Montag, 16. Mai 2022

Putinversteher, westliche Narzissten, Stereotype und hysterische Verkürzung

 Einen Gegner zu verstehen ist die erste Tugend in jeder Aufklärung, in jeder Lage einer geopolitischen Anordnung ist das Verstehen der Motive des jeweils anderen eine Grundlage für jede eigene Positionierung !

Wenn es eine Tugend sein soll- Putin nicht zu verstehen, dann ist das gleichauf mit einem Appell sich selber zu verdummen, - in der Aufklärung, in der Lageeinschätzung und dann auch im eigenen Handeln aus - welcher Maxime dann überhaupt heraus ?!

Die eigene Verkürzung ist ein Vorteil des Spielgegners !

Weitere Wirkungen: 

Will der Westen besser sein braucht er ein  - subjektiv - narrativ - schlechteres Gegenstück. 

Um sich selbst realiter aufzustellen braucht der Westen eine totale Referenz. 

Der Ukrainekrieg dienst dem Westen weitaus mehr als Russland. Jeder Zug Russlands ermöglicht es dem Westen intern zu agieren. Damit ist der Westen in der Frage der Neuausrichtung auf jede Panzerbewegung der Russen angewiesen. 

Hier verhält sich nichts anders als im zweiten Weltkrieg: Keiner der drei Westalliierten wollte Stalin, aber jeder paktierte mit ihm aus guten Gründen für dem damaligen Reset in der Vollendung des ersten Weltkrieges. 

Putin und Amber Heard sind Schlüsselfiguren für Argumente aus dem hysterischen Format zu kommen. Putin ist im Moment der größte Lieferant für Argumente sich - und das anders , - aufzustellen. Putin führt einen Krieg der es dem Westen erst ermöglicht narrativ zu agieren. Das Narrativ verstärkt seinen Anlaß und Russland reagiert - stereotyp. 

Wem nützt also der Krieg mit den morschen Resten der roten Armee ? 

In aller erster Linie allen westlichen Planspielen !

Also sitzen in allen entscheidenden politischen Positionen im Westen naturgemäß "Putinversteher", denn so sauber wie der Westen jeden Schritt Putins für seine Zwecke auszuschlachten versteht muß man davon ausgehen, daß der Westen Russland besser versteht als Russland sich selber. 

Hätte hingegen Russland den Westen verstanden, hätte es längst seit 2014 klar gehandelt. Daß es die ultima ratio gebraucht bedeutet nur, daß Russland die Schachzüge des Westens zu monodimensional bewertete, - aus einer soziokulturellen Prägung heraus, die verschlossene Denkweisen hervorbringt, nicht offene. 

Das Ziehen der Kriegskarte bedeutet immer das Verstehen eines gegnerischen Ziels, in dem Fall des Westens, nicht seiner Strategie und Taktik. 

Der Krieg ist wie ein Beleg, daß Moskau nach 2014 nicht wusste, was der Westen tat, - ODER keine Möglichkeiten hatte mit ähnlichen Mitteln von Narrativen und Honigtünche zu arbeiten. 

Der Krieg entzaubert Mythen und legt zudem Schwächen offen. 

Noch einmal gefragt: Wer also profitiert vom Handeln in Moskau, Moskau oder doch eher der abenteuerliche - psychisch etwas entgleiste Westen, dem eines zueigen ist: Wahnsinn und in diesem aber auch taktisches Genie. 

Der Wahnsinnige ist eben nicht nur wahnsinnig, sondern auch in diesem Wahnsinn äußerst intelligent und intrigant. Den Kranken als nur krank zu betrachten ist bei allen Umständen eine sehr dumme Verkürzung. 

Alkoholiker sind die versiertesten Chemiker: Sie können noch so dumm sein, unter Entzug wird aus jeder Vase eine Brauerei. 

Der Westen und sein Geld und der Osten und sein Stolz, mal sehen, wie sich beide aus ihrer Bedingung heraus entwickeln. 









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