Dann wird Amerika eine anti - trust
- Gesetzgebung auf den Weg bringen - ist ja geschichtlich schon nicht ganz
unbekannt und dann ?
Deflation auf dem Warensektor und
Inflation bei den Dienstleistungen, gut, eine Verlagerung von der
Realwirtschaft in die reine Mehrwertwirtschaft - und dann ?
Wenn die Firmen weg sind und es
wieder einen Bedarf geben wird, steigen die Preise für gewisse Produkte
astronomisch und dann ?
Wenn ich die Krise ausblende und
nur die Frage nach dem Bedarf stelle, so fällt der Bedarf solange weg, bis man
ihn nicht in die Welt gebombt hat, sprich durch eine Wertvernichtung für den
Bedarf sorgt.
Wie das passieren wird, weiß ich
nicht, das sind alles Planspiele mit mehr oder minder guter Validität.
Die Sättigung ist ein Faktor, die
Übersättigung auch.
Ein Kondensator kann aus einem
Angebot an Ladungsträgern solange einen Strom ziehen, wie er selber nicht
gesättigt ist. Wenn der Kondensator gesättigt ist, dann wird er nichts mehr
ziehen, er wird auf dem Erhaltungsniveau rippeln, mehr aber auch nicht.
Rippeln heißt:
SÄTTIGUNGSVERBRAUCH
Die Krise ist auch eine wiederum an
eine Sättigungsgrenze gebundene negative Verstärkung des
Verbrauchsladungseffekts in der Entladung als Bedingung für den Ladestrom -
Konsum.
Die Wirtschaft hat keine Ideen, die
Leute haben keine Ideen, es kommen keine Produkte, die neugierig machen, die
auch einen Anspruch in sich tragen - mehr als nur praktisch zu sein.
Der Wirtschaft fehlt jede
Erotik.
Wir glauben an nichts mehr, an
nichts Erreichbares, nichts jenseits unserer Fähigkeiten, uns fehlt der Anteil
der Fiktion von narrativen Phantasien, die nicht moralisch sind, sondern ein
Streben nach etwas, was wir erbauen, wie Kinder die Sandburgen.
An den Narrativen der Moral fehlt
es um so weniger, je ärmer wir in den Narrativen des Erfindens und Träumens
werden. Und das Fehlen der Träume und ihr Übergang in "Technik, die
begeistert", das ist das Problem im Grunde aller Dinge.
Die Welt hat eine Sinnkrise, der
Mikrochip hat uns das Reisen durch die Zeit nicht ermöglicht und er hat keine
Kriege verhindert, er hat uns nicht besser gemacht als industrialisiert zu
sein.
Die Welt nach dem Smartphone und
immer der gleichen App, wie soll die aussehen - nach der Smart- Watch, nach dem
perfekten Computer, der nicht mehr tut, als uns bei der Kommunikation zu
ersetzen, die wir auch im Cafe schöner führen könnten ?!
Die Sinnkrise ist doch viel tiefer
gehend: Facebook, Whatsapp, das alles ist das tausendste Format einer Website
und eines Chat. Das ist alles ein Format der 1980er Jahre und keineswegs
irgendetwas "Neues" oder Innovatives, die Ideen sind grundlegend
asbach.
Nach DotCom kamen die sozialen
Netzwerke, die uns nicht besser machen als wir sind - und weiter ?
Nach der Erreichbarkeit und dem
Fernsehen in der Tasche, nach der Nabelschnur Smartphone, nach Strings und
Tittenpaint aus dem Internet, was soll für eine Marktstruktur folgen. DotCom
ist verbraucht und es schafft keine Befriedigung, keine Hobbies und keine
Freunde über das Maß der digitalen Prostitution hinaus.
Was bleibt ist ein riesiger Berg
aus Defektgefühlen, aus einem Hunger nach einem Leben, daß das Maß den
Bekannten verläßt. Dieser Bedarf muß nicht einmal ein expliziter Marktbedarf
sein, es ist ein psychologischer solcher - ob der nun der Verdrängungsmasse
anheimfällt oder offenbar wird, spielt keine Rolle für die Frage nach der
Faktizität.
Das Leben jenseits seiner
Nur-Bedingtheit in Interaktion, das ist ein Defektwert.
Wir können die Produkte
vergemeinschaften, bis man nichts mehr für das Ich des Menschen verkauft. Das
Ende der produzierenden Wirtschaft ist ihr aufgehen in der suggestiven
Wirtschaft und diese frisst die Grundlage für den Drang nach Suggestion
(Gegenkopplung).
Das Smartphone ist nur der C64 für die Hosentasche, nichts
anderes, es ist sozial eine Krücke, eine Behindertenhilfe, nichts weiter.
Das ist ein Markt, der einige reich macht, einigen Erfolg
bei wenigen beläßt, aber es ist keine nachhaltig funktionierende
Marktwirtschaft in der Frage der technologischen Bedingung für den Erhalt von
Zivilisation !
Wenn jeder ein Smartphone kauft, wird kaum einer sein
Entwickler, sondern die Verblödung weg von der Kulturleistung, die in diesem
kleinen Kasten steckt ist mit seiner bloß dummen Nutzung angelegt. D.h. der
Konsum und die Verlagerung eines Produkts auf die Dienstleistung konzentriert
deren Infrastruktur wieder - in dem Fall bei China ! Der Dienstleister ist der
Clown desjenigen, der ihm die Instrumente für die Dienstleistung erst liefern
muß um die Dienstleistungsgesellschaft real sein zu lassen.
D.h. der Westen würde sich - auf dem Pfad der Dienstleistungsgesellschaft
verharrend - zwangsläufig zum abhängigen Deppen der Länder machen, die die
elektronische Infrastruktur herstellen und selber bewußt nicht nur Dienste
leisten, sondern auch segmentiert materielle Produktionen unterhalten.
Für den Geist alleine gibt es kein Geld, selbst die Kirche
muß am Sonntag ein Theater veranstalten um ein Mindestmaß an Gegenleistung zu
bieten.
Das Interesse einer realen Ich - Identität ist die Grundlage
für eine Erkenntnis aus diesem veranlagten Interesse. Das ist aber eine Frage
der ureigenen Eigenschaften ohne den Anteil sozialer - fiktiver - virtueller
Anteile, die auch Illusionen beinhalten können, die das Interesse
interdependent - gespannt halten und seine Schwingung und Realität unterbinden.
Der fiktive Anteil wurde derart pervers in die Höhe gepusht,
daß man jetzt an genau dieser Blase scheitern wird, wie sie aufzeigen wird, was
an infrastruktureller Wirtschaft versäumt wurde.
Das kann auch gut laterale Erfolge hervorbringen, immer
weitere Verästelungen und Zweige weiterer fiktiver Anteile, das Grundproblem
des Verlustes infrastruktureller Kompetenz wird auch dieser Erfolg nicht im Maß
der gegenwärtigen Struktur beheben.
Die Probleme werden - teils sehr erfolgreich - verlagert,
nicht gelöst.
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