Netanjahu und der Eklat der keiner ist

Es ist kein Eklat einer überheblichen deutschen Ministerin einmal über das Maul fahren. Es ist die notwendige Korrektur gegenüber einer Person, die zu besseren Zeiten der Diplomatie gerade einmal in die Küche einer Botschaft gekommen wäre. 

Ein moralisch aufsässiges Mädchen vorgesetzt zu bekommen ist in einer neuralgischen Situation das Letzte was man brauchen kann: Auch der älteste Fuchs der Politik braucht eine Ebene, die nicht eine Stufengröße in Hektometern ausweist. 

Wenn ich als Militär in einem Krieg befunden wäre, wäre diese deutsche Ministerin das letzte, was ich als Intermezzo sehen wollte. 

Hier geht es um mehr als ein Kindergartenprogramm, was der bundesdeutsche Einbildungsexport zu übersehen scheint. Die Tragweite ist der Dame nicht bewußt und auch die Hintergründe in  Gaza scheint sie nicht zu kennen und scheinbar wird sie auch nicht von militärischen oder nachrichtendienstlichen Fachstellen gebrieft. 

Das vollkommen dilettantische Auftreten zeigt im Übrigen eine Entkopplung der ministerialen von der fachlichen Ebene innerhalb des Apparats: Offenbar hat kein Fachmann mehr die Nerven die Ministerin in ein Lagebild zu versetzen, oder jede Information prallt an ihr ab, wie die Mühe der Logopädie. 

Daß man so ein Format überhaupt in einem aktiven Konflikt in Israel landen läßt zeugt von einer  Gastfreundschaft im besonderen Ausmaß. Normalerweise sind in solchen Situationen die Gäste handverlesen und militärisch über das Maß des Gestammels informiert. 

Man täte gut daran die Ministerin durch eine Person zu ersetzen, die ein Mindestmaß an militärischer Urteilsfähigkeit besitzt. Es ist eine Zumutung den Luftraum mit der Expertise von Kita - Pädagogik zu belasten. 

Man darf nicht verkennen, daß die Koordination des Luftraums in Gefechtslage mehr erfordert als Trampolinspringen und Moraltorten werfen. Für die ATC ist die Bewerkstelligung von Flugverkehr unter Kriegsbedingungen eine nicht einfache Aufgabe, zumal wenn man noch für die Sicherheit garantieren muß. 

Und dafür Slots und Korridore im Luftraum koordinieren müssen, damit hier jemand moralische Gutenachtgeschichten paukt, das ist fast schon dreist.