Mittwoch, 17. Januar 2024

Wo das Recht auf das Menschliche stirbt ist der Mensch im Begriff des sachlichen Rechts bereits vernichtet worden.



Max Horkheimer meinte einmal, daß sich das Gebäude des totalen Staates in der Sprache ankündige. 

Das Recht auf den Anspruch der Sicherung der Existenz wird "vernichtet".

Das ist ein offenbarender Zug, der für die Vorläufer von Diktaturen typisch ist: An die Stelle des Menschen  tritt der sterile Rechtsbegriff. 

Der Mensch wird nicht mehr erfasst, stattdessen wird er zu einem Hologramm im "Recht". Es heißt nicht mehr: "Der Entzug des Essens", sondern: "Der Entzug der Leistung das Essen erwerben zu können". 

Somit trennt der "Spruchkörper" das menschliches Bedürfnis des Essens ab und der Mensch wird utilitaristisch umgewertet als Hintergrund des Rechts, das in den Vordergrund rückt. 

Daß Art. 1 GG hier in der Ermächtigung "des Rechts" untergeht und die Unterversorgung "für November und Dezember 2023 nicht als Hunger, sondern "nur" als - - " rechtsvernichtende Wirkung" verbrämt wird, ist ebenfalls typisch für Staaten in denen sich die bloße Verfügung anfängt über die Verfassung und damit die Menschenrechte zu erheben.

Der "rechtsvernichtende Eingriff", - man muß sich mal dieses Verbalmonstrum vorstellen (!) bedeutet in der Frage der Entziehung der Existenzsicherung den "menschenrechtsvernichtenden Eingriff". 

D.h. der Übergriff in das Leben eines Menschen, ihm Leistungen "vernichtend" zu entziehen wird durch das Wort "Ein - griff" verklausuliert. 

Das Zurücknehmen der Leistung bedeutet das Entziehen von Nahrungsmitteln. Um diesen Tatkomplex zu umschiffen tritt an die Stelle des Menschen psychologisch abermals das "Recht". Aus dem Rechtsträger macht die Verbrämung kurzerhand das bloße Institut des Rechts. 

Wenn man Eichmann als "Schaffner der Vernichtung" bezeichnen möchte, also als Chef des Stellwerks, so war für Eichmann der Mensch zu jeder Zeit eine rein institutionelle Zahl. 

Abstrakt bedeutet dies, daß die "Transformation" des Menschen in das Institut bedeutet, daß man schon dadurch dem Mensch das Menschliche nimmt, ihn quasi in der Transformation abtötet um zu dem sterilen Rechtsbegriff zu gelangen, welcher es der Ökonomie des Unterbewußten und Unbewußten (zwei Begriffe, die sich schwerlich trennen lassen und jede Form der Unschärfe enthalten) überhaupt erst ermöglicht zwei Monate Entzug von Nahrungsmitteln zu verfügen. 


Die Entwicklung des Totalitären ist zyklisch

Wenn man tatsächlich 2019 mit 1919 vergleicht, so kommt man zu dem Ergebnis, daß mit dem Jahr 1919 die kaiserliche Ordnung, und mit Corona im Jahr 2019 die verfassungstrenge Ordnung der BRD endete und das "Corona Regime" den Wendepunkt markiert an welchem sich eine alte Ordnung entpflichtete. 

Und so wie vor 100 Jahren nach dem Ende es ersten Weltkrieges die totale Staatsform in der demokratischen Scheinwelt zu sintern begann, so sintert heuer ebenfalls eine, wenn auch andere Erfolge des totalen Gedankens. 

Das dritte Reich begann formell im Jahre 1933, errichtet hatte es sich mit dem Folgejahren nach 1919. 


Die Rechtsbeugung als Maß der staatlichen Krisenwirtschaft. 

Die Vernichtung des Rechts als Vorbote der Vernichtung des Menschen ist die logische Folge der Variablen, die der Mensch wird, wenn man an seine Stelle nur noch das Recht setzt und nur noch in imperativen Rechtsbegriffen den Menschen dem Sachen und Rechtsgüterrecht unterwirft. 

D.h. der Mensch hört auf zu sein (s.o.), - schon wie man ihn im Begriff versachlicht. 

Die "sachliche" Folgerung - - in der Präposition des Rechts  - - über - - dem Menschen, vielmehr des Institutes an des Menschen  Statt indiziert immer die Abkehr von Emotionen als Erscheinungsform einer pathologischen Empathielosigkeit. 

Das Recht als Substitut für den Menschen wird aus sich heraus soziopathisch in dem Maß, wie es den Menschen ersetzt. 

Dieser Ersatzbegriff war bei Eichmann exemplarisch die wesentliche Funktion, daß er seine Taten überhaupt ausführen konnte, weil er eben an die Stelle des Menschen stets einen "sachlichen Funktionsbegriff" setzte, um mit dieser "alternativen Identität", was "Menschen" seien, - nämlich sachliche Begriffe,-  die Tat haben ökonomisieren zu können, ohne moralische Innenwidersprüche zu erzeugen ! 

Und genau dieses psychologische abstrakte Phänomen ist in dem o.g. druckfrischen Beschluß sichtbar, wenn auch in einer noch eher wässrigen Lösung. 

Aber das Substrat der Argumentation zeigt schon deutlich die Elemente, die als Substitutionsbegriffe den Bereich des Menschen usurpieren und der Mensch zu einem bloßen Abstraktum wird, wie in einer Armee oder als Gefangener in Uniform. 


Man kann hinter der Geschichte herlaufen, wir versuchen hier neben der Geschichte her zu laufen um im Zeitgeschehen die Dinge sichtbar zu machen, die die Qualität besitzen Geschichte zu werden.

Extrapolation ist eine Möglichkeit, die man nutzen kann, um dem interpolierten Geschehen einen Prospekt in die Diffusion hinein zu verschaffen. 

Die Frage und These ist diejenige, ob der soziale Mount St. Helens ausbricht oder nicht und welche Elemente die Qualität der Krise offenbaren können. 

Diese Beschlüsse liefern Metadaten von hohem Wert, Indikatoren sind sie und insofern zeigen sie in testenden Settings (dem Schriftsatzverkehr qualitativ/quantitativ): 


  • Priorisierte gefilterte Antworten in Mustern
  • Latenzen des totalen Handelns (hohe Flankensteilheit) 
  • Reflexive Begriffe 
  • Defensive Strategien
  • Symbiotische Komplexe (Gruppenbildung in einer Konvention über der Räson als Element der Identität in der, und aus der Gruppe heraus)
  • das staatliche Über - Ich (kollektives Alter - Ego) und harmonisierte Nomenklatur in funktionalen Gruppen. 

Wenn man jetzt noch die Erkenntnisse über die Sozialisation der Nachkriegskinder in NS -pädagogischen Familienstrukturen einbezieht, schließt sich der thematische Prospekt im Abbild valider Operatoren ab. 

"Ich halte die These für belegbar, dass nationalsozialistische Erziehung oder auch "Aufzucht" des Kindes den beziehungsgestörten oder sogar den beziehungsunfähigen Menschen hervorbringen sollte. Das verändert auch die Definition des faschistischen Charakters, dieser wäre dann nicht mehr die autoritäre, sondern die im Kern beziehungsunfähige Persönlichkeit. Definiert man in Anlehnung an Jessica Benjamin Beziehungsfähigkeit als das Vermögen eines Menschen, Verbunden- und Selbstständigsein, Bindung und Autonomie in ein jeweils angemessenes Gleichgewicht zu bringen, dann ist der beziehungsunfähige Mensch letztlich das Ergebnis einer NS-Sozialisation, denn in dieser wird das Kind weder als autonomes und auf seine Weise bereits kompetentes Geschöpf respektiert, noch wird ihm Verbundensein mit den Menschen, auf die es angewiesen ist, angeboten. Ein Kind, das vom Beginn seines Lebens an einer nationalsozialistischen Erziehung unterworfen wird, wächst auf mit einer tiefen und immer ungestillten Sehnsucht nach Verbundensein, was es nie kennengelernt hat. Diese immer virulente Sehnsucht nach etwas Unbekanntem macht es anfällig für Hörigkeitsverhältnisse und symbiotische Verstrickungen; es ist prädestiniert dafür, den angeblich magischen oder hypnotisierenden Augen eines Menschen zu erliegen, der vorgibt, es zu verstehen und ihm verspricht, es in einer größeren Gemeinschaft, zum Beispiel der Volksgemeinschaft, aufgehen zu lassen. Dieses Kind hat aber auch nie die Erfahrung gemacht, dass sein eigener innerer Kompass stimmt, dass es sich auf sich selbst verlassen kann. Es ist orientierungslos und fühlt sich darüberhinaus macht- und wirkungslos. Es ist daher immer auf der Suche nach dem übermächtigen und überwältigenden Führer, der es von seiner Unsicherheit scheinbar befreit und es das Leben nach angeblich ewigen Gesetzen lehrt. Das Ergebnis einer solchen Erziehung zu Symbiosesucht und existenzieller Orientierungslosigkeit kann in einem Ausspruch von Goebbels seine Zusammenfassung finden: "Ich habe kein Gewissen, mein Gewissen heißt Adolf Hitler.""


Quelle: Sigrid Chamberlain: "Zur frühen Sozialisation in Deutschland zwischen 1934 und 1955" 


 Dieser "übermächtige Führer kann auch ein Gesetz sein, dem dieses "Kind" den Menschen unterwirft und den Menschen beginnt mit dem Gesetz gleich zu setzen, weil dieses Kind nie gelernt hat, selber als Mensch zu gelten, hält es das Menschliche überhaupt für allenfalls ein begriffliches Abstraktum. 

Es richtet nicht das Gewissen, sondern die Räson. 

Wo die Ordnung den Menschen regelt, der sich selbst verlernt hat zu regeln, dort ist der Imperativ das all - gültige Ding, das man in der kollektiven Größenidentität als Normalität handelt. 

D.h. der Umgang wird funktionalistisch, der Mensch wird dem Bereich des Objekthaften zugeordnet, zu etwas, was sich nur in übergroßen Regelwerken bewegen kann, die die Mutter verkörperte und die der Staat "auffrischt". Die Ordnung in der Frische der Gültigkeit dieser Ordnung wird dann auch zu einem Begriff von Vitalität hymnisch zur Ode des Lebens erhoben. 
Der Pharao wird das Maß aller Dinge, das Ding des Staates zu Maß des Menschen. 

Das Menschliche geht verloren und die ganze Kultur wird ein g-ttloses Räderwerk aus nur noch irdischen Begriffen. 

Exkurs: Im Judentum gibt es oft eine beliebte Verwechslung: Es gibt Juden, die sich als  a-theistisch bezeichnen aber damit meinen sie eigentlich a- eidololatrisch zu sein. Denn G-tt kennt im Verständnis der Tora weder Gestalt noch einen fassenden Begriff. Damit gibt es keine Aussage über die Wesenheit des "Ewigen" noch damit eine Aussage über eine Nicht - Wesenheit. Der Atheismus ist eine Scheindebatte, die sich in der Unfassbarkeit , - ohnehin erübrigt. Wer sich kein Bild macht, braucht auch keine Anti - Bilder, wo kein Bild gegeben ist ist das Antibild schon ein Idol, als Antagonist die Götze einer falschen Annahme zu sein, daß es einen fassenden Begriff überhaupt gäbe. Man kann nicht bestreiten, was man nicht erfassen kann. ... Was soll der Satz meinen: "Ich lehne G-tt ab" ? ... Wie kann ich etwas ablehnen, was ich nicht erfassen kann ? Wie kann ich anfechten, was sich durch Unfassbarkeit entzieht ? 

Atheismus im Judentum ist die Summe der Einflüsse der Kulturen, die mit dem Judentum in Kontakt traten und treten: Eigentlich meint ein atheistischer Jude:

 "Ich lehne die Götzen ab, die mir die Kulturen als Gott verkaufen wollen". 

So gesehen ist dann der Atheismus die Bewahrung des jüdischen G-ttes. 

G-tt und der gedachte Gott sind zwei verschiedene Wesen. Das eine ist die Liebe des Menschen zu G-tt und das andere ist der Versuch sich Gott vorzustellen. Der Ewige ist aber unvorstellbar und damit hilft das Herz und die Liebe mit dem Herzen zu G-tt die Verbindung zu errichten, die die Vorstellung zerstört. Die zerstörte Vorstellung "von" Gott macht die Liebe zu G-tt möglich ... Du sollst Dir kein Bildnis machen... und damit auch keine Vorstellung "was" G-tt sei oder was er in der Vorstellung des Menschen von seinem Gegenteils sei. 

Die Götze ist atheistisch und der Atheist baut die Götze, die sich in der These des Atheismus auf der Stelle selbst auflöst. Aber eigentlich will der Atheist nur die Götze los werden, nicht G-tt in Frage stellen. 

Du glaubst Gott sei eine Puppe Deiner Vorstellung und zwar exakt so, warum es diese Götze der bloßen Vorstellung nach Deinem Bild, daß Du dir machst nicht gäbe ? 

Die Vorstellung was es nicht geben soll ist immer die Vorstellung und ihre Verneinung. 

Das aber ist schon ein Bildnis vom Unfassbaren und eine gefasste Götze. 

Der Atheist landet nach seiner Irrfahrt zielgenau beim G-tt der Väter in der Überwindung aller falschen Götter und Gott - Vorstellungen zu denen er die Antithese bildet. 

Wenn der Atheist sagt:

" Ich kann mir G-tt nicht vorstellen",... dann hat er die Sache begriffen, daß der Ewige unvorstellbar ist.  

Der Atheist verweigert ein Bildnis und hält damit das Gebot, keine Götter zu haben und kein Bildnis zu fertigen. 

Bingo, er hält sich an die Gebote ! 

Atheismus ist nur eine andere Umschreibung der Unvorstellbarkeit. Aber schon mit dem Ausdruck der Unvorstellbarkeit sucht der Atheist die Verbindung mit dem Ewigen in seiner ganzen Unvorstellbarkeit. 

Der Atheist sucht G-tt mehr als er glaubt und G-tt  ist das zentrale Element seines Fühlens und Denkens in seinem "Nein", was ohne G-tt nicht auskommt. 

Exkurs ENDE. 



ENDE ? Nein, denn genau dieser Götzendienst ist das Verhängnis aller Kulturen, die sich nur noch auf der Gewalt des Menschen verstehen können.

Die Anmaßung des Menschen die Gesetze des Lebens erfinden zu können ist das Problem und das ist ein Problem weiland alter Zeiten von den Pharaonen über die Römer, die christliche Kirche, das dritte Reich und die Gegenwart einer Unterjochung des Menschen unter die Moral seiner eigenen Machwerke. 

Das Gesetz stellen sie an die Stelle des Lebens, den Gehorsam an die Stelle der Erkenntnis. 


Ist das wider - göttlich ? Es ist eine Folge der Erkenntnis gut und böse erkennen zu können, G-tt , -  und eine Kultur, die ihn abwesend machen will und ihn hasst um ihrer Selbstherrlichkeit willen. 

Das sind beides Dinge, die erkannt werden können. Die Erkenntnis über das Böse ist nicht die Abwesenheit von G-tt, denn die Erkenntnis - des - Bösen ist ein göttliches Geschenk der Frucht vom Baum. 





 








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