- Gehorsam ist erstens eine Konditionierung eines Musters von Verhaltensweisen.
- Gehorsam kann epigenetisch begründet sein, wenn er phylogenetisch kontinuierlich ist.
- Gehorsam ist eine ausführende Ordnung und eine befangene Rezeption.
Das Programm der Gefühle, etwas zu erwarten, etwas zu
leisten, etwas zu stabilisieren wird in den ersten 3 bis 4 Lebensjahren
angelegt und bis zum 6. bis 7. Lebensjahr implementiert. Damit ist die gefühlte
Ordnung und ihre Erfüllung eine erkennbare entwicklungspsychologische
Veranlagung innerhalb der Entwicklung im Kindesalter.
Im Grunde ist die erste Prägung des Kindes die Einstellung
der Eltern zum Geschlechtsverkehr als dessen Ergebnis das Kind bewertet wird.
Ist Sex eine Usance, mit der man nichts verbindet ist die erste Störung in der
Beziehung zum Kind bereits veranlagt. Ist Sex ein Ausdruck von Liebe und
gefühlt authentischer Zuneigung, wird sich diese Haltung auf das Kind
erweitern, es ist ein Prinzip.
Liebe und Funktion sind
Antagonisten.
Sobald die Mutterschaft in einer Funktion interpretiert wird
ist die Sat ausgebracht, daß das Kind in einen wesentlichen Mangel hineinwächst
und in der Bewertung von Gefühlen ernsthaft geschädigt ist - es kennt ja
schließlich keine unmittelbaren - echten Gefühle, es erwirbt dieses Farbsehen
der kommunikativen Modi nicht richtig oder überhaupt nicht.
Das Kind bekommt handfeste Interpretationsfehler als
Normativ suggeriert - es wird im Bereich der mehrheitlichen Konvention -
pathologisch im Rahmen der übergeordneten Normalkrankhaftigkeit einer Summe
gleichartiger Störung - bis in den Rahmen eine Volksausdruck von kollektiver
Identität.
Der Mechanismus des Gehorsams:
Die Grundlage bildet eine infantile Stagnation im Reifeprozess
mündigen Bewerten- Könnens.
Das Kind, daß bei einer kalten - oder empathisch gestörten
Mutter (Funktionsmutter, so auch Kita, Berufserzieher u.ä.) aufwächst erfährt
keine Annahme seiner selbst und erhält auf den Appell an die Mutter ob seiner
selbst einen Imperativ als Reaktion aber keine Antwort auf das Verlangen. Als Liebe der Mutter wird die
Fehlinterpretation geschrieben, daß die Abwesenheit von Strafe schon Liebe sei.
Das Kind konditioniert, daß es die Mutter durch ein interpretiertes
Verhalten von Gefälligkeit zu einer Reaktion bewegen kann, die als Stabilität
des kommunikativen Zustandes wiederum eine Haltung der Mutter evoziert, die an
sich vom Kind als "Liebe in Abwesenheit von negativer Verstärkung" in
klaren reziproken Antizipationsmustern erwartet werden kann.
Es tritt eine
dynamische Stabilität in der Reziprozität dieser Wechselwirkung ein.
Das Muster wird geschrieben, es wird universell.
Der vorauseilende
Gehorsam:
Der Mangel an Liebe hat beim Kind ein Suchtverhalten
veranlagt, dessen Ziel das Hervorrufen liebesähnlicher Reaktionen bei der
Mutter ist [sic].
Das Kind verlangt die Liebe by proxy der nur wohlwollenden
Duldung ohne Straft nicht nur in der unmittelbaren Anforderung durch die
Mutter, es versucht auch gezielt die Mutter zu einem Wohlwollen aktiv zu
bewegen und interpoliert (Gegensatz zur Interpretation (passiv)) deren Willen
voraus- aus den bekannten und erlernten Schema der Reziprozität.
Das Kind will sich in
die aktive Position des Gefallen - Erregers stellen und betreibt die Erfüllung
bald ohne ausdrücklich Anforderung.
Dieses Verhalten kann der Staat später abrufen, er muß sich
bloß in die Mutterrolle der sprachlich kodierten Reziprozität stellen (aut
idem) und schon hat er das Uhrwerk eines tadellos funktionierenden Untertanen.
Daraus läßt sich
schon unmittelbar die Feststellung ableiten:
Die deutsche Gesellschaft ist wesentlich ihrer Muster der Interaktion
innerhalb der Familien aufwärts (sophistisch-strukturell) umfassend
psychopathisch. Die Psychopathie ist ein gleichförmiges Regelnormal
kommunikativer Ethik innerhalb der unausdrücklichen Wertemenge in der
ausdrücklichen Gestalt der Werte in der Wirkung einschlägig kodierten
Sozialverhaltens.
Die vollständige
Abwesenheit eines für das Individuum fühlbaren Liebesbegriffs, in dem was
Zuneigung und tiefe Annahme ansonsten wäre - undinglich, macht das Problem, daß
nicht einmal die Reflexion über diesen Umstand diese erworbene Blindheit heilen
kann.
Die verbrannte Seele - nicht fühlen zu können, das ist ein
Drama dessen Ausmaß sich in Kriegen und dem Völkermord in den Lagern ergeht.
Der Mord als gesellschaftliches Normal, die Moral des Gedenkens als bewußter
Akt, all diese Dinge sind der Ausdruck nicht mehr zu fühlen was das Fühlen von
Gewissen überhaupt bedeutet.
Die Moral der
Deutschen, ihre gesamte Philosophie und das Denken in unbedingt bewußten
Kategorien, all das sind originäre Abbilder des Surrogats, die Defektstellt des
Herzens mit dem Kopf zu füllen.
Die gesamte deutsche
Kultur ist eine summarische Aussage von Krankhaftigkeit mindestens seit der
Reformation. Das Schöne der Kunst, es ist Eifer und Fleiß, alles ist Kognition,
nichts ist Intuition oder spontan - alles ist erlernt - nichts aus dem Nichts
nur gefühlt. Alles wird aus dem Denken geboren, aus dem Fühlen kaum auch nur
mehr als wieder der Ausdruck irgendeiner Theorie, die erklären soll, was das
Herz schon seit den Kindertagen nicht mehr spricht.
Mozart hat die schönste Musik auf Erden komponiert, seine
Familie war psychotisch.
Bach hat die perfekteste Musik auf Erden komponiert, er tat
es um des Systems willen.
Wagner hat die gewaltigste Musik auf Erden komponiert, er
tat es immer einen Millimeter vor der Entwertung durch den Kitsch.
Mozart ist eine Ausnahme, er hat seine Seufzer, er hat das
Gefühl der Verzweiflung in die Werke getragen, die mehr sind, als dasjenige,
was er seinem grauenhaften Vater auf den Teller schiss um endlich Ruhe vor
dessen Tyrannei zu haben.
Das ist ein Drama und dieses ist der Princeps vor der
Genialität, diese tritt in der Frage nach der Ursächlichkeit hinter die
verwüstete Seelenlandschaft.
Der Preis bei Mozart ist offensichtlich, er hat sich in den
Tod durch die Syphilis gevögelt um endlich fühlen zu können, was ihm die Eltern
in der Seele abhackten und er auch in der Musik nicht erlangen konnte - endlich
wahr zu fühlen wie es Gott geben täte, hätte die Hölle nicht schlechte Eltern und
kalte Mütter erfunden.
Deshalb haben die
Deutschen im zweiten Weltkrieg auch ihre ganze Kultur aufs Spiel gesetzt, weil
die Vollendung des Größenwahns im Selbstbild des Herrenmenschen, - die Buhlerei
mit den Attributen der Kulturgüter am Ende dieser Pyramide unerfüllter
Sehnsucht angekommen - ohne jede Erfüllungsinstanz bleiben mußte. Die Kultur
wurde im Wunsch noch besser als sie selbst zu sein - im wahrsten Sinne der
Geschichte - gegenstandslos.
Aus Schutt und Asche sollte die Entlastung der Seele kommen,
endlich nicht mehr den Gefallen der Mutter in einem ganzen Leben des Strebens
nach Höherem mit der Leistung vor dem Staat erkaufen zu müssen.
Die Selbstvernichtung ist immer die letzte Option einer
Sucht in das Nichts des Unerfüllbaren hinein.
Das Wirtschaftswunder bescherte erstens nur den Ersatz für
den verlorenen Krieg und die Wiedervereinigung zweitens warf erneut die
Größenphantasie als Modalität der kollektiven Identität auf.
Die Krankheit ist nicht weg- sie ist nur transformiert.
Und wenn der Gehorsam
heute wieder als unbedingte Größe auftritt, als Massenphänomen völkisch
gelebter Staatserfüllung, dann ist dies ein ziemlich sicherer Hinweis darauf,
daß die Kodierung der sozialen Ordnung innerhalb der Familien das Jahr 1945
schadlos überstanden hat.
Aller Vorgeblichkeit
eines zur Gewissensberuhigung so objekthaft wie vorgeführten Judentums zum
Trotz ist auch die Einsicht der Deutschen über ihre Geschichte - stets
kognitiver Natur- in die Welt der unterbewußten Aktorik ist kein einziges Item
jemals vorgedrungen - im Gegenteil:
Die Moral des Gedenkens ist eine Umschreibung des Eifers:
Der Haß als Vektor wird nur in die veräußerte Einsicht überführt. Je stärker
das Bejammern der Geschichte in der Gestalt der Moral betrieben wird, desto
aggressiver ist die Moral als Stellvertreterin des Hasses.
Das ist - nebenbei auch eine Erklärung für das Phänomen,
warum der Antisemitismus gerade in einem Verhältnis zu seiner kognitiven
Bekämpfung faktisch wächst. Das Gedenken ist gewerteter Selbsthass für alles
von Geschichte der mörderischen Moral vom Bessersein, das sich nicht erfüllte.
Das Gedenken ist aber
auch wieder nur Gehorsam und das Grundgesetz ist nur Gehorsam und die
Wirklichkeit der Demokratie ist nur Gehorsam vor den neuen Herren nach 1945 und
der vorausinterpretierten neune Moral.
Nichts ist je aus
einem Gefühl für die Auflösung der inneren psychologischen Konflikte jemals
endogen entwickelt worden, nicht einmal in der kognitiven Funktionseinsicht.
Ich bin mit Dr. Hans
- Joachim Maaz einer Meinung: Diese Probleme der deutschen Familie müssen auf
die Agenda eines jeden Tages bis die Mütter lieben fühlen und es nicht mehr
lernen müssen, was es heißt herzlich und wahrhaftig zu sein.
Ohne die Modalität die jede traditionelle Prägung erübrigt
ist die Transformation bekannter Programme - und Signalabbilder eine
geschichtliche Ausweglosigkeit.
Der Gehorsam ist ein
Klon.
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