Mittwoch, 20. Januar 2021

Die Gegenkopplung - Eine nicht dogmatische These.

Die Corona - Maßnahmen treffen den Mittelstand... der die Maßnahmen am angegeiltesten durchzieht, jedenfalls in den Firmen, in denen ich einkaufte und die nun, obwohl click and collect wieder "zulässig" ist, dennoch nicht mehr an Private verkaufen wollen. 

Der Mittelstand lotet nicht die Möglichkeiten des Machbaren aus, sondern wählt die sichere Seite im übermäßigen Ausgestalten des Gehorsams in der mitdenkenden Staatlichkeit in privater Körperschaft. 

Das nennt man auch Gegenkopplung, wenn ein Verstärker eine Quantität in den Signalweg zurückspeißt, deren invertierende Wirkung für die Abregelung des Ausgangssignals sorgt. 

Will heißen: Nicht die Maßnahmen machen den Schaden, sondern ihre willig ausgeführte Wirklichkeit. Wer ist also ursächlich für den Schaden ? Genau: Der Verstärker, der sich in seinem Sessel in der kleinen Firma nur noch wichtiger vorkommt. 

Sind die Maßnahmen wirklich schädlich ? Ist der Reset nur nachteilig ?

Ich meine, wenn die Wirtschaft als Summe ohne narzisstische Anteile - anonymisiert wird, was ist daran nachteilig auf lange Frist ? Die Schweiz kennt die KMUs, aber nicht den schwäbischen oder bayrischen Unternehmer, seines Zeichens ein cholerischer Kotzbrocken und Sadist.Wer unter so etwas mal arbeiten mußte, der weiß wovon ich rede. 

Die Maßnahmen sind ein Markteingriff, aber ist der immer nur schädlich ? Wie lange soll man eine Wirtschaft davon abhängig machen, wie die innere Soziologie einer Unternehmersfamilie in der Ortenau ausfällt ?  Gut, das sind geographisch alles fixe Beispiele ohne Bezug, aber das Bild ist doch klar erkennbar. 

Eine moderne Wirtschaft braucht die Leistung, die Einsicht und einen nicht - dynastischen Output guter Waren - fertig. Keiner braucht den Hofstaat um die Oberaffen mit dem gefühlskalten Reihenhaus, den örtlichen Millionär, dem es zu keiner Extravaganz langt und der sich mit einem Krokodilshemd gerne im Supermarkt umbartbezuckern läßt und der den Bürgermeister mit der Mime rotierender Selbstgerechtigkeit devot macht. 

Das feudalistische Format hat nichts, aber auch gar nichts hervorgebracht, was nicht auch in Konsortien und AGs geleistet wurde , - im Gegenteil, die Innovation bleibt auf der Strecke, wenn sich Familienclans deutscher Unternehmersherkunft anschicken in ihren Pfründen einzubrennen, wie das Fett in der Pfanne der Frau vom Despoten der ersten Generation. 

Es gibt in den deutschen KMUs eine Überalterung, auch technologisch, es gibt einen dümmlichen Besitzstolz, wo sich die Unternehmensgüte an Attributen bemisst, nicht an der Qualität der Produkte und ihrer Angepasstheit an Marktlagen. 

Und so gibt es den SABA - Effekt, den Grundig, Telefunken, Nixdorf etc - Effekt. 

CMOS war für viele Deutsche das letzte Wort, 

dann trug sie tot das Rating fort. 

Einfalt, Besitz und darauf aufgebaute Sozialregeln sind nicht der Weisheit letzter Schrei. 

Dieser Mittelstand in dieser Form ist ein totes Modell aus alten, sehr alten Strukturen, die der Gegenwart nicht gerecht werden können und die jede Entwicklung in der Vergangenheit hält, wie eine Kette in der Wand längst vergangener Formate. 

China hat etwas erricht, was gefährlich ist - relativ natürlich - und eigentlich innovativ: Es hat umgesetzt und zwar marktwirtschaftlich, was die UdSSR und die DDR nicht schafften, aus ziemlich hergekommenen feudalen Gründen nicht.Es hat den Mittelstand embedded.

Es läßt Reichtum zu, aber im Korsett des Staates. Es wird auch das Wampenproblem dereinst bekommen, aber im Moment gibt es noch keine großen Dynastischen Clans, wie im Deutschland mit der Begründung der Industrialisierung. 

China kann im Plan wesentlich schneller antworten, als die Idee auch nur an den Mittagstisch der deutschen Unternehmersfamilie herantreten darf. 

Wer mal an so einem Tisch saß, der wird wissen, was ich meine, wenn der schwäbisch quäkende Vater seinem Erben die Zündung in der Weisheit einbleut, die man erwirbt, wenn man selbst mal an der Drehbank angefangen hat, weil es im ersten Zug zum Genius ohne Fleiß nicht reichte. 

Da kommen dann Debatten, die in der dritten - gelähmten Generation totsicher zum Innovationskleber werden, und dann wird investiert und die halbe Firma gammelt auf Weltkriegsmaschinen vor sich hin, es wird ein Kredit aufgenommen, weil billig und man hofft auf den Weltmarkt, ob der die gammeligen Autos der Firma Spritz und Sifftreiblinge GmbH&Co.KG vielleicht will. Elektro hat der Vadder nie kapiert und deshalb kommt das Thema nicht vor, so lange er lebt. 

Jedes Potential wird hier mit einer Aggression aus dummsturer Beharrlichkeit bäuerlichen Ursprungs regelrecht mit dem ätzigen Blick einer Flasche WC - Reiniger mit dem in den Lenden erlahmten Hinterteil zu Muß zersessen. 

Wenn es jetzt also Insolvenzen hagelt, oder Unternehmen ohne Insolvenz im Aufkauf kaputt gehen, dann war es sicher nicht Corona, das Problem ist so alt, wie das Stück zu Hoppe und Söhne. 

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