Mittwoch, 25. August 2021

Es kommt die Zeit ohne Sprache

 Und damit meine ich meine Zeit ohne die Möglichkeit mich ausdrücken zu können ohne eine Konzession, die besorgt, daß ich mich nicht ausdrücke. 

Was ich schreibe ist Zeitgeschehen und insofern bedeutungslos, - es erfasst nichts davon mein Ich, denn das Ich in dieser Konstellation ist verfälscht und selber ein Zeitgeschehen. 

Die innere Welt bleibt stumm. Sie bleibt intim, sie bleibt verborgen und so agiere ich auch by proxy. Alles ist in einem Maß wahr, und alles ist wirklich, aber es ist nicht die Seele oder das Innere oder die Gedanken oder Gefühle. Es ist alles ein Widerschein, nichts ist Genius oder von eigener Kraft. 

Ein Thema ist gut, es ist nicht gut, weil es nicht die Person ist und man immer etwas ist in einem Thema. Alles davon ist ein Rahmen. Die Gefühle kennen aber keinen Rahmen und daher spreche ich in einem Pferch. 

Daraus läßt sich ableiten, daß ich mit Menschen nicht sprechen kann und nicht kommunizieren kann im Rahmen meiner Gefühle und ihrer Abbilder, ob diese greifbar sind oder entzüglich. 

Relative Sprache ist damit das Gegenteil der hilflosen Sprache des Selbst. 

Das Wort in der Welt ist nicht das Wort vor mir selbst. 

Das Wort vor mir selbst ist nicht aussprechbar im Gefühl vor dem Bild. 

Damit kann die Seele keine Sprache haben. 

Alle Sprache enthält eine Verfälschung oder Ungenauigkeit. 

Selektive Sprache ist nicht das Selbst. 

Sprache öffnet und fängt, sie ermöglicht im Rahmen ihrer Beschränktheit. 

Ich kann mich nicht offenbaren außer in dem Mittel der Verfälschung. 

Ich kann mich offenbaren in dem Sinn der Beschreibung. 

Damit kommt es dem Sinn zu aus den Worten wieder ein Bild zu formen. 

Kommunikation ist eine Annäherung, keine Wahrheit. 

Der Mensch ist einsam, die Bindung ist eine Mengennäherung. 

Seele und Ich sind nicht kommunizierbar. 

Nichts geschieht in der Rezpetion ohne Wertung.

Keine Wertung ist ein wahres Verstehen von Gefühlen. 


Diese Sätze sind entscheidend nicht für den Wert als Satz, sondern in der Bedingung, die sie offenbaren, daß Psychologie bedingt und beschränkt ist und in sich ziemlich lächerlich. 

Die oberflächlichen Dinge erlauben mir zu handeln, die tieferen beschränken mich in der Möglichkeit sie offen zu kehren. 

Was bei alledem ist überhaupt Sprache und Kommunikation, wenn es nicht um die Bilder geht, sondern um eine übereingekommene Wertung ? 

Das Verstehen in einem Thema kommt, wenn es nicht um das Bild geht, einer wechselseitigen Lüge gleich. Die Summe der kommunikativen Lüge als Abweichung von den Bildern der Gefühle kann man Konvention nennen und diese begründet den Begriff der Gesellschaft. 

Die Lüge ist nicht gewollt, sondern die Diskrepanz zwischen dem was man sagen wollte und dem was man sagt um zu einem Wert zu kommen, der akzeptiert wird. Die Lüge ist eine bloße Konzession und diese ist der Erhalt des Prinzips in einem Rahmen. 

Gesellschaften sind in diesem Zusammenhang immer ein schizoides Konstrukt aus Divergenz zwischen Wert einerseits und Gefühl andererseits, zwischen dem Ich und dem Wort. 

Am Anfang war das Wort ? Nein, am Anfang war ein Bild, ein unbegreifliches Bild und erst aus diesem wurde das Wort, daß das Bild veräußert. 

Richtig muß es heißen: 

Am Anfang war das Bild und das Bild war in Gott. 

Gott muß perfekter sein als das Wort, also muß man die Thora dem Sinn nach verstehen und nicht dem Begriff nach. Es geht also nicht um ein Dogma, sondern um einen Sinne bis sich das Wort wieder in ein Bild überführt. 

Und genau deshalb muß man das neue Testament ablehenen, weil es Bilder narrativ über den Sinn der Thora erhebt um die Thora falsch zu machen in der narrativen Auflösung. Das aber heißt nicht, daß das neue Testament selber nicht Bilder enthalten kann, die sich ihrerseits der Sprache entziehen. Nur dies ist die Abstraktion eines Sinns und nicht der Sinn in der ursprünglichen Form. 

Das unterscheidet den Sinn von Religion: Religion ist ein narrativer Sinn in Worten und kein Sinn, der sich in Bilder zurückträgt, als Näherung an das im Bild gemeinte. 




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