Sonntag, 17. Mai 2020

Das Licht in einem schwarzen Diamanten


Wodurch gewinnt man einen schwarzen Diamanten ? Durch Strahlung ! Und genau so ist es mit dem Deutschtum in seinen Fassetten, es fällt auf es eine Strahlung und diese ist ein Geist von geerbtem Geiste. Und wenn ich den hörigen Mediziner benenne - Sauerbruch und Mengele, dann ist die Erbschaft dieser Herren das Licht, daß sich in diesen schwarzen Diamanten bricht und in einem eigentümlichen Ton an die Wände der Geschichte wirft und durch die Tradition der Universitäten strahlt.

Um es gleich zu sagen: Ich halte Bhakdi und Wodarg für die einzigen zwei hiesigen Mediziner die vollkommen orientiert sind. Bhakdi scheint auch emotional der einzig wirklich Gesunde zu sein, er kann über Gefühle reden und kann sie ausdrücken und zeigen, er hat seinen Zugang zu seinem Inneren, was dem Deutschen nicht in dem Maße gegeben ist. Deutschland macht gefühlsstumm. Man hört auf über die Angst zu sprechen, auch wenn man welche hat. Das ist das unbeschadete Rezept des Kriegführens auf deutsch nach altem Muster.

Und die restlichen Mediziner ? Ich kenne keinen, der derart offensiv in die Öffentlichkeit geht und ohne Vorbehalt doch noch konform zu werden agierte. Wenn es einen geben sollte, so lasse ich ihn mir gerne zeigen.
Woher das Wegducken und Anpassen kommt ist ohne anthropologische Ausführungen erfindlich: Es ist ein Erbe, das Deutschland trägt, ein Erbe aus dem Grauen, was Grauen legitimiert. Die deutsche Medizin hat sich nie frei gemacht von ihren Schlächtern und Zuschreibern des verwalteten Todes ob in den Lagern oder in der T4 Unternehmung. Der Mord ist ein Bestandteil der deutschen Medizingeschichte.
Der deutsche Arzt von heute kann nur schizophren werden, wenn er seine Disziplin als etwas Menschliches zu betrachten geneigt ist. Er muß sich eine Güte suggerieren, wie der Erbe eines Psychopathen suggerieren muß, daß diesem auch noch etwas anderes entgangen sei, als das schlicht Abartige.
Separation und Triage, Isolation und Tod - wer gibt den Medizinern die Leichtigkeit dieser Begriffe ? Es ist ihre Erbschaft, die das tut. Wer die Herren des Bullenhuser Damms, die Lagermediziner weiter in der eigenen Fachschaft duldet, impliziert die Abart in das eigene Fach, man ist nicht mehr rein und schon gar nicht erhaben, wie man das tat. Und so kommt die psychopathische Kälte aus der Generation der Täter über ihr Lehramt in das Fach und über seine Erbanwärter. Das Licht der Güte fällt immer noch unverfälscht weiß und rein auf den Diamanten, den die Strahlung hat anthrazieren lassen. Und die Sprengsel fallen auf die Wände und hinterlassen das Schwarze in der Dosis des Lichts.
Und das bedeutet es ein deutscher Arzt zu sein, man ist ein Maß des schwarzen Lichts, ob man will oder nicht, denn man wächst in nichts anderem als diesem Zustand in den Beruf.

Warum hat man sich nie Gedanken über das Maß hohler Phrasen darüber gemacht, wie sich Denksätze und emotionale Beiwertungen vererben ? Warum negiert man in der deutschen Medizin das Gefühl als Wert des Mediziners ? Warum ist die Kälte etwas, was man als "professionell" betrachtet und Menschlichkeit als fachliche Schwäche - wenn man von dem Gefühle - Kaspern einmal absieht ?

Weil es eine stille Erwartung gibt, was der Mensch und der Staat in der Wechselwirkung und gegenseitigen Begründung zu sein haben und der Mediziner muß ein Garant sein, der die staatliche - gesellschaftliche Forderung wiedergibt - kalt zu sein, hart, überlegen - ein Herrenmensch ohne Fehl und Tadel (... vor Gott und dem Führer).

Gut, man kann es derb sagen: Ein bisschen Nazi in jeder Gasse und die Kälte in den Adern, ein Deutscher leidet nicht und tut nicht hadern.

Es ist pathologisch, wenn ein Mensch in einer schwierigen Situation immer überlegen ist und keine Anzeichen aufweist an der Schwere auch zu tragen. Dies indiziert immer eine schizophrene Abspaltung des Leidens von der Aktion des Lebens. Wer nicht fühlt, gibt Gefühle nicht wieder. Es sind auch immer ganz gewisse Menschen, die von Haus aus nicht gerade mit Wärme ausgestattet sind, die in der Medizin Hochleistungen bringen - um mit einer objektiven Eigenschaft eine Anerkennung zu erbuhlen, die sich aufgrund der subjektiven Ich - Identität nicht bewerkstelligen ließe.

Der Mensch in Uniform, der Mensch im Grau des Soldatenmantels im Regiment, pardon der Visite, in einer Formation in einer Funktion in einer Ordnung ohne Frage und ohne Objektion des Schauspiels, das Ziel etwas zu sein, und den Menschen endgültig hinter das Fach treten zu lassen.

Und das hat auch der Eichmann - Prozess gezeigt: Die vollkommene Funktion macht den Mord ohne Motiv erst möglich. Die Triage als Abbild einer bestellten Krise, da Experimentieren ohne Evidenz, die Ermächtigung aus der antizipierten Funktion, all dies sind die Elemente, mit denen die deutsche Moral die Euthanasie trug und tragen konnte, ohne, daß ein Protagonist des medizinischen Mordes etwa zu leiden je begonnen hätte.

Es gibt diese Erbfolge in der Geschichte der deutschen Medizin und dieses direkte Erbe reicht bis in das Ende der 1970er Jahre. Danach kam die zweite Generation, die das Erbe dieser alten Herren weiter trug - teilweise bis in die 2000er Jahre hinein und weiter. Die Kälte ist Programm, sie ist eine Konvention, sie ist eine Uniform an sich und für sich selbst.

Wenn im Fall von Corona die Ausführung der Ermächtigung ohne eigenes Gewissen möglich war und kein möglicher Träger eines Gewissens dieses im Konflikt offenbarte, dann ist dieser Umstand an sich ein hohes Beweismaß für den Einfluß von Gefolgschaft in einem historischen Erbfolgekontext, der erklärbar und nachweisbar ist.

Hier kann man getrost auf die Sprachanalyse von Max Horkheimer verweisen, der als unvollendetes Werk seiner Thesen einmal urteilte, daß man den Faschismus an den Elementen seiner Sprache nachweisen könnte, schon im Moment seines Entstehens.

Dies gilt dann natürlich auch für jede Form von Sprache und Gestus als Habitus innerhalb abgeschlossener Wertesysteme.

Wenn man also heute - im Jahre 2020 den erlaubten Tod als Rahmen einer staatlich beanspruchten Krise in die Möglichkeiten mit einrechnet, ist das ein Maß von Gehorsam und Gefolgschaft, was ohne Weiteres in die Kontinuität der NS - Räson darein fällt.

Dabei wird es zu untersuchen sein, warum der Effekt die Generationen überspringen konnte und warum die unmittelbaren Folger der Prägung den Effekt zwar weitergaben, aber selber nicht ausprägten. Schon jetzt ist wohl anzunehmen, daß innerhalb der Lehrstühle und unter dem Eindruck der Besatzung - als der Dimension der eigenen Schuld ein Maß an Moderation unterhalten wurde, was den Ausdruck dieses Wesens verhehlte - gleichwohl aber die Modalität so weitergegeben werden mußte.
Es gab keine Alternative in der Weitergabe, weil die Modi, die etwas Alternatives hätten erlauben können - ontogenetisch nie erworben worden waren. Der Akademiker kannte nur den Gehorsam als modus agendi, er kannte nur das Erfüllen - er konnte auch nur dies weitergeben.

Es gibt in der Frage, warum sich die Funktionskälte im Besonderen vererben kann den unmittelbar wirksamen Aspekte der monolithischen Organisation des Ichs.  Wer die innere Wertekontrolle nicht kennt, oder an anderen als den erworbenen Maßstäben nicht ausrichten kann, der muß glauben, daß das eine Handeln richtig und wahr als Recht ist. Und das ist die Krux in der Frage des Möglichen. Adolf Eichmann war ein Verwalter, der keinerlei Sinn dafür hatte, ein Verbrecher größten Ausmaßes zu sein. Es muß auf den subjektiven Anspruch von Erkennen gar nicht ankommen um einen objektiven Zustand forensisch wertig zu machen.

Ausnahmen bestätigen die Regel nicht, sie qualifizieren diese als pathologisches Maß von Grauen ohne Reflexionsinstanz.

Die deutsche Medizin wird sich in der Frage von Corona vor der Betrachtung drücken, warum sie immer noch die Leistung des dummen Mitlaufens so unbeschadet der Geschichte erbringen konnte und warum sie - bis aus wenige Exemplare - keinerlei Charakteranforderungen an den Studierenden stellt, - wenn dieser nur selbst innerhalb der Hackordnung gefügig und angenehm zu handhaben ist.

Wer eine Isolation von Alten und Kranken ohne jede Evidenz über eine klinisch erwiesene Tatsächlichkeit von Gefahr praktiziert - auf Zuruf der Politik, der betätigt sich als bestellter Lagerwächter, und da kann man schwatzen, wie man will, der Ausführende ohne Gewissen, das auch spricht und rebelliert ist nicht mehr als seine geschichtliche Analogie und die Erfüllung eines Erbes von Modalitäten im Berufsethos.

Dann muß man diese Einflußgrößen aus der Geschichte evaluieren, in den Kontext des Gestus und der diesem zugrunde liegenden Identitätslandschaft stellen und methodisch ein soziologisches Abbild fundieren, daß den Effekt zeigt und unmittelbare - reedukatorische Forderungen entstehen läßt, die auch in den Diskurs über die Umstände eingehen.
Und die Aufgabe ist gewaltig, es geht um nicht weniger als die Frage aller Neben - und Folgewirkungen der gesamtwirksamen NS - Werteemission !

Und das ist auch eine globale Aufgabe, denn so oft der Nationalsozialismus eine narrative Position zugemessen bekommt, beispielsweise in Hollywood, drückt sich seine Wertung in den Gedanken und Handlungen ab !

 Das ist ein sehr wichtiger und zu betonender Umstand.

Technisch gesagt: Es geht um die Frage, wo das Programm oder Teile dessen nachweisbar in der Schaffung von Explizitwerten sind und wie sich diese selber weiter implizierten, wandelten und in Handlungen transformierten.

Theoretische Grundlage dürfte auch die Unschärferelation bieten und die Risiko - Mathematik nach Mandelbrot. Es wird auch die Frage zu stellen sein, ob die substanzbezogene thematisch - reflektierende Umerziehung selber geeignet ist - nationalsozialistische Inhalte zu verankern und Identitäten zu schaffen, die sich nur in der Frage von Wert und Kehrwert beliebig umwerten lassen.

Das kann durchaus auf den Satz rauslaufen, daß übermäßiges - didaktisches Erinnern überhaupt erst eine Identität stiftet, die sich dann in familiäre Strukturen zurückspeist, weiter in die Berufsfelder als übergeordnete Organe innerhalb erworbener - ererbter Wertungen.

Wenn eines Corona gezeigt hat, dann, daß "die Menschheit" überhaupt nichts gelernt hat und daß auf einmal wieder Strukturen machbar sind, die man für vollkommen überwunden hielt und in dem momentum actionis keine Seele kraft Bildung in der Lage war, sich in der konkreten präsenten Anordnung zu objektivieren und ein Gewissen als Stütze des Handelns zu besitzen.

Der kognitive Ausschluß des Gewissens, daß ist der eigentlich pathologische Umstand und dieser geht auf die Kinderstube und die Prozesse innerhalb der Ontogenese zurück (vgl. Johanna Haarer).

Der harte - den Tod verwaltende Mensch ist das Kind, das nie geliebt wurde und aufhörte zu fühlen um unter der Mutter noch - irgendwie überleben zu können. Das ist ein Merkmal des Deutschseins, es ist ein Schlüssel für die Erklärbarkeit von Geschichte.

Ich beziehe mich hier auf Carl Rogers und H.J. Maaz in der Frage von Lebenswert und Gefühlswert innerhalb der ontogenetischen Prägephase. Und natürlich ist alles meines Dafürhaltens wiederum eine Frage von Prägung. Und so findet sich alles in der Bewertung, was einfließen kann - zu forderst mein Gefühl. Wer das Integral aller Werte nicht in seiner Summe sieht unter dem Graph der Genese, der setzt sich bei aller kognitiver Leistung der Offenbarung aus, genau über das geschilderte Problem zu verfügen - ja, als Verfügungsgegenstand ohne jegliche Alternative (Dilemma).

Und das sagt mir, daß in dieser Welt eine Eruption eines Prinzips stattgefunden hat, das man so sehr vorgeblich bekämpft, wie man es aus der Kontinuität betreibt - weil man es ja gar nicht anders kann.

Die Akteure stolpern über die Verdrängung und fallen ob ihrer in die Wiederholung als Zwang einer nicht aufgelösten Geschichte inneren gefühlsarmen Leidens.

Es ist mehr als einen Gedanken wert und die Übernahme jeder Position um sich auch nur das Geringste des eigentlich Unfassbaren erschließen zu können. Es tut weh, aber es befreit.

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