Sonntag, 10. Januar 2021

Raus aus der sinnlosen Produktion

 Ein guter Lötkolben von Weller (rülps: Schleichwerbung) hielt Ewigkeiten, ein Oszilloskop von Hameg auch. Eine gute Maschine hat eine Laufzeiterwartung von über 50 Jahren. 

Die Krux: Behäbige deutsche Unternehmen ruhen sich auf ihren Lorbeeren aus und bringen dann nichts Neues zustande (siehe VW, BMW und MB). 

Gut, Weller ist Cooper - Tools, und daher ist die Innovation auch nicht die schlechteste. 

Rhode - Schwarz hat keine Antwort auf Rigol oder GW oder Tektronix - Budget, weil R&S nun einmal seinen Namen verkauft und dicht darunter auch noch verdammt gute Geräte. 

ABER liebe Rhodianer: Es fehlt auf der Front der DSOs der 4mm Masseanschluß, den man bei der Großgerätevermessung im NF - Bereich dringend braucht. 

Schon geht es wohl los mit der unpraktischen Innovation, die sich um einen Bananenstecker ärmer vom Kunden beginnt zu entfernen. 

Nun brauch ich nicht alle fünf Jahre ein neues Auto, ich will gefälligst, daß dieses Ding mind. 20 Jahre halten kann und nachrüstbar ist. Schlecht für die Wirtschaft ? Nein, nur für den Hersteller, nicht für den Aftermarket. Schlecht für das Wachstum ? Wer braucht Wachstum, sehet doch erst einmal zu, daß Euch die Ergebnisse erhalten bleiben, DC statt Ripple. 

Nun hat man sinnlose Produktion in aberwitzigen Mengen, Autos, die keiner braucht, Mode, die nach Puff ausschaut aus miserablem Stoff und Qualität für ein Mehr an Freude beim Wirken ?! Oh je ! Sind Plateauschuhe sexy oder sieht man damit aus, wie ein Verdichter für den Straßenbau ? Audrey Hepburn war sexy, Shirley MacLaine, und die Mode war furchtbare Gardinenware, aber immer noch besser wie das ewige Ghetto, das Armutszeugnis in Fetzen als Kult der Überdrüssigen. 

Macht es Sinn, also auch nur einen gefühlten etwas zu erzeugen, was nur in dem Moment einen Sinn hat, wenn es über die Theke geht ?

Produktion für kommunikative Konventionen ist an die Stelle der Nutzwerterzeugung getreten. 

Bitte sehr, ein Element von Krise. 

Der Inflation aller kommunikativen Bedarfsnachfragen folgt nur logisch die Entwertung der Produkte. Der Takt der Entwertung macht den erforderlichen Folgebedarf in einem Mehrwert aus Entsorgung. 

Bitte, das nächste Element der Krise: Die Umlauffrequenz des Konsums. 

Brauchen wir einen "great reset" ?

Aber sicher ! Wir brauchen keine sinnlose Warenerstellung auf Kosten von energetischem Verbrauch, sonst kann man Einmalsmartphones ohne Ladeanschluß verkaufen oder Autos ohne Tankdeckel. 

Der Golf 3 war so ein Paradebeispiel für rostenden Konsumschrott. Oder der 4U- Rucksack, den jeder hatte, weil man ihn hatte, weil irgend ein pickeliger Sänger einer Typen - diversen Besamungs - Singeinheit so ein Ding beim Groupie - Date trug. 

Meine Lerros - Shirts zerfallen nach einem Jahr beim schrägen Ansehen, meine alten Sweatshirts hingegen halten seit geschlagenen 25 Jahren ! Hanwags alte Schuhe starben den Tod durch Gummiversprödung, Lowas Treter zerfallen nach 12 bis 18 Monaten bei einer gut erhaltenen Sohle. 

Ich will Kleidung, die ewig hält, ich will ein Auto, was fährt und zwar 500 000 km und ich brauch nicht jede Woche ein neues Smartphone, weil ich durch eine Elternklatsche meine Bedürfnisse als vernachlässigte Wohlstandsgöre an Attributen ersatzweise ausleben muß, weil mir die Konsequenz fehlt für den seelischen Schaden in die psychiatrische Fachwerkstatt zu pilgern. 

Das Modell der qualitätslosen Inflation des Umsatzes von Müll ist tot. Man kann nicht so schnell in den Umlauf gehen, wie das nötig wäre um die Steigerung der Umsatzfrequenz noch zu steigern, selbst China schafft das nicht. Die Verbrauchsfrequenz ist in dem letzten Teil ihrer Übertragbarkeit angekommen, die Dämpfungsverluste durch die Entwertung fraßen die letztlichen Produktionsüberhänge restlos. 

Jetzt kommt Corona als Sinnstifter für eine Beschreibung genau dieses Zustandes. Gesät wurde der in den 80ern, er wird heute bloß geerntet. 

Es mußte sich etwas ändern, es muß sich etwas ändern, nicht weil es wünschenswert ist, sondern weil es die Eulersche Zahl gibt. 

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