Ich kann mir in meinem Autismus jede andere Welt vorstellen, die ich mir vorstellen will. Allein, ich scheitere an der gedachten Wirklichkeit.
Beispiel: Ich will über die Straße mir einen Hot Dog kaufen und auf der Straße fahren alle Autos dicht mit 100 km/h. Wie frei bin ich für meinen Hot Dog ?
Das ist die Rollenverteilung zwischen einem Autisten und den "Werten" des sozialen Lebens.
Wie kommt man durch diese Querbewegung ohne unter die Räder zu kommen, wenn man an den Hot Dog will ?
Erschwert wird das ganze, wenn die Autos willkürlich losfahren um den möglichst höchsten Schaden zu verursachen. Das ist das Dasein eines Autisten in der spezifisch deutschen Gesellschaft.
... " Wie komme ich an einen Hot Dog ohne mit einer gehässigen Bitch zu kollidieren ?"
Wenn man jetzt den Hot Dog durch eine Variable der Absichten und Ziele ersetzt, wird es greifbar.
Wie hilfreich ist es, ein Ziel zu haben, daß unerreichbar bleibt ?
Die Seele würde sich für den Hot - Dog erfüllen, der Verstand weiß, daß er unerreichbar bleiben wird.
Im Moment baue ich kleinere Labor - Gadgets. Um damit etwas mehr zu tun als meine Erfahrung auf der Parkbank am Rande der Straße zu nähren müsste ich die Innenregeln des Verkehrsflusses kennen.
Autismus ist, wenn ein normaler Mensch es für Eitelkeit halten würde, was in Wahrheit ein Gefängnis ist.
Es ist kein unangenehmes Gefängnis, aber es ist eines seiner Art.
Ich kaufe mir einen Kran und Baue eine Brücke über die Straße: Fünf Jahre Bauzeit für einen einzigen Hot Dog.
Jeder bewundert die Brücke, nur ich kenne ihren Grund.
Das Banale macht die Aufgaben des Besonderen, nur so wird das Banale davor bewahrt, das schlechthin Böse zu werden.
Der Innendialog zischen Sinn und dem Aufgeben ist täglicher Alpinismus.
Kann sich hier jemand die Innendialoge vorstellen, bei jedem Bauabschnitt: Was diese Relation ausmacht, schwersten Stahl für einen einzigen Hot - Dog zu bewegen ?
Eine Niete für eine Wurst, ein Träger für die gerösteten Zwiebeln ?
Am Ende ist man für jede Selbstverständlichkeit ein Stahlarbeiter und die Welt ist ein Gebilde von Behelfen, von monströsen Bauten, die nur einen Zweck haben; das Normal im Normalen aus der Bedingung eines Unnormalen zu bewerkstelligen.
Vielleicht sind Autisten deshalb "inselbegabt" weil sie Strategien brauchen, die im engsten Sinne technisch entwickelt sein müssen.
Oder: Wie man die Logik über einen See aus wallendem Chaos errichtet. Man ist immerhin in der Perspektive über den Dingen und dissoziiert genug für einen Mangel ohne diese Dinge.
Man stelle sich das vor, wie wenn einer im Olympiastadion von München unsichtbar bei einer Großveranstaltung durch die Dachkonstruktion balanciert.
Das ist das Leben wenn man autistisch bewertet wird.
Denn: Auf der Spannkonstruktion ist man immer noch in der Bedingung des Grundes. Auf dem Dach oder unter ihm im Balkenwerk: Alles dient doch dem gesellschaftlichen Zweck, nur eben entfernt und statisch.
Der Autist haust im Regenschirm, der die Gefühle vorm Nasswerden schützt.
Und wieder kommt die Frage auf: Wie kommt man aus etlichen Metern Höhe an den Hot Dog ?
Und diese Frage erklärt den Grund, warum es auf der Enterprise einen Transporterraum gibt.
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