas Begreifbares nicht stimmt, dieses Ursachen und Wirkungen hat und daß diese Zusammenhänge ganz entscheidend sind für Krisen und den Umgang mit deren Wirklichkeit. Diese Frage ist auch eine hochrangig ökonomische solche, denn von der komplexen Richtigkeit oder eben der solchwie ausstaffierten Fehlerhaftigkeit hängt eine Bestandsrealität ab.

Ob ein Unternehmen in einer Krise gut aufgestellt ist hängt nicht zuletzt von seiner Fähigkeit ab, die, dem Betrieb originär zugrunde liegende soziale Bedingung zu kennen und deren Risikohorizont in die Führungsstruktur bewußt in die Aufstellung einfließen zu lassen.

Komplexität ist übrigens nicht die Ausrede etwas zu ignorieren, man sollte es als Herausforderung werten und die Tatsächlichkeit dieser Zusammenhänge als ein Abbild von Wirklichkeit realisieren.

Die Alternative außerhalb von bloßen Antagonismen ist immer die Abweichung vom Normalfall der Krise ! Die Lösung ist keine Antwort auf eine Krise, sondern die dichotome Wirklichkeit einer unabhängig - kognitiv - geschaffenen Struktur - die sich bewußt von der Kondition der Krise ablöst und sich auch bewußt der Innenlogik des Falschen (falsch Gewordenen) entzieht !

Ein einmal Richtiges kann ein Falsches werden und umgekehrt. Das ist das Wesen von Erkenntnisimplikation und Einsicht und wenn die Einsicht auch darin besteht, sich überhaupt von ihrem Anlaß zu entbinden um eine Lösung nicht als Erbe des Problems zu verstehen.

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