Mittwoch, 21. August 2024

Wenn man authentisch wird, schwinden die Leser

Füllt man eine Rolle aus, lesen die Leute aus ihrer Rolle heraus. 

Schreibt man ohne Rolle aus dem Ich heraus, so schwindet das Publikum der Antizipation. 

Die herrschende Meinung und der gesellschaftliche Diskurs sind leidige Diktatoren und Anlaß für Verzerrungen aller Art. Manche bringen es mit solchen Trugbildern zu Ansehen und Wirkung bis das ich fragmentiert ist. 

Wann schreibe ich noch, wann bin ich die Summe der Erwartungen von außen ? Wenn keiner Überbegriffe wie Tugend und Teilhabe benutzen täte, keiner das Konzept Moral induzieren täte, was würde ich tun ?

Garantiert nicht über Gegebenheiten der Zeit schreiben. 

Ich würde schreiben, was ich früher geschrieben habe: Sciencefiction.  In einer Fiktion ein Selbst zu sein ist wesentlich leichter als in der Realität, die immerzu eine Verzerrung fordert. 

Würde ich ohne das Diktat einer Massenpsychose das tun, was ich jetzt tue ? Garantiert nicht !

Erkenntnis geschieht in der Perversion durch Zwang, in der Begeisterung durch Interesse.  

Ich bin der Schreiberling der Pervertierten, die mich tun machen, was ich nie freiwillig täte. 

Ich habe in den letzten 20 Jahren über 20 000 Dokumente bewerkstelligt, es dürften satt mehr sein. 

Davon entfallen etwa 500 Seiten auf Dinge, die ich von mir aus ohne äußeren Anlaß geschrieben habe. Die Konzession an die Introjekte, das ist im Moment meine innere Debatte: Wie weit ich die Wirkung der Einwürfe dulden will. Und die Abneigung gewinnt ihre Position in Masse an grundlegenden Zweifeln. 

Wenn im Jahr 2000 jemand zu mir gesagt hätte, daß ich einen Blog unterhalten werde, ich hätte den Kopf geschüttelt und diesen Propheten für irre gehalten. Auch die Aneignung von Themen besorgt eine Verzerrung und diese beginnt mir mit wachsender Kraft zu mißfallen. 

Soziale und psychologische Themen werde ich versuchen inskünftig abstrakter zu handhaben, weil zeitlose Gesetzmäßigkeiten für viele Dinge abgelöst nützlich sind. Wenn ich mich erwische, wie ich mich ins schweizer Jura von vor 25 Jahren zurücksehne und sentimental werde, dann beginnt etwas zu fliehen. 

Wenn man im Spätsommer auf einer Fluhe sitzt, einem Felsbruch, typischerweise im Jura und ins Tal blickt, dann kann einen eine tiefe Zufriedenheit im lauen Wind ereilen. Aus diesem Standpunkt heraus ist meine heutige Schreiberei ein Zynismus auf irgendeine Form von Seelenzustand. 

Und dieses Bewußtsein für das Schreiben in diesem Sog der Zeit ist da. Ich kann mich nicht entziehen, nicht im Alltag und das ist anders als früher, wo der Alltag nicht politisch war, sondern schlicht. Zeitungen las ich früher mit dem nötigen Maß an Desinteresse, heute sind sie die Boten für den Wahnsinn des nächsten Tages, der mich im öffentlichen Raum ereilt. 

Was einem früher aus der Psychiatrie in Liestal bekannt war, das läuft heute als Modeform der Geschlechterwahl durch die Läden und das mit der gehörigen Verachtung der Gesellschaft, die sich die Kosten für die Behandlung von seelisch schwankenden Menschen im Berufen auf die Freiheit der Person erspart und die Verwahrlosung, der Fürsorge auf ihr Grab der sauberen Betrachtung gestellt hat. 

Statt den Leuten psychologisch zu helfen, die Hintergründe zu analysieren, Therapien zu versuchen, schneidet man ihnen die Genitalien ab, wie ein einem mittelalterlichen klerikalen Wahnzustand und Blutrausch zwischen Kassennotstand und Ideologie. 

Früher hingen keine Ideologien in der Landschaft und der Mensch wurde nicht als Abspritz - Puppe oder Frankensteins Geschlechter - Roulette betrachtet. Ich kann diese Dinge ja nicht übersehen oder anfangen in Eigennarrativen die heile Welt zu synthetisieren, die dann selbstständig eine Verzerrung verkörpern würde. 

Mit Corona und Gender ist der Körper zum Verfügungsobjekt geworden wie in einem Krieg unter der Befehlsgewalt. Der Krieg wird normalisiert, der Mensch an sich zählt nichts mehr. Man schaut eben nicht mehr von der Sissacher Fluh ins Land und ... "es ist gut", nein ist es nicht, da unten leiden Leute, teilweise welche die ich kenne, weil sich die Tochter die Brüste und Gebärmutter entfernen ließ und die Eltern und Familie psychologisch am Ende sind. 

Man hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht eine psychoanalytische Intervention zu versuchen, obwohl ich gute Ahnung hätte, wo die Probleme liegen: Statt der Mühe um den Menschen und die Erforschung seines wirklichen Bewegtseins hat man das Messer genommen. 

Die Medizin verkommt zu einem ideologischen Schlachthof, wo gesunde Körperteile im Abfall landen, weil ein Introjekt dies suggeriert. 

Man schaut nicht mehr in die Täler des Ober- Baselbiet und es ist gut, nein, - ist es nicht !

Der Viren - Wahn hat Geschäfte und Existenzen, Ehen und Freundschaften ruiniert, Gender manche Familie in den psychologischen Fleischwolf bugsiert und die Struktur bröckelt an der täglichen Einwirkung korrosiver Ideen, die sich allesamt mehr oder minder nihilistisch - bis destruktiv ausnehmen. 

Die Transformation ist doch schon längst passiert, die Zerstörung der Strukturen ist doch schon längst Realität und so unumkehrbar wird die Frankensteinisierung des biologischen Geschlechts. 

Diese Welt von früher wird es nicht mehr geben, die kleinen Läden und kleinen Künstler nicht mehr, man wird alte Bekannte mit und ohne Brüste und/oder Penisse sehen, das Bild ist nicht mehr umkehrbar, der Wahnsinn wird, würde man ihn jetzt stoppen noch Jahrzehnte aufgearbeitet werden müssen in den Sprechstunden für die sexuell in der Mode des Wahn Verstümmelten und die ganzen Leute mit Nervenschäden und Herzproblemen im Rahmen des Weltkriegs gegen den unsichtbaren Erreger. 

Das wird eine Jahrhundert - Hypothek, von allem Wahnsinn der da noch kommen wird abgesehen. 

Der Mensch und seine Entität sind nicht nur nicht länger garantiert, sondern eine Modelliermasse geworden. Das ist in dem alltäglichen Erscheinen dystopisch. 


Auch so eine Sache: Ich laufe über Jahre durch die Welt und kaum lasse ich die Katze aus dem Sack und gehe mit meinem Autismus - Syndrom, was wirklich nicht sehr ausgeprägt ist offensiv um, erfahre ich einen Pferch in mitten einer Toleranzwüste aus diktierten Werten. 

Das war 30 Jahre nie ein Thema, kaum sind alle der Götze der Diversität am Folgen, macht man ein Bohei um "dieses Syndrom" als hätte ich im Puff einen Kübel Syphilis - Erreger ausgeleert. 

Auch die schweizer Gesellschaft ist krank, abgrundtief sogar. Wer eine Verstümmelung als "freien Willen" verkauft und aber zuvor die Leute regelrecht sektiererisch mit Verunsicherung indoktriniert, der braucht von Freiheit nicht sprechen, das ist höchsten bigott und höhnisch. 

Auch hier ist nicht der Mensch der Mittelpunkt der ihn im Wahrheit verachtenden Lehre, sondern der Mensch ist das Verfügungsobjekt einer Macht kollektiver Wertungen, die aber eingeführt wurden und nicht etwa entstanden sind. 

Der Mensch ist eine Voodoo - Puppe geworden für die Priesterschaft von der neuen Welt. 

Das ist Usurpation und ein Ausmaß funktionellen Mißbrauchs, das nach der ökonomischen Ernüchterung die Welt in eine nachhaltige Schwächephase überführen wird. 


Ich habe nicht erlebt, daß Eltern bei ihren Kindern sind, wenn die sich umbauen lassen wollen. Das sind bipolare bis schizoide Familienkonstruktionen, wo die Eltern das Sprachrohr der kollektiven Wertungen sind. 

Und das ist entscheidend: Alle Beteiligten sind absolut bindungsgestört. 

Niemand nimmt sein Kind in den Arm und fragt es, was eigentlich los ist ! Niemand erforscht den Grund, warum ein Mensch verunsichert ist. Niemand registriert Ängste oder Erschöpfung seines Nächsten. 

Alle sind im wahrsten Sinne des Wortes: normal soziopathisch. 

Wenn ich als diagnostizierter Autist das alles sehe und alle Positionen versuche aus fünf verschiedenen Winkeln zu betrachten und mich anstrenge keinen Faktor zu übersehen, - der "normale" Rest diese Positionsübernahme nicht leisten kann, - wer ist dann derjenige mit einem "klinischen Syndrom" ?


Ich reflektiere wenigsten noch, daß die Hilflosigkeit vor diesem Zustand eine zynisch - fatalistische Resignation anfacht. Und Zynismus ist ja nicht darin erschöpft ein Kaleidoskop auf ein Oxymoron zu richten, zynisch ist auch eine autistische Sachlichkeit gegenüber einem menschlichen Umstand !

Und jetzt wird der Treppenwitz perfekt, daß ich als "diagnostizierter Autist" mich über die normale autistische Kaltheit aufregen kann bis zur Erschöpfung. 

Gut, ich kann wirklich kaum Gesichtsausdrücke deuten und meine Empathie ist dominant an meine eigene Gefühlswelt gebunden, die ich auch nicht wirklich mimisch zeigen kann. 

Aber wenn ich mit einem Menschen in dem Maße fühle, wie ich zu ihm stehe, was sehr selbst - bezogen ist, ist das doch mehr als diesen Menschen zur Strohpuppe einer Mode zu degradieren, oder ? 

Ich stelle mir wenigstens die analytische Frage des Warum. 

Natürlich ist mein Schmerz ein solcher über den Verlust einer bekannten Welt. Aber in diesem ist jeder andere Mensch in dieser letzten funktionierenden Konfiguration ein Element und zwar ein nicht einmal so unzwingendes !

Auch da ist der andere in meinen Bildern ein angebundener, unverzichtbarer Bestandteil. 

In der Wahllosgkeit, daß der Mensch nur noch die Verfügungsmasse einer Weltanschauung ist, ist er nur noch ein gefühllos betrachtetes Objekt für den Zweck der Wirkung. 

Es gibt Menschen, die abhängig sind, die eine Führung brauchen. Auch solche am Ich - defekten Menschen haben Schutzansprüche und sei es aus einer Verfassungsordnung heraus. 

Die Verfassung ist eine Sicherung durch Ausdrücklichkeit zu gewährleisten, was der Gesellschaft an Selbstverständlichkeit zu entgleiten vermag. 

Aber nicht einmal diese Ausdrücklichkeit bieten einen wirksamen Schutz. 

Und die Schweiz ist im Moment leider ein Vorreiter des lieblosen Freiheitsbegriffs, der aber eigentlich die Wahllosigkeit der Suggestion, gar der Manipulation meint, wo nicht ergründet, aber alles "respektiert" und "toleriert" wird, außer die tiefere Betrachtung der Umstände. 

Gegen die Erforschung der Urgründe solcher Eruptionen der Menschenverachtung, findet die Freiheit nicht statt. Der schizoide Doppelstandard ist das Maß aller Dinge geworden. 


Ich wäre froh, ich könnte noch einmal ohne die Gedanken an solche Umstände in die Täler sehen mit diesem Gefühl des Guten im lauen Wind, der einen vor dem Felsbruch umschmeichelt und die Ausgesetztheit mit der Geborgenheit umhüllt. 

Ich wäre froh um jede Zeile, die mir die Umstände nicht abgerungen hätten, denn dann hätte es die Umstände als Anlaß nie gegeben. 

Und jetzt erlaube ich mir die Sentimentalität das Geräusch der Ofentür zu erträumen, wie ich in der Schweiz vor langen Jahren am Abend Feuer machte und Mozart spielte und im Westen die Sonne als eine Orange sah. Als ich mit der Vorstellung vom Guten zu Bett ging, arglos und mit einer gewissen, fast göttlichen Einfachheit im Gemüt gesegnet. 

Ich habe im Leben bisher einige, auch sehr schlimme Dinge erlebt. Ich hatte Unfälle, vor mir starben geliebte Menschen, aber dieses Unbefangene, diesen letzten Funken positiver Einfalt, der ist im Aufruhr der kollektiven Wahnzustände leider unter den Schwallen des Zeitgeistes erloschen. 

Ich hoffe, daß der Wahn eines Tages objektiviert werden wird und damit wenigstens als Erkenntnisgrund verbleibt mit dem Unabänderlichen anders als unabänderlich umgehen zu können. 



1 Kommentar:

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