Sonntag, 22. August 2021

Opium als Waffe: Das Christentum und seine Breschen

 Ich gehe hier auf eine Nebenbemerkung aus einem Podcast auf der Achse des Guten von Josef Kraus ein. Dieser sagte, die Taliban werden den Westen, den dekadenten Westen mit Heroin fluten. 

Erst einmal dachte ich: Um den Westen als dekadent zu empfinden - muß ich kein Taliban sein, das sehe ich auch ohne tägliche Gebete nach Mekka, spätestens dann wenn die Mittelständlergattin in Rente auf dem Radweg ihre flatternde Solariumsschönheit exhibitioniert und dabei eine Duftspur von Billigparfum hinterläßt. 

Einem an sich übersättigten Westen, einer gescheiterten Utopie abzuhelfen in dem man den sinnentleerten Menschen mit Drogen beliefert, halte ich für eine hohe sozialpsychologische Funktionseinsicht. Es ist so logisch wie der Impfstoff als Seelenschmeichler. Sie täten, wenn sie es täten auch nur in der Logik des Westens, der ja selbst einen genetischen Drugstore unterhält. Heroin ist nur eine injizierte Ergänzungssubstanz für den Rahmen eines rauschenden Rauschens, das die Fehler der eigenen Signale übertönen soll. 

Anlaß - Mittel - Wirkung. Auf einen anderen Zusammenhang läuft das nicht raus. Was will man denn erwarten, von einer Altersgruppe, die mit Barbie und Sega, Nintendo und Playstation von den Eltern abgefüttert wurde, damit das lästige Baby endlich die Schnauze hält ?

Und die Lehrer: Ich habe in der Badewanne einmal 10 Minuten gebraucht um mit zwei Fliesen die Integralrechnung selbst für Trottel erklärbar zu machen. Ich habe auf deutschen Schule nicht auch einen guten Mathematiklehrer ohne narzisstische Geltungssucht getroffen. 

Man erntet wie man sät, jetzt regt man sich über die Pflanzen auf, die die alten selber als Saat in den Boden brachten. Geschichte ist ein Fach zum sich daran besaufen, was hilft es, wenn man keinen Adressat hat, der auf das Wissenprotokoll hin mit einer probaten Antwort aufwarten kann ? Was soll ich mich mit einer gymnasial gebildeten Frau unterhalten, wenn die einen Anspruch hat wie ein Hauptschüler des Jahres 1955 nicht. 

Gelangweilt und ohne Ich - Struktur, das ist doch spätestens seit den 1990ern das erwartete und von den Lehrern beklatschte Bild. Als ich mit 17 einmal Habermas und Horkheimer als Literatur einführen wollte, ging ein Geschrei los, als hätte ich den Lehrer nackt im Schulhof angebunden. Der Anspruch war klar, so klar, wie die Tatsache, daß ich in den letzten Zügen die Schule wechselte. Respekt vor Leistung - und Interesse ist bei Lehrern nicht vorhanden, denn sie selbst sind selten Meister eines Faches als Gescheiterte mit einem Verlegenheitsstudium auf Lehramt. Es soll das Mittelmaß Diamanten schleifen, das kann nicht funktionieren. Aus manuellen Legasthenikern werden nun einmal keine versierten Goldschmiede. Die Schule ist für viele eine negative Verschleißsumme. 

Wer aber an die Quellen jene setzt, die in das klare Wasser pissen, der muß sich nicht wundern, wenn er Jauche trinkt. 

Und so kommt das Heroin zu jenen, die die eigenen Kinder bekoten und zu Erfüllungsgehilfen der eigenen Geltungssucht stempeln. Es kommt nur der Rausch in den gut gedünkten Boden derer, die nichts sind als das Abbild urinierender Quellmeister. 

Und das Problem ist dabei noch weit tiefer: Denn das Christentum ist der von Rom gedungene Machtapparat über Judäa, oder hätte ich besser sagen sollen: Das gewillkürte Mittel das Judentum mit der römischen Verwaltung zu kreuzen um so eine absolute Macht erhurt zu haben. Hätten die Römer nicht so eine derartige Angst vor den Rabbinern gehabt, sie hätten sich am Berg Masada nicht derartig sinnlos abgerackert. 

Was will man nun mit einer Kultur, die darauf aufbaut, nur eine Waffe gegen die Pharisäer zu sein. Das Werkzeug wurde zum Sinn, nachdem es seinen Sinn erfüllt hatte, das Judentum christlich zu zerreden. Der Schraubenschlüssel ist wertlos geworden und nun beten alle den Schraubenschlüssel der Römer an, als dekadentem Selbstzweck. 

Und warum regen sich die Christen überhaupt auf: Ihr Selbstmordpolitiker heißt: Jesus. Taliban mit Autoaggression - könnte man auch dazu sagen. Es ist das System: Tod - Erlösung beim Islam sowenig anders wie bei den Christen, nur mit dem kleinen Unterschied, das die Christen von nichts überzeugt sein können, weil ihre Zielsetzung der Religion immer in das Unbekannte führt, in ein Narrativ ohne konkrete Bezüge, außer das Himmelreich mit einer Hierarchie. 

Das ist im Christentum eine innere konstruktive Schwäche. Und diese Schwäche kann von jeder Kultur wie eine Bresche gebraucht werden und es ist in keinem Punk nicht legitim. 

Und dann noch das Problem des NT: Es ist die Thora in Komposition und Zerstückelung, aber es ist Judentum. Jetzt kommen Nicht - Juden in eine Welt, die sie nicht verstehen - sondern glauben müssen um die Lücke des Nicht - Verstehens zu schließen. Sonst müssten sie sich das NT in der Yeshiva erschließen um es von Jeshua her auf zu ziehen. 

Antisemitismus ist der Zorn der Christen, die den weiteren Sinn nicht ergründen können, im Grunde ist es ein Zorn auf das eigene Unvermögen. Römische Verwaltung ist der Anknüpfpunkt, der Inhalt ist zweitrangig. Bei den Protestanten wäre es fast in die richtige Richtung gegangen, wäre nicht da die Dummheit auf die Formel "Alleine die Schrift" gekommen. Denn was hilft mir die Thora, wenn ich sie nicht mit Gedanken beackern darf ? Was hilft die Schrift ohne die Auslegung, was hilft der Talmud ohne Diskussion ? Alles wäre Selbstzweck eines Hochamtes von Dummheit, käme nicht der Mensch zur Schrift, sondern nur ihr Ableser ?

Die Römer hat die Machtfrage vor 2000 Jahren in die Religion gebracht und seither gibt es die Kopplung der Macht an die Religion als Maß der Dinge einer Verwaltung für eine Ordnung in Europa. 

Das Christentum ist das römische Reich mit anderen Mitteln und ins sich birgt es die gleichen Auslöser und Denksätze wie jene, die das römische Reich selbst zu Fall brachten. Die Ordnung nach den Römern ist bis heute Europas tiefe Frage, die Ordnung nach dem Großreich, die Ordnung in einem Zerfall und einer Renaissance von ähnlichen Machtansprüchen und sei es das Rom in der EU. 

Und nun steht dieses römische Reich - EU in seiner Blühte, die jäh in eine Krise führen mußte und genau in diesem Moment kommen die Erbkrankheiten der Römer zu Tage. Man sollte Besen zum Futtern verteilen, wenn Italien nicht auch dereinst Europa den Anlaß wirtschaftlicher Art geben wird, daß das römische Erbe der Denksätze noch sinniger werde. 

Und wenn nun die Armeen und Kämpfer des Orients in eine solche Anordnung stoßen, dann ist das keineswegs ihr Verdienst, sie nehmen nur das zerfallende Fleisch und pflücken es von den Wegen die die Zeit nun einmal geht. Und wenn der um den Machtfaktor entnebelte Christ, Römer geworden seinen Sinn nicht erkennen kann, dann wird ihn dieser Tropf mit Drogen auffüllen, er wird die Extase der Macht gegen die Extase des Scheiterns tauschen, die Spritze als Jesus Ersatz, als Marienerscheinung, als Sehnsucht zur Mutter hin, zu der einen Mutter die mit Liebe die Liebe aller unliebenden Mütter zu ersetzen verheißt. 

Das Christentum ist in sich dekadent und darum ist jeder Vulkanausbruch nur das Abbild einer Magmakammer, aber er ist nicht der Anlaß und die Bedigung für diese heißen Massen an Zerfallsenergie. 

Afghanistan ist das Ergebnis zahnloser Kreuzzüge von Rittern, denen längst der Sinn für ihr eigenes Unterfangen abhanden gekommen ist. Und wenn eine Truppe über alle Maßen siegt oder den Sinn verliert, ist sie obsolet, wie unter Dschingis - Khan oder Alexander dem Großen. Was soll eine Armee kämpfen, wenn sie kein Ziel mehr hat oder ihr Ziel verlor ? 

Es fehlt der Anlaß warum sich die Scharen finden sollten und so zerfallen die Scharen und werden Geschichte. 

Das aber sind makrologische Vorgänge, die zeitlos sind und inneren Kulturzyklen unterliegen und auch jenen Kreisen, die Kulturen beenden oder neue hervorbringen, für Zeiten, bis auch dem Neuen die Ablösung seiner Verbrauchtheit zueilt. 


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