Donnerstag, 5. August 2021

Die Relativität absoluter Macht.

Wenn ich eine Pferderennbahn besuche und das Rennen kommentiere, dann kann ich Tiraden über den Jokey fahren lassen und diesen oder jenen Gaul für gedopt erklären: Allein, ich habe nichts gegen das Spiel und im Grunde auch nichts gegen gedopte Pferde und miese Jokey, - denn diese Dinge gehören zum Spiel.

Das ist auch der Grund, warum ich mich nicht wirklich über Gates und Schwab, Merkel und die Rockefeller - Stifung aufregen kann oder Absprachen für verwerflich halten. Sie sind gewissenlos, diese Handlungsstränge, aber es gibt ein Spiel, es ist ein Spiel und nicht mehr, daß voraussetzt, daß jeder seine Rolle wahrt.

Kann mir der Einzelhändler Leid tun, der sein Geschäft verliert, weil er sich an eine Spielregel hält ? Wenn ich eine Konvention unterstelle und diese Konvention wird angenommen - ganz demokratisch in einem Mehrheitsakt von Annahme dieser Regel, was soll ich gegen den Vorgang haben, er ist noch nicht einmal undemokratisch ?! Sollen doch die "Verschwörer der Eliten" tun und schalten wie sie wollen, sie sind die Bank und der Rest sind die Spieler und die Spieler am Feld akzeptieren die Regeln der Bank. Ist es eine Verschwörung wenn ich die Regeln des Casinos akzeptiere, wenn ich mich an den Roulettisch setze ? Wenn ich einen Eintrittskarte vor dem Mund - kaufe, per Vertrag, dann habe ich doch die Regel in einem Leistungswechsel anerkannt, oder ?! Warum also die Aufregung über diejenigen, die den Wahnsinn ersinnen, - alleine sie treiben ihn nicht, sie sind die Sender, die auf eine Resonanz im Empfänger angewiesen sind. Wer ist schuld, wenn im Radio Elvis Presley läuft, der Sender oder der, der den Empfänger einschaltet und auf die Frequenz bringt, um mit einem Superhet zu empfangen ? Ich rege mich nicht über die Wellen auf, die ich nicht höre, also, warum rege ich mich über Wellen auf, die ich in dem Beweis jeder einzelnen Vorhandlung - hören will ?!

Darum kann ich so schwer Schuld erklären oder zuweisen oder annahmen und unterstellen: Es gibt sie nicht, die Schuld derer, die etwas ersinnen. Jeder Gedanke ist eine denkbare Regel, - gut, alles ist denkbar, sogar das Recht auf die erste Nacht: Nur, was bringt mir die Phantasie aller Macht, wenn ich keinen habe, der diese Phantasie akzeptiert.

Ist der König der König, weil er ein König ist, oder ist der König ein König, weil ihn jeder zu einem Macht: Kommt die Rolle von oben, oder kommt sie von unten ? Ich kann mir also nicht vorstellen, daß die Macht eines Herrschers größer ist als die Macht, die man ihm demokratisch beimißt und zwar antizipiert und glaubhaft gespielt: Keine Monarchie ist undemokratisch, keine Diktatur ist undemokratisch, das ist doch das Problem. Alle Macht ist solange eine mehrheitliche Macht, wie sich eine Minderheit in der Handlung der Masse dieser Macht kraft Masse versichern kann. Was ist daran ungerecht oder besonders dramatisch ? Kommt die Unterdrückungshandlung von einem König oder seinen Bütteln und Schergen ?: Sind die Schergen ein schizoider Anteil des Königs oder als Person Teil der unaristokratischen Mehrheit ? Also kann ich mich kaum über den Irren an der Spitze des Staats echauffieren, wenn er nur in seiner Rolle ist, weil ihn alle in dieser Rolle mit ihrer eigenen Rolle verfassen, wie ein Narrativ eben auch verfasst wird.

 

Die Macht des Königs geht vom Volke aus, denn keiner ist König, den das Volk nicht zu einem solchen bestimmt, kraft Handlung in der Wahrnehmung der eigenen Unterordnung in klaren Riten und Ritualen dieser Subordination.

 

Keine Herrschaftsform wird undemokratisch gespielt, solange sie in der Kraft einer Macht besteht. Die Macht eines Despoten ist in vielen Fällen die Macht, die ihm das Organigramm der Gesellschaft unmittelbar errichtet. Wichtig dabei ist, daß nicht der Despot errichtet, sondern das Volk ihn errichtet, nach der Interpretation, wer der Despot in seiner Struktur der Macht sei, kraft aller Regeln, die sich den Despoten in dem Handeln der Akteure selbst erspielen, wie Spieler, die sich eine Götze zusammenbauen können, wie sie in Handlungsoptionen in einem gewissen Rahmen, - der Konvention kraft Regel - dazu befähigt werden.

Ich gehe soweit, daß das Volk selbst mehr Suggestion die Rolle des Führers einträgt, als dieser ein Programm in das Volk: Das Programm kann mit der Antizipation der Rolle in einen reziproken Errichtungsprozess treten, doch dieser ist asymmetrisch und der Herrscher ist in einer schrecklich unterlegenen Position - es sei denn in der herrschenden Übereinkunft über die Grundlage und Wirkung der Regel, die das System bestätigt.

Die Verantwortung wird vollständig vom Herrscher entrückt, je mehr Menschen ihn antizipieren, denn er selber erreichen kann. Wenn die Manipulation und die Suggestion sogar nur indirekt erfolgen, dann ist derjenige, der außerhalb der Herrschaftsfrage eine These - nur suggeriert noch nicht einmal eine legitime Figur des Diktats, sonder nur eine indirekte Wirkung überhaupt: Das Volk tut etwas in einer atypischen Reziprozität: Es folgt einer Suggestion und das ist sehr wichtig - ohne daß diese einer Ausdrücklichkeit etwa folgen würde.

Der Impfstoff, der im Körper erst entwickelt wird ist ein gutes Sinnbild für diesen Vorgang einer sekundären Manipulation, die überhaupt nicht ohne den Willen des Empfängers auskommt. Daraus folgt, daß der Empfänger selber nahezu 90% des programmatischen Inhaltes auf eine Erregerschwingung hin entwickelt. Er schafft ein Hologramm, das dem Programm in einer zweiten Entwicklungsstufe erst folgt.

Damit ist der ganze Vorgang zu jeder Zeit demokratisch legitimiert, - ich habe keinen Anlaß diesen demokratischen Willen in Frage zu stellen: Das Folgen auf ein Programm, das erst in einem Narrativ eine Anweisung entfaltet, - selber aber keine enthält, - ist eine Leistung,  die nur auf die tragende Majorität fällt. Damit kann ich keinen Verantwortlichen benennen, denn dieser ist die Masse in einem Willen ohne Person.

Das macht es mir unmöglich eine Schuldfrage auch nur aufzuwerfen, geschweige denn, daß ich handelnde Personen für irgendetwas, was sie selber nicht ausführen- verantwortlich machen kann: Sie äußern nur nach einem Recht, daß ihnen zusteht eine Idee und das Volk setzt diese Idee nach einem Bestimmungsrecht für sich um: Ich kann hier keinen Vorgang feststellen, die auch nur in einem Punkte anrüchig wäre.

Alle Anfeindungen gegen die Idee und ihre Ausführungen sind illegitim: Denn sie stellen eine Intervention gegen zwei Recht dar. Legitim ist die andere Ansicht, aber nicht die Frage nach der Macht über die herrschende Ansicht, denn diese ist eine demokratische Wirklichkeit.

Ich muß hier rechtfertigen, was ich persönlich mißbillige, aber ich kann nicht umhin das zu billigen, was einem mehrheitlichen Konsens entspringt: Ich kann erst zur Anklage schreiten, wenn die Gewalt der Masse in dem Modell der Herrschaft zu dem Moment führt, in dem jede Macht disqualifiziert wird, wenn das Rechtsgut des Menschen an sich in den Bereich einer Fragestellung kommt, die die Macht aus der Masse in dem einen, über das Recht des Einzelnen an sicht stellt. Wenn es auf den Menschen kommt, wird die Forderung Unrecht, aber nicht aus sich.


Ich stelle zum Schluß eine Tragik vor: 

Wie soll man die Menschen lieben, wenn man sehen muß, wie sie permanent selber alles andere tun, als etwas aus Liebe. Wenn der Gehorsam über allem steht, dann ist das Herz ein verlorenes Licht, es ist ein licht, aber die Menschen sind dunkle Meere. Exupery, die Stadt in der Wüste und die Bettler, die ihr Schicksal für ihre Rolle selbst betreiben, das war so der Grundgedanke zu dem Text. 

Ich glaube überhaupt, daß es kaum einen traurigeren Exegeten der christlichen Welt gibt, als Exupery: Die Stadt in der Wüste ist ein Meisterwerk der dystopischen Realutopie. Es ist nichts unwahr oder ein Narrativ, es ist alles tonnenschwer und gleichzeitig so flüchtig wie eine Feder im Wind. 

Aber erst auf Alleinflügen über die Schweizer Berge habe ich diesen Autoren so richtig verstanden, erst wenn man alleine ist und wie ein Vogel weg von der Erde und den Menschen, sieht man in die Dinge anders und tiefer. Wer jemals landet ohne demütig zu werden, der hat die eigene Größe in den Himmeln nicht verstanden. 




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