Montag, 29. November 2021

Pinsel ihn ab und frag nicht wie dumm er war.

 In der alten BRD bestand die Rolle des Verfassungsgerichts in jener, die es von den Alliierten zugedacht bekommen hatte: Normenkontrolle in der Frage des individuellen oder prinzipiellen Rechts. 

Diese Rolle wurde unter der FDJ - Schriftführerin Merkel umgebaut.

Jetzt geht es um eine Art 

integrierten Auslegungsfluß

in dem die Normen, also der Untersatz der gesetzlichen Anwendung in der genommenen Referenz des Obersatzes in der Gestalt des Grundgesetzes selbst in das Tagesgeschehen - integriert - werden. 

Das bedeutet, daß das Grundgesetz in seiner Referenz eine 


weiche Option


wird. 

Wie man sieht wird nicht länger das Substrat des Falles an das Grundgesetz gezogen, sondern das Grundgesetz wird auf den politischen Nutzen des Falles gebeugt

Man erklärt nicht mehr das Recht in der Anlage an die harte gesetzliche Grenze, sondern man formt das Grundgesetz an die Tagesforderung an. 

Das Kunststück dieser Gummierung des Grundgesetzes, oder besser seiner Wackelpuddingisierung besteht darin, daß es bestehen bleibt, also nominell, aber keine harte Funktion mehr eben hat. 

Man muß also das Grundgesetz nicht abschaffen, wenn man es als gelierten Untoten formen kann, wie es die Macht erfordert. 


Es wird die Zeit kommen, in der man die "Grundrechte" bemessen wird am Tagesbedarf der Bevölkerung an dämlicher Harmoniesülze. Grundrechte werden also jeden Tag - neu - Verhandelt und die Hysterie, die der Macht dienlich erscheint - für den Moment wird das Maß der Dinge, wie man das Grundgesetz händisch kaltverformt. 

In der Technik findet sich das Pendent in dem Begriff der: Amalgamation

Die buchstäblich permanente Quecksilbervergiftung des Rechtssystems ist vorprogrammiert. 

Wenn man "Recht" an den Begriff des "Tagesbedarfs" anlegt, dann kann das Verfassungsgericht jeden Tag eine andere "Linie vorgeben" ohne noch eine Stringenz vorweisen zu müssen, denn es kommt nur noch auf die Wechselwirkung zwischen

hysterisch - verblödeter Erwartung der Bevölkerung (Eucharistie - Knierutscher) 

und 

den Nutzen an der auf diese abgestimmten Machtformulierung an. 

Die Realität des Grundgesetzes wird entfremdet, das GG wird nur noch Deko und Phrasenspender

Es wird zu einer Art - "Wollt ihr den totalen Schwachsinn mit Prügel" - Antiphon zwischen einer rotzdummen Bevölkerung und ihren - etwas - intelligenteren und in Verschlagenheit gesottenen Abgöttern der gerad noch so verständlichen Vereinspolitik. 

Das Verfassungsgericht wird hier nur noch der Wortspender, der das ganze Spiel so zu verbalisieren hat, daß der nasale Narzissmussprech der Akademie - glauben - darf, es mit hoher Weisheit zu tun zu haben. 

Ganz übergeordnet ist dieses Spiel auch erklärbar:

Die Deutschen haben ihren kulturellen Zenit seit 100 Jahren überschritten. D.h. seit 1917 im Hungerwinter war klar, daß das Konzept "Preußen" nicht mehr funktioniert. Die Deutschen haben bisher sich selber nicht neu erfunden und so scheitern sie mit diesem toten Konzept immer wieder in tatsächlichen "Wellenbewegungen" aus zeitlichen Hochs und folgenden tieferen Tiefs. Ein Volk, was in sich strukturell krank ist und aber ein hohes Maß an Macht verlangt, das hält man in dieser Funktion nicht davon ab, sich selber zu ruinieren, denn der Ruin ist immer das Ziel derer, die aus sich - ALTERNATIVLOS sind. 

Zu den "deutsch" kulturellen Völkern zählen auch die Österreicher und die Schweizer. Auch diese beiden Länder haben sich nicht neu erfinden können und scheitern an einem Strukturell, welches kritisch ist, dessen Baufehler aber überlagert von Wohlstand noch nicht ins Gewicht fallen. 


Dabei stellt sich eine weitere Frage: 


Welche Grundrechte braucht jedes Element einer definierten Menge an Mitläufern für ihre Wirklichkeit der Anpassung an - jedes - Recht und sei es ein Recht aus täglicher Willkür ?

Das Volk braucht - wie man an den Schweizern sieht - aus einem erklärten demokratisch - mehrheitlichen Willen für sich keine unbedingten - unverzichtbaren - Grundrechte. 

Die totalitäre Herrschaft ist damit schon in jeder angeblich noch so festen "Demokratie" vorhanden, es kommt nur auf den Umstand drauf an, diese Inkorporation aufrufen zu können um die Demokratie dazu zu bewegen - mehrheitlich - eine totale Ordnung zu errichten, die auch demokratisch getragen wird. 

Mit einem Substrat an verzichtswilligen - dummen Mitläufern will sich eine Forderung nach "Grundrechten" nicht so recht verbinden, denn wem sollen diese Rechte nützen ?, dem der auf sie wirkungsvoll und mit einer animalischen Grundveranlagung verzichtet ?

 Grundrechte sind einzig und allein immer ein Minderheitenrecht. Die Masse und schon gar nicht der gemeine Diener der momentanen Laune hat das Recht auf mehr Schutz als er durch seine Anpassung fordert. Minderheiten sind gegen diese tumbe Masse an verschlagenen Gruftwächtern zu schützen und hierfür und für nichts anderes sind Grundrechte ein Zaun, um die menschlichen Besucher vor den bissigen Affen zu schützen. 

Die Masse zu knechten ist das Recht derer, denen der Knecht erklärt ein Knecht zu sein. Die kleine Menge an Menschen, die eine andere Identität als jene des Knechts haben, diese sind unbedingt zu schützen, denn auf ihnen liegt die Möglichkeit, daß sich Krisen aus ihrem ursächlichen Kreis einer fatalen Selbsterzeugung und -begründung herausbewegen können. 

Nicht selten sind genau diese Träger der Alternative jedoch der von den Knechten erklärte Todfeind der Herrschaft der Knechte. 

Denn an etwas anderem als dem Knecht erweist sich doch dessen innere Auswegslosigkeit und diese zu spüren muß sich der Knecht verheben indem er den Anlaß für den Zwang zur Reflexion bekämpft um hernach weniger fühlen zu müssen, was er ist: Ein Jämmerling. 


Den Knechten den Rücken zu massieren dürfte so ziemlich dasjenige sein, was an Rolle der deutschen Rechtslandschaft angedeihen wird. 

Ein Arbeiter - und Bauernstaat und der Herrscher ist gänzlich kulturlos der tägliche Diskurs der Bauern und Arbeiter. 

So sieht das Ende einer Hochkultur aus, es stehen die Ruinen der Paläste und in ihnen weiden die Schafe, man errichtet neben der alten Kanalisation ein Plumpsklo, weil man nicht versteht wofür die alten Schächte nützlich gewesen sein sollen. 

Ägypten ist das beste Bespiel, wie solche Prozesse ausgehen. 

Die mongolischen Heere könnten in Europa lange Jahre die Vorherrschaft auf diesen Ruinen einnehmen, ohne große Mühe. 

Kulturen kommen und sie gehen, und hier geht gerade eine auf ziemlich schmierige und dekadente Art und Weise. 

Ist das jetzt schlimm ? Warum soll das schlimm sein, die Archäologen werden an einem vergrabenen Transrapid mehr Freude haben als ein deutscher Schüler der Gegenwart. Warum soll das schlimm sein, den kommenden Menschen Relikte zu hinterlassen ? Das Angenehme an der Archäologie ist doch, daß die Dummschwätzer, die ihre Kultur vernichteten nicht mehr reden können während man ihre Gebeine abpinselt. 

Man stelle sich mal vor, die letzten Toten Roms könnten sprechen und würden bei der Ausgrabung anfangen von ihrer Dekadenz zu schwärmen. Die Selbstgespräche des Archäologen sollten immer darauf rauslaufen: 

"Pinsel ihn ab und frag nicht danach, was für ein dummer Mensch er war". 


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