Sonntag, 18. September 2022

Das Tattoo und die Schizophrenie

Der Bedarf, daß der Körper bildlich mehr sein soll als er ist, ist das eine Vorbruchstufe zur Schizophrenie ? 

Klingt erst einmal gedroschen, doch wenn der Mensch etwas anderes sein will als der ist, dann ist das ein Hinweis auf eine Ich - Distanzierung mit dem Ergebnis, daß Ich A´ dem Stamm-Ich A sagt: Bitte laß Dir "Jessica, deinen Köter auf den Arsch drucken... sonst bist Du nicht so schön wie Ich A´ das als Willen gegen Ich A postuliere. 

Wenn der Körper "objektiviert" wird und zu einer Litfaßsäule, dann ist Ich A nur noch eine Projektionsfläche von Ich A´. 

Das schwache Ich bekommt einen "Anstrich" und soll so dem synthetischen Ich eine Aufwertung im Bewertungsumfeld verpassen. 

Frage: Welches Stimmchen sagt Dir, daß Du ohne Bedruckung hässlich wärest ? 

Genau diese Dualität in der Objektsbetrachtung macht den Tätowierten zu einem Träger von Material - Ich (Leinwand) und dem synthetischen Ich (Drucksache). 

Mit Piercing verhält es sich ähnlich: Woher kommt der Bedarf sich zu durchbohren um mehr als das zu sein, als was man geboren wurde ? 

Bei Naturvölkern ist das kein "Ausdruck von Stammeszugehörigkeit oder Männlichkeit" bei Naturvölkern ist das eine förmliche "Inzucht von Wertvorstellungen", wonach der Mensch - - glaubt - - daß nur eine Äußerlichkeit eine Zugehörigkeit und eine Validierung des Ichs mit sich brächte und diese Aufwertung in der Gruppe zu erfolgen habe. 

Auch Naturvölker können gerade in Abgeschiedenheit außerordentlich kranke Vorstellungen entwickeln, was man sich auch in Hinterkaifeck betrachten kann. Die bayrische Notzucht mit der Tochter, oder die Inzucht im Schwarzwald waren vor gar nicht all zu langer Zeit genau solche Effekte, die man vor der Haustüre hatte und noch so manche Hüft - Dysplasie in Schwaben und manchen Tälern des Hotzenwaldes geht auf solche "Natürlichkeit" zurück. 

Die Frage ist also die, ob bei einer Funktionalisierung des Körpers als Projektionsfläche von Darstellungsattributen (Bildern) schon der Bruch angelegt ist, der eine milde Schizophrenie darstellt. 

Anders gefragt: Was wäre das Ich ohne die "Zier" ? 

Kann man aufgrund von Botox, Tattoo, Silicon und Co. auf die Krankhaftigkeit einer Gesellschaft schließen und den Grad gängig akkreditierter Psychosen im Bereich von Persönlichkeitsverwerfungen ?

Wenn ja, dann liefern Schönheitschirurgen und Tattoo - Studios Rohdaten zu dem narzisstischen Grundrisiko einer Gesellschaft und Rohdaten zur Marktfähigkeit von Erzeugnissen, einer Saturierung im schizoid - schizophrenen Bereich von bipolarer und gespaltener Reziprozität von Sucht nach Geltung. 

Die Frage ist doch die, auf welchen Level von Krankheit die Beschickung des Marktes "pushen" kann (Boosterschaltung). 


Johanna Haarer: 

Schafft man eine Gesellschaft, aus hoch defektiven Geschöpfen, so kann man als Geltungsbefriedigung alles unterstellen: Vom Krieg, über die Diktatur bis hin in den Bereich banaler Konsumgüter, aber auch in den Bereich eine Massenuniformität in einem gesteuerten Krankheitsbild zu erzielen. 

Die gemachte gestörte und Ich - abgelöste Gesellschaft bildet die optimale Grundlage für eine Diktatur, wie sie die Kirche über 1000 Jahre beispielhaft darstellte, zu deuten, was im Jenseits leben durfte und was zu leiden hatte um daraus eine Macht abzuleiten, Sex zu unterbinden aber auch die Vergewaltigung durch Sühne zu legitimieren und ganzen Fürstengeschlechtern die Perversion "göttlich" absegnete (Zwangsheiraten etc.). 

Die Kirche war der erste Hedgefond für den Umsatz durch den Leerverkauf von Seelen gegen Geld. 

Kein Wunder ist ganz Europa eine Irrenanstalt, wenn man über Jahre für das "Seelenheil" alles abschlachtete, was nicht bei drei auf den Bäumen war.

Und so schreibt sich in der Verunstaltung des Körpers als Tribut an das falsche Ich, die Suche nach Geborgenheit zu einer Gruppe fort, ob die nun Kirche heißt oder Openair - Konzert. 



  

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