Je mehr ich in ein System eindringe um es zu vermessen,
desto mehr werde ich ein Teil des Systems. Das gilt für jede Bewertung und
jeden Vorgang. Die Betrachtung ohne Interaktion quantisierter Übergänge ist
stets unscharf in einem beliebig hohen Maß (Schrödinger). Oder: Wer misst,
misst Mist.
Ich beziehe mich hier u.a. auf Punkt 5 eines Artikels von
Chaim Noll auf der Steite Achgut.com vom 02.05.2020.
Auf die Frage, ob uns die Dienste oder Regierungen in Bezug
auf Corona etwas verschweigen, so ist dies ein gutes Gefühl, aber erst einmal
nicht mehr, aber bitte auch nicht weniger. Wenn man in der Wildnis ist, muß man
den Löwen nicht sehen um durch das Gefühl gut beraten zu sein, daß der Löwe
auch tatsächlich da sein könnte. Der Mensch ist so sehr auf seine kognitive Ebene
fixiert, daß er seine archaischen Instinkte gerne töricht belächelt, was nichts
über deren Berechtigtheit aussagt.
Es ist etwas im Busch, oder im Labor, oder im
Diplomatengepäck... Ich habe in einem Artikel hier auf dem Blog schon über die Indikative
geschrieben, die typischerweise für einen Transport von Gefahren in die
Öffentlichkeit modelliert sind, hier noch einmal explizit:
In dem Moment, wo eine tatsächliche unberechenbare Gefahr
immanent ist, also ab dem Zeitpunkt 0 des Bekanntwerdens und der konfirmierten
Faktizität, ab diesem Moment ist zu erwägen, wie der Ereignishorizont
mutmaßlich aller bekannten Faktoren wohl wahrscheinlich ist. Hierbei sind im
konkreten Fall Erkenntnisse aus der Forschung zu biologischen Waffen und ihrer
Wirkung der erste Ratgeber auf der Ebene der tieferen Staatsorgane.
Offensives - narrativ gefasstes Abwiegeln in der
Öffentlichkeit ist immer ein starker Indikator für einen Prozess der
Erkenntnissammlung und Erkenntnisbewertung innerhalb der tieferen - überpolitischen
Staatsdienste. Der Zweck ist klar, und ohne jede Wertung sinnvoll: Die Menschen
auf einem normalen Status zu halten um überhaupt operativ handeln zu können. Da
ist überhaupt nichts Verwerfliches oder Negatives dran, das ist im engsten
Sinne Vernunft. Wie sollte man als Dienst entscheiden, wenn man noch vor die
Situation gestellt wäre, daß eine Bevölkerung herumzischt, wie eine Horde
Hühner, der man LSD und Speed verpasst hat ? Und wenn man die partielle
Extremaffektiertheit der Menschen mit einrechnet ist es äußerst sinnvoll den
Ball im ersten Zug flach zu spielen.
Als im Fall von Corona aber der erste Hype aus China mit
einer - für dieses immerhin noch
kommunistische Riesenreich mit für chinesische Verhältnisse recht hoher
Offensive verbreitet wurde und China die Show des Machers abzog, hatte man
erahnen können, daß die Sache nicht so gefährlich ist, daß man über Wochen und
Monate das Ausmaß hätte China aus der Nase ziehen müssen.
Und hier liegt schon ein Fall von Unschärfe vor. Russland
hatte im Fall von Tschernobyl durch Valeri Legassow seinerzeit einen verdächtig
guten Bericht bei der internationalen Atomenergiebehörde vorgelegt. Wenn also
nicht nur kommunistische, sondern Staaten überhaupt sehr transparent werden,
dann gibt es durchaus Anlaß zum Naserümpfen. Denn entweder nutzt der Staat das
Spielfeld im Wissen der Ungefahr, oder er tritt die Flucht nach vorne an um im
rückwärtigen Raum sich selber und die Havarie aufzustellen.
Und hier kann man annehmen, daß in einem Ereignis mehrere
Faktoren so einspielen, daß man nicht mehr diskriminieren kann, wie diese
Faktoren letztlich liegen und entscheidend ist dieses Auseinanderklamüsern dann
auch nicht.
Es ist ja alles reine- wenn auch interessante Spekulation.
Es gibt auch die Lehre vom doppelten Nutzen: Kläre Deine
Lage und beruhige die Welt. Baue ein Krankenhaus und zeige allen, daß du das
kannst. Alles im Chaos, alles im Griff. - Unschärfe pur, eine wunderbare
Aktionsfläche.
Die Reaktion des Westens passt genau in das Schema der
Bewertungsstrategie: Erst abwiegeln und im Moment, als sich die Ungefahr
abzeichnet, erwägen, welchen sekundären Nutzen man aus dem Ereignis ziehen
kann, wobei man die sekundäre Wirkung meistens schon mit der primären
diskutiert.
Und hierbei gibt es viele Unbekannte:
Welche westlichen Firmen forschen in China unter
herabgesetzten Bedigungen, welche Jointventures gibt es ? Wer liefert, wer
bestellt usw.
Dieses Spinnennetz noch abzubilden ist müßig, denn es gilt
immer die Frage, was es nützt, nicht wem ? An der Wirkung, die faktisch ist,
ändert die Klärung der Umstände ante - wenig bis nichts. Und die Frage qui bono
ist insofern ebenfalls wertlos: Wenn man eine Spieloption unterstellt, so gilt
ja nicht, was der einzelne Zug für diesen selbst aussagt, sondern wie dieser in
der n -ten Folge aller Züge ausgeht. Und da obliegt allen Spielteilnehmern, ob
sie sich einen Zug des Gegners nicht äquivalent zu Nutze machen können.
Integrale und hybride Mengen, Inklusionen und Substitutionen
sind gängige Strukturen in bewerteten Ereignissen, die nicht reine
Rechenoperationen sind, sondern von psychologischen Wirkungen leben und
abhängen.
Die Wechselinteressen, die dichotom und egal bauen, kann man
darstellten:
Fiktives Beispiel paralleler Interessenanknüpfung:
- China hätte ein Interesse billig Anteile an Schlüsseltechnologien einzukaufen um sich seine industrielle Vormachtstellung zu sichern und diese auszubauen und lanciert einen Anlaß, der dieses Ziel im Rahmen der Rezession innerhalb der westlichen Wirtschaftslandschaft ermöglicht.
- Der Westen, insbesondere Europa hat ein erhebliches Problem mit der Seigniorage und auf den Kreditmärkten und braucht für eine Restrukturierung dringend einen probaten Anlaß, der aber gleichzeitig eine Gefahr des Ausverkaufs birgt.
- Die USA brauchen Argumente für ihre Positionen im Handelsstreit und hinsichtlich der Neuaufstellung ihrer Wirtschaft in der Entkopplung von Abhängigkeiten auf dem Sektor der technitronen Industrie.
Alle drei Spieler können das gleiche Ereignis gleich nutzen.
Alle haben ein, wie auch immer geartetes Interesse, welches an den Umstand
anknüpfen kann.
Die Anknüpfung des
Interesses ist wesentlich belangvoller als der Anlaß selbst und bald ist der
Anlaß kaum mehr so wichtig, wie das, was sich an diesen an Optionen anschließt.
Es tritt bald nach
dem Anlaß selbst die Gestaltungsfrage nach dem Grund des jeweiligen Spielers.
Das ist die Makroökonomie aus Gründen und Anlässen, die wie
ein gigantischer, nicht starrer Mechanismus über allen Dingen wirkt und oft die
Belange der Menschen überfährt.
Das Paradoxon hierbei: Man schwächt für den Erhalt der
Institution den Konsumenten und basalen Träger der Wirtschaft, ohne den die
Institution langfristig nicht bestehen bleiben kann.
Man rettet eine Bank indem man ihr das Fundament des Endes
der Wertschöpfung im grundlegendsten Wirtschafskreislauf entzieht.
Dieses Paradoxon
umschreibt die umfassende Systemkrise.
Der abgelöste Nutzen eines Ereignisses ist entscheidend,
nicht das Ereignis selbst, wenn es nach den Rohdaten nicht mehr ist, als ein
Ereignis von einem Wert, der narrativ bestenfalls verstärkt werden muß um (überhaupt) eine
Wirkung von Gewicht zu erhalten.
Die Frage also muß lauten: Was ist Corona ?
Es ist ein Virus, aus einem Labor ?
Ist das wichtig ?
Ist das wichtig ?
Ist das eine entscheidende Frage ?
Muß die Frage also nicht eher lauten:
Wie gefährlich ist es ?
Welche Wirkung hat es integriert ?
Wie gefährlich ist es ?
Welche Wirkung hat es integriert ?
Ist es damit wichtig, wer das Virus in Verkehr gebracht hat,
oder welchen Ursprung es hat ? Wichtig ist doch, welche objektive Wirkung es
hat und wie man diese ggf. subjektiv nutzen kann.
Man sollte nicht über einen Anlaß länger sinnieren, um so
den Überblick über die Folgehandlungen der Spieler zu verlieren. Man soll nicht
solange über einen Schachzug nachdenken, bis man die Partie genau aus diesem
Grunde verliert - man sollte aber auch nicht weniger lange darüber nachdenken
um die Partie nicht aus genau diesem Unterlassen heraus zu verlieren.
Zwei gegensätzliche Forderungen können, wie man sieht zu dem
gleichen operativen Ergebnis überleiten. Das ist Unschärfe in Vollendung.
Kybernetische Systeme können in ein Maß sophistisiert
werden, das zwangsläufig in der Unbeherrschbarkeit aller digitalen
Entscheidungen mündet. Die Taktung der einzelnen Diskriminanz in der
Entscheidung über dem Integral aller interpolierten Einzelvorgänge der
Entscheidung "ob" oder "ob nicht" entzieht sich irgendwann
auch jeder Form kollektiver Regulation.
Tschernobyl ist ein gutes Beispiel:
Wem hat und hätte es geholfen, die Verantwortung zu klären ?
Es hat bis heute keinerlei Relevanz, wer dieses Ereignis zu verantworten hat.
Die Frage, die sich abstrakt stellt ist doch als solche geblieben, welcher
Umstand, als Summe aller Einflüsse das Ereignis möglich machte.
Es ist für den Menschen viel schwerer etwas als das Ergebnis
eines komplexen Zusammenwirkens zu verstehen als in der simplen Frage nach
einer konkreten - singulären Ursache, als Erklärung für die Wirkung - und das
Ereignis aus dieser.
Ich weiß nie, was ein Spielgegner denkt, ich kenne das, was
dahinter steckt nicht, ich werde es nicht kennen und muß es in der Frage nicht
kennen, wenn ich den Zug parieren will um eine eigene Strategie zu implementieren, die dem Gegner die gleiche Situation beläßt.
Die historische Frage des Nachgangs ist wieder etwas
anderes. Denn die geschichtliche Abbildung verlangt nach einer plausiblen
Fundierung und einer umfassenden Beschreibung der Elemente.
Ob es so sinnvoll ist, Geschichte zu fordern, wenn ihr
Aufsatz noch nicht zu Ende geschrieben wurde ? Geschichte wird in einer halben,
sicher in einer Dekade faktisch und kann dann die Abbildung sein, die sie
verlangen darf, aber innerhalb des Ereignisses schon die Chronik zu fordern macht
wenig Sinn, es ist im engsten Sinne ein alles zu seiner Zeit ein historisches vierdimensionales Paradoxon.
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