Donnerstag, 21. Mai 2020

Europa unter Deutschland ist das Rezept zum Untergang


Deutschland verlor den Krieg durch Ideologie, es verliert die Wirtschaft wegen einer Ideologie von der Rettung der Welt. Es verspielt alle seine Karten für eine nicht einmal vorhandene Idee von etwas Gutem als Kompensation der Geschichte.

Deutschland hat sich mit Einfalt und Dummheit korrumpiert - und ich verwende dieses Wort in seinem engeren lateinischen Sinne. Dabei ist selbst mir zunächst aus Unwissen entgangen, welchen Stellenwert Ideologie in Deutschland tatsächlich einnimmt. Mir ist auch entgangen, daß diese Ideologie tatsächlich apodiktisch geglaubt wird und ich mache den Fehler von mir aus zu gehen, was als Bezug zu einem Maßstab aber noch immerhin irgendwie menschlich ist.
Da ich dem Klima als Objekt des Heldentums nicht sehr viel beimesse schaue ich nicht genauer hin, weil es mich innerlich nichts angeht. Damit entgeht mir vollkommen, daß für viele Deutsche das Klima tatsächlich ein ideologisches und ernstes Thema ist und keineswegs nur ein Geschehen, was sich als netter Aufstand der faulen Schüler erweist.

Auch die Rettung der Beladenen Afrikas, das Heldentum im Kampf gegen Rechts, ich unterliege immer der Selbsttäuschung, daß mir dieser Wahn überhaupt nicht in dem Maße klar ist, wie er tatsächlich trägt.

Nun habe ich mir einen Vortrag von Dr. Andrew Roberts auf Youtube über den Faktor der Ideologie der Nationalsozialisten als Grund für den so gelagerten Ausgang des zweiten Weltkrieges angesehen und da fiel mir der Groschen, wie weitreichend tatsächlich Ideologie in Deutschland die Entscheidungen bestimmt. Daß man eine einfache rationale Tatsache unter eine fixe Idee stellt ist außerhalb einer psychiatrischen Betrachtung keineswegs ein Apriori, was einem liegen muß und von den inneren Werten her liegen kann. Wenn das gewöhnliche Apriori immer noch die Mediation - oder Äquilibration annehmen will, so ist das ein dynamischer Zustand, der im weitesten normal reguliert wird. Ich für meinen Teil muß gestehen, daß ich die Forderung der ultimativen Ideologie wieder eine Tatsache nicht sehr eingängig finden kann.
Was aber zu konstatieren ist, dann jenes, daß Ideologie ein überbeherrschender Faktor in der Deutschen Politik darstellt, der aus der Sicht der deutschen Politik auch real und tatsächlich ist - wenn er auch alle anderen Verhältnisse auf dieser Erde ignorieren und negieren muß, um das Bild zu erhalten, daß sich das Selbst gibt.
Die deutsche Politik ist mitunter so formal denkgestört, daß es schon einiger Erstbegehungen der Psyche bedarf um jede neue Errungenschaft derselben auch einordnen zu können.

Was aber aus dem bestätigten Denksatz abzuleiten ist: Es gibt eine dynamische Normalität - diese ist gemeinhin gegeben und es gibt die deutsche Sonderidentität der Ideologie als Maß der Organisation des Lebens.

Gut, das sind allgemeine und schon tausendfach zu lesen gewesende Feststellungen. Es ist jedoch etwas vollständig anderes, ob man etwas kognitiv erfasst oder zeitlich erlebt und sich methodische Dopplungen ergeben. Man nimmt nicht gemeinhin an, daß die Gegenwart so dumm geblieben ist, wie die Geschichte, auch wenn man sich gerne mit dem Aphorismus daß sich alles irgendwie wiederhole und spiegele gerne selber betölpelt. Wenn man eine Unbelehrbarkeit solchen Ausmaßes vor sich hat, steht man auch wissend staunend und mit einem etwas kindlich ungläubigen Gesicht davor. Nun denn, es ist nun einmal so - jetzt.

Was nämlich die Bewertungshierarchie angeht, ist die Frage des Stellenwerts von Ideologie heute kaum eine andere als unter Adolf Hitler - nur daß die Ideologie eine andere ist, worum es nicht geht. Es geht nur um die Frage einer Faktizität von Ideologie überhaupt und generell in der Frage politischer Aufstellung.

Der Stellenwert Europas und des Euros.

Für Deutschland ist Europa der Kehrsinn des Nationalsozialismus, es ist der geläuterte Kehrwert desselben. Für Deutschland ist Europa der Sinn des verlorenen Krieges, auf den man seine Seele hin befrieden konnte. Es ist in gewissem Maße der Sieg im Verlust des Reiches. So ist für Deutschland Maastricht aufgestellt. Der Euro ist der Sieg über sich und den Umstand des Krieges in der Rechtfertigung einer wirtschaftlichen Hegemonie.

Was in Stalingrad verloren wurde, soll in Europa gewonnen werden.

Das kollektive Gedächtnis ist ein ziemlich mächtiges Moment. Für Deutschland ist Europa der Sinn des eigenen Leidens und der Euro ein Symbol von gutgläubigem Verzicht als Lehre aus dem Kriege.

Damit ist Europa eine deutsche Identität auf der Grundlage des verlorenen deutschen Reiches.

Dies mag erklären, warum die Deutschen Europa auf die Formel der eigenen Vernichtung gebracht in der Form der EU so sehr verteidigen - warum sie "alternativlos" handeln und sich keine andere Politik geben. Je mehr die Verlustangst die Deutschen treibt, um so schneller folgen die Gründe und Krisen auf deren Auflösung sich das Heldentum errichten soll aus dem die Welt den Deutschen Beachtung schenke.
Das Aufopfern und die Hingabe an das geglaubt - Gute in der Form einer Ideologie des Glaubens an jenes sind die tragenden ultimativen Elemente der Inbrunst.

Diese Anordnung ist ziemlich gefährlich. Denn was passiert, wenn ein gläubiger Übermensch auf die Realität gesetzt wird, kann man sich in der Frage des letzten Krieges anschaulich vor Augen halten. Weder die Migrationsfrage, noch die Frage der Abwicklung der EU werden nach den Gesichtspunkten einer kaufmännischen Machbarkeit betrieben, sondern nach der Prinzipienfrage - die bald hier und da zum Diktat wird. um die Welt im Zaum des eigenen Geglaubten - und sei es mit der Peitsche-  zu halten. Der Euro wird verteidigt, und koste es die eigene wirtschaftliche Existenz und zwar in dem Maß einer vollkommenen und nachhaltigen Zerstörung.

Diese Ragnarök - Logik ist ein tragendes Element der deutschen Identität und der deutschen Kultur. Daß damit auch andere Staaten und Völker in die Mitleidenschaft dieses Anhangens geraten bleibt der deutschen Seele meistens verschlossen.

Es wird Deutschland Europa noch eine Weile auf der Grundlage von Suggestion betäuben können, nicht zuletzt mit dem Geld als Käse in der Hand. Das wird solange gut gehen, bis Deutschland selbst in der Aufstellung Probleme bekommen wird und das Scheitern an sich selbst in einer Aggression veräußern wird um in der Anschuldigung eine Erklärung zu erhalten, warum man letztlich an sich selbst gescheitert ist.

Die Frage nach dem Maß, wie sich diese deutsche Gefahr ausbauen wird hängt nicht zuletzt von dem Umfang und der Tatsache ab, - ob und wie eine Intervention von außen in die innerdeutschen Prozesse regelnd eingreifen wird. Von sich aus wird die deutsche Politik kaum aus dem ideologischen Schub finden.

Und dabei imponiert die geschichtliche Tatsache, daß die Deutschen bisher ihre eigene Staatlichkeit nie in der Organisation und dem Anspruch an diese zu halten vermochten. Kein Reich, und auch die DDR konnten gehalten werden, ohne daß die Systeme mangels Denkfähigkeit nicht an sich selber dann auch kraft der gewählten Ordnung zerbrochen wären.

Europa unter Deutschland ist das Rezept zum Untergang.


Je weiter die Krise voranschreitet, desto idealistischer wird der Diskurs, je idealistischer dieser geführt wird, desto mehr offenbart dieser Umstand die Tiefe der Krise und die Ausweglosigkeit aus der ideologischen Falle.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Das Land wo Milch und Honig fließen

 Als Mose mit den Israeliten aus dem nekrophilen Ägypten auszog, so zog er nicht von einer Kultur in die nächste, sondern in ein dünn besied...