Donnerstag, 30. Juli 2020

Das falsche Leben im falschen Leben

Wenn ich nicht vollkommen falsch liege, was ich immer kann, - falsch liegen, - dann vollzieht sich gerade etwas Unberechenbares außerhalb der Vorstellung von Bewältigbarkeit. 

Wenn Kinder etwas anrichten, aus einem Unverstand heraus, dann erfinden sie Geschichten um dieses Manko narrativ zu erklären. 

So verhält es sich mit den Kindern des Wohlstandes. Sie erfinden eine Seuche und glauben an die Größe und Wichtigkeit um für sich eine Erklärung zu haben, scheitern zu dürfen. Die Menschen glauben an den Dämon, den sie schaffen und von ihm erzählen um ein Scheitern so zu erklären, daß es nicht auf sie zurückfällt. 

Wenn die Politik an der Wirtschaftsaufstellung scheitert, wenn der Jurist an seinem Gewissen scheitert, wenn der Arzt an seiner Klinikfinanzierung scheitert, will dann einer sagen: Wir haben versagt ?!
Es werden Gründe wie Geschichten erzählt um nicht mehr zu erreichen als sich selber in einer ausweglosen Rolle zu erklären. 
Das tue ich hier übrigens auch gelegentlich, wenn ich in einen tradierten - hyperbolisch angestrichenen Zug etwas herleite um nicht mehr als eine Erklärung zu haben für das, was ich aus der zwischenmenschlichen Situation nicht verstehe. Dafür gibt es die erweiterten narrativen Erklärungen, die mal mehr mal weniger empirisch eine Wahrheit sein können. 

So ist es auch mit den Geschichten rund um das gesellschaftliche Scheitern an sich und dem falschen Leben. 

Die Menschen wollen den Untergang, sie brauchen eine Pause von sich und den Attributen, das Kind ist übersättigt, es bekommt Bauchschmerzen und will dem Sattsein ein Ende ersinnen- dieses wird herbeigesehnt in Seuchen und einer Rezession, die der Übersättigung entspringt und eine andere Erklärung braucht als das Scheitern des kleinen Kindes an seinem Wunsch nach dem ziellosen Mehr. 

Andererseits: Das Kind lernt nur, wenn es sich verbrennt. D.h. es muß solange den Herd umkreisen bis es sich verbrannt hat. 
Die Experten umkreisen solange die Krise, bis sie in ihr endlich die Erfüllung haben nicht mehr Experte sein zu müssen. Der Prophet ist nur solange ein Prophet, wie sich seine Weissagung nicht erfüllt. Wenn sie eingetreten ist ist er ein Mensch und entlastet. 

So kann es angehen, daß die Infantilität einen Konflikt umschreibt, der sich stereotyp bei vielen Menschen findet und auf deren Kindheit zurückgeht. 
Der Mensch der Rolle, er ist kein Wesen das fühlt, sondern eines, daß funktioniert und das lastet auf der Seele, die sich unter Beton an Regeln mit dem Druck des inneren Konfliktes meldet. 

Der eine kippt nur mehr Funktion auf dieses innere Wahre im eigentlichen Ich, der andere flieht in die Krise um wahrer dieses Ich an den Tag zu holen. 

Und Corona ? Es ist der kindliche Gnom unter dem Bett, der die Angst vor dem Ich, wie es in der Krise nur mehr das falsche Ich befordert und an den Tag zieht - erklärbar macht, die Angst vor dem Tod als Spiegelbild in dem sich das falsche und das richtige Leben trennen. 

Wenn der Mensch keine Attribute mehr hat um zu flüchten, braucht er den Dämon, der in der kindlichen Geschichte erklärt, warum das Kind seine Attribute der Übersättigung verlor um vor sich selbst gestellt zu sein. 


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