Samstag, 1. August 2020

Die Wirtschaft braucht Sexappeal.

Wenn man jetzt die Wirtschaft restlos totcoroniert hat, was wird bleiben ? Zunächst einmal Trusts und Holdings und alles mögliche an Staubsaugern auf dem Teppich der Insolvenzen.

Dann wird Amerika eine anti - trust - Gesetzgebung auf den Weg bringen - ist ja geschichtlich schon nicht ganz unbekannt und dann ?  
Deflation auf dem Warensektor und Inflation bei den Dienstleistungen, gut, eine Verlagerung von der Realwirtschaft in die reine Mehrwertwirtschaft - und dann ?
Wenn die Firmen weg sind und es wieder einen Bedarf geben wird, steigen die Preise für gewisse Produkte astronomisch und dann ? 

Wenn ich die Krise ausblende und nur die Frage nach dem Bedarf stelle, so fällt der Bedarf solange weg, bis man ihn nicht in die Welt gebombt hat, sprich durch eine Wertvernichtung für den Bedarf sorgt. 
Wie das passieren wird, weiß ich nicht, das sind alles Planspiele mit mehr oder minder guter Validität. 

Die Sättigung ist ein Faktor, die Übersättigung auch. 

Ein Kondensator kann aus einem Angebot an Ladungsträgern solange einen Strom ziehen, wie er selber nicht gesättigt ist. Wenn der Kondensator gesättigt ist, dann wird er nichts mehr ziehen, er wird auf dem Erhaltungsniveau rippeln, mehr aber auch nicht. 

Rippeln heißt: 

SÄTTIGUNGSVERBRAUCH

Die Krise ist auch eine wiederum an eine Sättigungsgrenze gebundene negative Verstärkung des Verbrauchsladungseffekts in der Entladung als Bedingung für den Ladestrom - Konsum. 

Die Wirtschaft hat keine Ideen, die Leute haben keine Ideen, es kommen keine Produkte, die neugierig machen, die auch einen Anspruch in sich tragen - mehr als nur praktisch zu sein. 

Der Wirtschaft fehlt jede Erotik. 

Wir glauben an nichts mehr, an nichts Erreichbares, nichts jenseits unserer Fähigkeiten, uns fehlt der Anteil der Fiktion von narrativen Phantasien, die nicht moralisch sind, sondern ein Streben nach etwas, was wir erbauen, wie Kinder die Sandburgen. 
An den Narrativen der Moral fehlt es um so weniger, je ärmer wir in den Narrativen des Erfindens und Träumens werden. Und das Fehlen der Träume und ihr Übergang in "Technik, die begeistert", das ist das Problem im Grunde aller Dinge. 
Die Welt hat eine Sinnkrise, der Mikrochip hat uns das Reisen durch die Zeit nicht ermöglicht und er hat keine Kriege verhindert, er hat uns nicht besser gemacht als industrialisiert zu sein. 

Die Welt nach dem Smartphone und immer der gleichen App, wie soll die aussehen - nach der Smart- Watch, nach dem perfekten Computer, der nicht mehr tut, als uns bei der Kommunikation zu ersetzen, die wir auch im Cafe schöner führen könnten ?!

Die Sinnkrise ist doch viel tiefer gehend: Facebook, Whatsapp, das alles ist das tausendste Format einer Website und eines Chat. Das ist alles ein Format der 1980er Jahre und keineswegs irgendetwas "Neues" oder Innovatives, die Ideen sind grundlegend asbach. 

Nach DotCom kamen die sozialen Netzwerke, die uns nicht besser machen als wir sind - und weiter ? 

Nach der Erreichbarkeit und dem Fernsehen in der Tasche, nach der Nabelschnur Smartphone, nach Strings und Tittenpaint aus dem Internet, was soll für eine Marktstruktur folgen. DotCom ist verbraucht und es schafft keine Befriedigung, keine Hobbies und keine Freunde über das Maß der digitalen Prostitution hinaus. 
Was bleibt ist ein riesiger Berg aus Defektgefühlen, aus einem Hunger nach einem Leben, daß das Maß den Bekannten verläßt. Dieser Bedarf muß nicht einmal ein expliziter Marktbedarf sein, es ist ein psychologischer solcher - ob der nun der Verdrängungsmasse anheimfällt oder offenbar wird, spielt keine Rolle für die Frage nach der Faktizität. 

Das Leben jenseits seiner Nur-Bedingtheit in Interaktion, das ist ein Defektwert. 

Wir können die Produkte vergemeinschaften, bis man nichts mehr für das Ich des Menschen verkauft. Das Ende der produzierenden Wirtschaft ist ihr aufgehen in der suggestiven Wirtschaft und diese frisst die Grundlage für den Drang nach Suggestion (Gegenkopplung). 

Das Smartphone ist nur der C64 für die Hosentasche, nichts anderes, es ist sozial eine Krücke, eine Behindertenhilfe, nichts weiter.

Das ist ein Markt, der einige reich macht, einigen Erfolg bei wenigen beläßt, aber es ist keine nachhaltig funktionierende Marktwirtschaft in der Frage der technologischen Bedingung für den Erhalt von Zivilisation !
Wenn jeder ein Smartphone kauft, wird kaum einer sein Entwickler, sondern die Verblödung weg von der Kulturleistung, die in diesem kleinen Kasten steckt ist mit seiner bloß dummen Nutzung angelegt. D.h. der Konsum und die Verlagerung eines Produkts auf die Dienstleistung konzentriert deren Infrastruktur wieder - in dem Fall bei China ! Der Dienstleister ist der Clown desjenigen, der ihm die Instrumente für die Dienstleistung erst liefern muß um die Dienstleistungsgesellschaft real sein zu lassen.
D.h. der Westen würde sich - auf dem Pfad der Dienstleistungsgesellschaft verharrend - zwangsläufig zum abhängigen Deppen der Länder machen, die die elektronische Infrastruktur herstellen und selber bewußt nicht nur Dienste leisten, sondern auch segmentiert materielle Produktionen unterhalten.
Für den Geist alleine gibt es kein Geld, selbst die Kirche muß am Sonntag ein Theater veranstalten um ein Mindestmaß an Gegenleistung zu bieten.
Das Interesse einer realen Ich - Identität ist die Grundlage für eine Erkenntnis aus diesem veranlagten Interesse. Das ist aber eine Frage der ureigenen Eigenschaften ohne den Anteil sozialer - fiktiver - virtueller Anteile, die auch Illusionen beinhalten können, die das Interesse interdependent - gespannt halten und seine Schwingung und Realität unterbinden.

Der fiktive Anteil wurde derart pervers in die Höhe gepusht, daß man jetzt an genau dieser Blase scheitern wird, wie sie aufzeigen wird, was an infrastruktureller Wirtschaft versäumt wurde.
Das kann auch gut laterale Erfolge hervorbringen, immer weitere Verästelungen und Zweige weiterer fiktiver Anteile, das Grundproblem des Verlustes infrastruktureller Kompetenz wird auch dieser Erfolg nicht im Maß der gegenwärtigen Struktur beheben.


Die Probleme werden - teils sehr erfolgreich - verlagert, nicht gelöst. 


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