Samstag, 28. September 2024

Der Weise ist weise, wenn er es nicht ist.

 Der Weise schwebt und hofft auf etwas Besseres. 

Der Pessimist hat immer recht, denn schlecht ist immer irgendwie. 

Weisheit hat einen gedanklichen Fehler: Warum soll man über einen Umstand, der zum Kotzen ist bessere Worte benutzen, nur damit es nach etwas Höherem klingt ?

Man kann über einen grauenhaften Menschen sagen: "Er ist ein Stück Dreck unterhalb von Scheiße" oder man kann sagen "das Böse ist der Vorbote des Besseren". 

 

Weisheit ist teils auch eine Frage von wirksamer Verzerrung. 

 

Ist ein Weiser jemals ehrlich zu sich selbst ? Wenn man mit einem rauschenden Bart dasteht und den Weisen spielen muß, weil es jeder erwartet, ist man dann als Mensch weise, oder als Gestalt vor den Menschen ? 

Wenn ein Weiser das Ich nicht mehr benutzt und nur noch im Es spricht, wo ist da Ich ?

Sagt ein Weiser zu einem Sterbenden: G-tt hat einen Plan. Der Sterbende könnte ohne sein Sterben und diesen Plan leben, was ist an dieser Hilflosigkeit bitte eine Weisheit. Weisheit wäre es gewesen den Umstand des Todes an seinen Vorboten zu erkennen, oder einen Krieg anders zu gestalten um diese oder jene Situation zu verhindern.

Die Weisen sind oft die Schönfärber des Unausweichlichen: Der Weise lebt mit der Angst vor der eigenen Hilflosigkeit, also bemüht er spirituelle Erklärungen um die eigene Ohnmacht nicht zum Schlimmelbefall unter dem Volk werden zu lassen. 

 Ein Weiser ist dann weise, wenn er den anderen in den Arm nehmen kann und sagen: "Ich kann es nicht ändern, mit allem Wissen nicht, - ich weine um Dich und um meine Ohnmacht", denn das Leiden, indem sich beide durch die Umarmung stützen fällt auf beide, den, der seine Weisheit aufgibt und der, der sie nicht als Trost erhält. 

 

Und der Sproß eines Wurms bleibt kriechender Dreck und wenn das Grauen auch noch tausendmal nur mit Verklärung zu ertragen ist, es ändert nichts am Gewürm und seinem Herrscher der Einfalt. 



 

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