Dienstag, 19. Oktober 2021

Die Frauen sind hässlich und die Kultur ist am Arsch.

 Ich mußte an die Treppe im Kaufhaus "Füglistaller" in Basel denken. Es war das letzte Bindeglied Basels in die Zeit als Frauen noch Damen und die Kleider noch gehoben waren, als nicht ein Abklatsch der Punk - Kultur und billiger Sexattractions. 

Und ich fragte mich nach dem Genuß eines alten Hitchcockstreifens: "Wann habe ich das letzte mal eine Frau anmutig eine Treppe hinunterkommen sehen ?"

Wenn ich von den Exemplaren über 80 einmal absehe kann ich mich nicht erinnern in den letzten 20 Jahren bewußte eine Frau gesehen zu haben, die sich mit Schick bewegt hätte. 

In alten schweizer Haushalten kann man noch das ausgehende 19. Jahrhundert riechen, in mancher, von der  Schweizer Anpassungswut der 70er Jahre alles von Zier abgerissen und durch Arsch - konforme Neubauten der Zeit ersetzt zu haben verschonten Schönheit in Stein lebt noch ein bürgerlicher Anstand in Benehmen und Etikette. 

Es ist das Rare, was man heute eher in Neuenburg oder Genf vorfindet. Der Bubikopf - Sozialismus der Sackmode ohne Sexappeal ist der Vorzug der Deutschschweiz mit und nach dem zweiten Kind. Das ist Ulla Popken und nicht mehr die Mode alter Zeit aus Paris. Von den ewigen Weißbrötchen aus Jona aufgeschwemmt und des Lebens restlos überdrüssig, das Haus abbezahlt, der Gatte hatte bereits eine Affaire: Das Leben einer durchschnittlichen Schweizerin mit mittlerem Besitz. 

Und wieder frage ich mich, wann ich das letzte mal eine Dame, nicht bloß eine emanzipierte Frau ohne Stil, anmutig eine Treppe habe herabsteigen sehen ?

Wann habe ich das letzte Mal ein erotisches Gespräch geführt, das NICHT unanständig war, sondern das erotische Moment unterschoben hatte, als leichte Prise Zucker im strengen Kaffee ?

Es war eine Flugschülerin, die mit mir das Training absolviert hatte, sie war Französin und eine Meisterin dieser Kunst sexy zu sein, ohne es zu forcieren, geschweige denn es nötig zu haben, es zu unterstreichen. 

Und wieder wandern meine Gedanken durch die Begebenheiten des Alltags: Wann habe ich das letzte Mal eine Frau gesehen, die nicht nur eine Weiblichkeitsdarstellerin in männlicher Pose sein wollte ?

Esprit, Reiz, Unnahbarkeit, Verspieltheit, Witz, Bildung, Geist, Raffinesse.... ?

Die Frau von heute ist nur noch eines: E-M-A-N-Z-I-P-I-E-R-T

Sie will ein männliches Baustellentrampel sein, anerkannt und durchgenommen, abgefüttert und in Besitz gerade so gewickelt, damit die Notdurft des spärlichen Egos aufgefangen wird. 

Das letzte mal, daß ich eine blumige Sprache hörte, die von einem erfüllten - auch erotisch erfüllten Leben zu berichten vermochte, war jene Sprache einer alten Frau über 85, die sich immer noch fein genug war hier und da einen Pelz raus zu holen um mit verblichenen edlen Schuhen die Straße bis zum Briefkasten zu flanieren. 

Oh, wann kann man heute das Wort - "flanieren" noch verwenden ? Wo geht man noch in den Ausgang, wo alles ein billiges Event geworden ist ?

Man muß ins Seniorenheim gehen um den Rest weiblicher Sprache genießen zu können: Das ist für Schönheiten der Gegenwart ein sehr hässliches Zeugnis und gereicht nicht zu irgend einem Kompliment, was der Worte auch wert wäre. 

Und dann nimmt man die Anleihe an der Übersteigerung von Verhalten in der Kunst: Bei dem Film "Hotel Noir" ist es sichtbar, die Fälschung einer Zeit, die sich schon längst dem Bezug entzogen hat: Pornographie im Gewand eines Versuchs etwas zu berufen, was man wesentlich nicht versteht - hat nichts gemein mit dem Anspruch auf eine Suggestion, die so unterschoben ist, daß über ihr noch eine Handlung stattfinden kann. 

Die Handlung wird dem Zweck - Sex zu transportieren untergeordnet. Ist das weiblich oder ist das nuttenhaft ?

Will ich Kultur im Format von Damen und einer Handlung, oder eine von Dirnen und einem Zweck ? 

Und wieder frage ich mich, wann ich das letzte Mal eine Frau habe anmutig eine Treppe hinabsteigen sehen. 

Das Weib ist verkommen, die Kultur ist verkommen und der Ausdruck ist abgeschliffen, es ist vulgär, billig und bei allem so emanzipiert, daß die Emanzipation praktisch einer Bindungsunfähigkeit gleichkommt. 

Ist das das Leben, reizlos, würdelos und so gewöhnlich zu sein, daß alles austauschbar ist unter dem Begriff der Gleichheit um ihrer selbst willen ?

Wann sieht man heute eine Frau, die so umwerfend ist, daß man einen Gegenstand deshalb fallen läßt, weil man von einem Eindruck überwältigt wird ?

Wann habe ich das letzte mal ein Konzert besucht, nach dessen Erlebnis ist plattiert war ?

Wann habe ich das letzte Mal ein Theaterstück gesehen, nach dessen Genuß ich noch Tage lang Passagen des Textes mit mir herum trug ?

Asbest und avantgardistische Widerwärtigkeiten: Das ist die Quintessenz des Theaters in Basel, man hätte es auch abreißen können. 

Das ist heute keine Kultur mehr, sondern die Restkiste ausgevögelter Alt - 68er, die sich schwitzig mit ihrer dünnstahlig gewordenen Hornbrille ohne Horn vor dem Foyer wabernd aufrotten, wartend auf den Einlaß mit der Kultur der Kritik bewaffnet, aber auch mit kaum mehr als dieser Antithese. 

Die Antithese auf die Kultur macht lieber Abschaum: Keine Kultur im bloßen Behaupten ihres Gegenteils. 

Der Schaum, der Abschaum ist nicht das Bier, er verdeckt es bloß, macht es aber nicht und schon nicht geschmacklich aus ! Man ist froh, wenn er weg ist und man endlich das Vergnügen hat, die Suppe zu saufen, die der Schaum auf Dauer würde unerreichbar machen. 

Und nun sehe ich diese ehedem durchgehurten alten, welk gewordenen Studentinnen und ihre Böcke mit Jeans und dem Versuch als Wrack der ewigen Kritik ohne Ziel noch begehrenswert zu sein und mir kommt abermals die Frage: 

Wann habe ich das letzte mal eine Dame anmutig eine Treppe herabsteigen sehen, so derart blendend, wie eine Göttin und ein Tempel zugleich, daß mich der Eindruck erstarren und er die Seele wie Quecksilber zerfließen ließ. 

Ich kann mich nicht erinnern oh ihr Hässlichkeiten des Banalen und Gewöhnlichen, oh du geschmackloses Angebot an Zugreiftitten für die Lust nur des Moments ohne Stil und Geschmack !

Alles was von der Weiblichkeit geblieben ist, ist ihre Perversion: Der Anspruch so ein Trampel zu sein, daß man sich als Anscheinsfrau gerade so auf einer Baustelle verdingen könnte ohne daß es einen Unterschied machte zu dem Eindruck aus Männerschweiß, Bier und Bitumen. 

Die Wirkung einer Rüttelplatte ist alles, was heute weibliches Geschwätz ausmacht, die moralisch - emanzipierte Dampfwalze, man bekommt Kopfschmerzen unsäglichster Art, und die Abstoßung ist der einzige Eindruck der ohne Dimension bleibt. 

Die Frau von heute braucht weder Liebe noch Begehren, noch Verzehren noch Esprit, sie hat ihren Lover in der Tasche, das Medium, die hilflose Illusionsschleuder um das Ego auf der minimalsten Flamme so zu erhalten, daß der Narzissmus im Mindestmaß des Versuchs ernährt wird. 

Mehr ist es nicht, nicht in einem Punkte ist es mehr. 

Heute muß man in Königshäuser gehen und bekommt nicht mehr geboten, als dasjenige, was man von jeder Kaufmannstochter vor 120 Jahren gängig hätte erwarten dürfen. Es sind Kaufmannshäuser wie aus alter Zeit, es sind bei weitem keine Königshäuser im eigentlichen Sinne mehr. 

Erst stirbt die Kultur, es brennt die Bordüre, dann der Brokat und dann gehen schon die Worte verloren vor lauter Schwedenmöbel und geschmacklosem Sozialistensex in Sackleinen und Yogurtjute.

Man muß sich nur mal zwischen die Regale "Lasse", den Klapstuhl "Malte" und die Deckenlampe "Kopfström Runtafála" in das Popelland der Einfältigen Köttbullar - Verehrer - und sich dann die Frage stellen: 


"Wann habe ich das letzte mal eine Dame anmutig die Treppe herabsteigen sehen?"


Wer dann noch für sich feststellen kann: es mit einer "Gesellschaft" zu tun zu haben, der ist selber restlos der Geschmacklosigkeit anheimgefallen. Das ist keine Gesellschaft, das ist eine Groteske des blanken und vollendenten Mittelmaßes und der Niedergang ist die Frucht dieser Paarung, der Notzucht  aus Niedrigkeit und Wirklichkeit. 

Um es mit einer Kinskieske zu halten: Ihr seit hässlich, widerlich, abstoßend, niedrig, würdelos, und bei allem eingebildet wie Kleinkinder, denen man seit zwei Tagen die Windeln zu wechseln vergas. 

Es ist die blanke satanische Niedrigkeit mit E- Antrieb und Rechenschwäche. 

Willkommen in der Hölle !

Jetzt ist der Höhepunkt meines Stückes erreicht, dieser Fuge um das Thema einer Dame auf der Treppe und es bleibt, beim Schluß dieses Textes, nach dem Beckenschlag im Finale der Sonatine die Frage: 


"Wann habe ich das letzte mal eine Göttin auf einer Treppe in der vollendeten Zier der Weiblichkeit gesehen, die das Gangwerk herabschwebte und keine Stufe erkennen ließ vor lauter Größe, Würde, Anmut und jener Gewalt, die einen ohne Wucht und dabei, - mit aller ihrer solchen jedoch ergreift ?"


Ich möchte dieses Szenenstück jedoch grauenhaft beenden: 


Der Endleser soll die letzte Szene so verstehen: 

Der imaginäre Leser sitzt in einem Cafe und hat die vollendete Illusion einer Grace Kelly vor sich, die die Treppe in einem wunderschönen Ballkleid hinabsteigt und ihre Hände auf dem Handlauf fließen läßt, wie einen irrealen Strom aus flüssigem Samt, der Leser ist gebannt in diesem Moment, er ist umfangen von dem - Eindruck - vollendeter Weiblichkeit.

In diesem Moment wird der Leser von einer Jugendlichen angerempelt, die mit ihrem Skateboard vorbeifährt: 

Der Leser wacht auf und blickt auf die Tageszeitung: auf ihr zu sehen: 

Die politische Frauenschönheit der Zeit.

Der Leser der Zeitung entpuppt sich als der Teufel, als der Mephisto und er sagt mit glasig verklärtem Blick in das verklingende Nichts hinein: 

"Lieber Gott, das ist selbst mir zuviel, ich kündige!"














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