Montag, 17. Juli 2023

Ukrainie: Die Halbheit des Westens ist Russlands bester Verbündeter. Schlechte Unterstützung ist so gut wie der nächste Hinterhalt des Gegners.

Man kann sich bei dem ganzen Hype um die Ukraine und die angebliche Unterstützung ihrer nur noch wundern, wie naiv und unreif der Westen agiert und wie sehr er eigentlich mit seiner Halbheit den Gang der Dinge formt. 


Die Anordnung stellt einen logischen Kompressor dar: 


Einen Schritt an Hilfe mehr und der Westen eskaliert sich in den Krieg hinein.

Also muß der Westen seine Hilfe limitieren und kommt Russland damit zur Seite. 

Damit muß sich die "Unterstützung" auf indirekte Hilfen und geheime Aktionen beschränken, die wiederum operativ ein gewisses Limit setzten. Kommt es zur Zerstörung von Operationszentren reduziert sich die machbare Kommandostruktur zusätzlich. 

Das ist die klassische Laos - Kambodscha - Anordnung und eigentlich hätte man erwarten können, daß westliche Militärstrategen aus Saigon oder Kabul irgendeine Lehre gezogen hätten. 

Das Problem liegt nicht in der Sache, sondern in der Innenaufstellung der westlichen Welt.

Die Geschichte wird sich wohl so schreiben, daß nach Afghanistan der Westen damit anfing sich exzessiv mit Narrativen zu bedecken und nur noch in Narrativen Politik betrieb. 
Daß sich heraus dann Schwächen ergaben, die von den östlichen Blöcken konsequent genutzt wurden. Man wird wohl schreiben müssen, daß der Westen an seiner Wirklichkeit zwischen Geriatrie und Kindergarten eine massive Schwächung erfuhr, daß die Eliten nur Geldeliten waren, diesen aber keinerlei politisch fähigen Köpfe entgingen. 

Daß auf Dekadenz, Verarmung, und Unfähigkeit die östliche Hemisphäre zu wachsen begann und vielleicht wird man sagen müssen, daß das Empire von seinen einstigen Kolonien überholt wurde. 

Sollte China bei einem Wiederaufbau einer unter russische Macht gefallenen Ukraine helfen, so könnte sich ein neues Vietnam vor den Toren des in sich verfaulten Europas errichten, dann mit einer aus dem Osten gespeisten Motivation. 

Hannibal vor Rom muß ja kein Einzelfall der Geschichte bleiben. Vielleicht heißt es ja bald: "Reispfanne ante Portas". 

Der Westen hat noch ein kleines Zeitfenster sich selber in napoleonischer Geschwindigkeit, wie vor Jena innerlich zu reformieren um den östlichen Blöcken ein ernstzunehmendes Konzept entgegen zu stellen, sonst droht ein verkorkster langwieriger Prozess eines Auf- und Ab, der von schleichendem Verlust an Einfluß begleitet sein wird, wenn man diesen Vorgang auch als Schleifung der Verhältnisse aus dem zweiten Weltkrieg bezeichnen kann. 

Wenn der Westen nicht aufpasst, ergeht es ihm wie Rom auf seinem langen Weg in die bleivergiftete Bedeutungslosigkeit oder dem Staufferreich. 

England täte es ganz gut, an die Stelle von geldgestopften Darstellern britischer Kultur, geschichtsgebildete Träger derselben in die Institutionen zu setzen. Die USA brauchen etwas anderes als den Anlaß auf jedem Staatsempfang herzugeben, daß man Witze über altersbedingte Ausfälle reißt, und die Deutschen brauchen dringend einen internationalen Therapeuten und einen Logopäden im Auswärtigen Amt. 


Anmerkung: 
Daß das klar ist, ich bin weder "für" noch "gegen" eine Seite, ich versuche Wirkungen zu beschreiben, die gewisse Zu- und Unzustände mit sich bringen. Und die schrille Show des Westens im Vollbrand einer faulig gewordenen Überfressenheit, die ist wirklich problematisch. Es geht auch nicht darum, die Systeme gegen einander aufzuwiegen. Es gibt nur ein massives westliches Problem, was sich zu einem globalen Generalproblem ausgewachsen hat und die Blockbildung förmlich erzwingt. 

Und über eines sollte man sich in der Presselandschaft des Westens im Klaren sein: 

Die Entzauberung der westlichen Narrative, die Implosion jedweder inneren Glaubwürdigkeit wird die östliche Hemisphäre nur noch mehr erstarken lassen. Mit einer gefärbten Show die andere Show abzulösen bedeutet die Show der Show der Show zu benötigen um hochfrequent sich in einem Netz aus Shows zu verfangen. Der Baufehler liegt aber in der immer künstlicheren Wirklichkeit, die sich dann komplett von den Problemen löst, die aber tektonisch unbeschadet nur mit noch mehr Spannung wachsen. 

Das Ergebnis dieses Wahnsinns ist der Kollaps des westlichen Gerüstes, ob in einer Erbmonarchie der Blasen oder in einer Reform hin zu Substanz. 

Und das ist auch der "Nutzen" starker östlicher Blöcke: Man muß sie nicht mögen, man kann sie verabscheuen, sie sind die einzige Größe, die den Westen zur Vernunft zwingen kann, die er aus sich mangels Reflexion nicht mehr auszuregeln vermag. 

Frei nach der "Weisheit": 

Wenn Deine Mannschaft auf dem Schiff Frauenkleider trägt und auf Deck eine Modenschau nach der anderen abfeiert, fahre vor einen Gegner, damit der Sauhaufen zur Vernunft kommt. Wenn der erste Spinner beim Alarm über den Rock stolpert und auf die Fresse fliegt, wird er inskünfig sehr wahrscheinlich wieder Hosen tragen. 

Die Preisfrage ist doch die: 

Wie stark muß der Osten werden, damit der Westen aus seiner Psychose findet ?

Wie sehr muß man die Rolle der östlichen Mächte forcieren, damit der Westen sich in seiner Rolle reformiert ?

Wie groß muß der Schock ausfallen, damit der Westen sich selber in einer Kultur der Reflexion besser aufstellt und zwar vielleicht so, daß er aus dem Verlust im falschen Ich, den Gewinn im richtigen solchen erhalten kann ?!

















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