Mittwoch, 3. Juni 2020

Die Rollenfalle und das Narrativ


Amerika hat bekanntermaßen strukturelle gesellschaftliche Rollen- und Selbstbilder die auch Teil der Identität sind.

Der weiße Cop und der schwarze Gangster sind Rollenwerte aus denen Konfirmismen entstehen - und so Straftaten beider Rollentypen aus dem jeweiligen Selbstverständnis.

Das schwarze Selbstverständnis fußt auf dem Ghetto als sinnhaftem Gefäß auch eines gewissen rechtfertigenden Selbstmitleids heraus, eine Rolle als Domäne zu verstehen - Macht über ein Image und eine Identität inne zu haben.
Das weiße Selbstverständnis ist das Bessersein in der Einfalt der Ordnung klarer Hierarchie in statischen Konstrukten.
Wenn man jetzt die Ideengeschichte zurückverfolgt, so finden sich die verschiedensten Einflüsse, teilweise sind diese religiös:

Der bibelfeste amerikanische Christ, seine Vorfahren kommen beispielsweise aus Deutschland oder England, waren oder sind: Methodisten, Amische, Mennoniten, die Arbeit in klaren moralischen Vorstellungen ist der zentrale Lebensinhalt, die Familie, die Bräuche und Sitten. Und jetzt kommen handfeste anthropologische Probleme hinzu, wenn es um den ehedem britischen Sklavenhandel geht und dessen Folge, daß in der amerikanischen Gesellschaft Afrika immerzu auf Europa trifft, in tausend Fassetten sozialer Interaktion - sozialer Konflikte.

Die Teilhabe des einen an der kulturellen Wirklichkeit des anderen  ist aus der jeweiligen ideengeschlichtlichen Kulturidentität nicht möglich.


Adiabatische Identität


Das bedeutet, daß die gesellschaftliche Wirklichkeit an den adaptiven Einsichten hängt, an einer Umtastung in der Kommunikation.

Hier können:

  • Defektive Mengen
  • Überkritische Mengen
  • Okklusionen
  • Konvergenzen
  • Usurpation

modal werden.

D.h. es kommt auch zu Summenbegriffen auf deren Spitze der Konflikt vorprogrammiert ist.

Und allem Wunschdenken zum Trotz: Der Tanz des Buschmannes wird nie die Identität des weißen Mannes und das Ballett wird nie die Identität des Rappers. Die Synthese von Jugendkultur ist instabil und führt zu Anleihe, nicht zur Super - Identität. Denn schon entstehen relative - auf die Kontinuität kommende endogene Spannungen, die dann irgendwann zu historischen - traditionellen Rückgriffen - Reflexen führt und man sich wundern kann, warum dann bei den Enkeln die Strukturen auftauchen, die man bei der Großmutter antraf (Sprungidentität / skipped identity).

Die weiße Deutungshoheit über die schwarze Kultur ist auch auf diesem Hintergrund kritisch, weil das die Hoheit über den kulturellen Inhalt an sich dem Ursprung entzieht:

D.h.: Die weiße Hegemonie erweitert sich auf die schwarze Domäne (Popmusik, Jazz, Rap, urban art usw.). Das ist die Usurpation. Diese drängt die Schwarzen dann noch aus dem eigenen kulturellen Identifikationsgefäß hinaus und der Weiße beginnt den Schwarzen ihre Seele zu erklären - und stempelt sie somit in jeder Konklusion - dumm.

Die liberale Forderung nach Gleichberechtigung ist immer noch eine Subordination in der Objektsbetrachtung, welcher Stand des betrachteten Objektes gehoben werden soll, was eine Aktivaformulierung weißer Dominanz entspricht, diese Hebung in der weißen Innenlogik (hoheitlich) sozial und zwar nach dem Gutdünken des sozialen Diskurses (und seiner Duldung) veranlagen zu wollen.

Master tolerance by mercy - Slave recipient grateful

Die prinzipielle Anordnung der Vorherrschaft wird auch durch die Forderung nach Gleichheit nicht aufgehoben, sofern es auf die Hoheit über die Forderung selbst ankommt.

Schlicht: Die Situation löst sich in keiner Option auf, die aus der Machtfrage über das Item herrührt, wo sich alles auf die Machtfrage zudrängt, wenn es um den Belang geht, wer überhaupt eine Handlungsoption besitzt, und auf welchem Beruhen.

Die bloße Duldung der schwarzen Kultur in einer weißen Welt der fortgeschrittenen Zivilisation (mit ihren komplementären Krankhaftigkeiten) ist keine Auflösung von Spannungen zwischen den Geltungsbereichen.

Die egalitäre Betrachtung alleine genügt nicht, wenn es nicht auf eine stufenlose Koexistenz hinausläuft. Und diese ist schon nicht möglich, wenn es um die innere Wertigkeit der Identität im Kontrast geht.

Es folgt also die Anforderung an eine Übersetzung, an die Modi der Kommunikation mit einer Beiwertung in dem Herangehen (approach) an die andere Realität.

  • Adiabatische Realität
  • Dichotome Aussageäquivalenz
  • Gewertete Antivalenz (erwarteter Gegensatz//wirklicher Gegensatz als Schlüssel der Schlußfolgerung, - dann Bewertung)
  • Positionsübernahme
  • Interpretation
  • Gegensicherung
  • Modus


Das ist ein Prozess, der theoretischer Natur ist, nichts fordern kann (reale Unmöglichkeit) aber der eine Modlität zeigt, die immerhin den Zweck hat in mikologischen Zusammenhängen (in Unternehmen) Konventionen zu finden, die einen Zustand einrichtet, der nicht auf Subordination hinausläuft, aber auch die Forderung von Untergeordnetheit als Begründung eines Rollenverständnisses "von unten" mit dem modalen Ausschluß befordert (Kodierung von identifikatorischen Attributen, Attributwert, Ausschluß).

Hier ergibt sich dann sofort das Problem der Nivellierung von strengsinnigen Innenwerten der kulturellen Identitäten.

Der Konflikt der endogene Rollenkonflikt sind allgegenwärtig und nicht zu lösen (Akzeptanz im conditio sine qua non - Zusammenhang).

Hier kommt dem Narrativ die überragende Bedeutung zu, wie zwischen den Modi der Identitäten vermittelt werden kann und zwar unter Rücksicht auf den historischen Begründungszusammenhang.

Der Konflikt der wesentlich nicht aufgelöst werden kann geht in die Strukturierung dieses Konfliktes nach den Gesichtspunkten von Funktion und Einsicht.

Die Supralogik der kommunikativen Ethik des Handelns bestimmt den Konflikt, nicht seine Verankerung und nicht seine Realität aus den jeweiligen Mengen und ihrer Wirkung als Größe in der gesellschaftlichen Veranlagung (nicht gleichbedeutend mit Ordnung).

Der Konflikt ist das, was man aus ihm macht, nicht das, was er an sich ist !

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