Nun macht Deutschland Probleme, es produziert sie und
verkörpert sie. Es ist eine Wiege von ideologischen Machtkämpfen und die
Heimstatt der Rechthaberei und bei allem ist es Europas größter Faktor der
Politik, wie der Wirtschaft.
Wenn man Talcott Parsons auch nur viertels beim Worte nimmt
dann kann man die These in den Raum werfen, daß das Gewordene auch modelliert
werden kann.
Bei allen Problemen, die in der Vergangenheit von
Deutschland ausgingen und erkennbar von dieser Sozialanordnung ausgehen, wäre
es doch kaum mehr als eine Funktionseinsicht diese Ordnung zu rekonstruieren um
ein verträglicheres Deutschland ohne den herausragenden Anteil der Ideologie zu
gestalten, und zwar in einer Rekonstruktion, die sich immer demokratisch
ausnimmt und im Wesentlichen der Kritik folgt, die sprachlich nicht kategorisch
baut, wie sie das 1968 ff tat und nicht zu dem Zustand führte, daß sich die
Gesellschaft auf einem Maß nicht - verwalteter, mittlerer Stabilität höchster Normzwecke
des Unnormativen einpendelt.
Immer wenn es auf Deutsch der Frage der Ideale zukommt, gibt
es die Anforderung der Schaffung von Antagonisten. Kommt Links hoch, muß man
mit Rechts neutralisieren und umgekehrt. Man muß Meinung und Widermeinung unterhalten
um ein gänzlich instabiles Staatssystem Deutschland auf der Mitte zu halten.
Und diese Anforderung an Funktionseinsicht nimmt ihren Anfang im ersten Viertel
des letzten Jahrhunderts. Deutschland ist der Balkan des Nordens. Der Staat als
Identität und praktische Ordnung ist der Ausgangspunkt der Ideale als totale
Modelle mit einem unmittelbaren und ausdrücklichen Allmachtsanspruch.
Frankreich kennt soziale Forderungen, die Schweiz einen sehr
eng dynamischen Zustand der Organisation ohne philosophische Deutungsansprüche.
Alles ist in diesen Staaten ein engerer Lebenszweck ohne mehr zu sein.
Deutschland ist strebsam nach einem Maß an göttlicher Perfektion, was im
Übrigen auch gute Produkte hervorbringt und ein ökonomischer Vorteil ist, wenn
man als Monopol denkt. Schon hier kann die Anordnung aber nicht integriert
werden, der nächste Konflikt ist nicht nur begrifflicher Art.
Den ökonomischen Zweck des Strebens kann man extrahieren und
von der Ideologie ablösen, wenn sich der Begriff der Sache über den Begriff der
Macht erhebt. Und genau diese Auflösung der Machtfrage in Bezug auf den
Selbstwert Deutschlands wäre ein vornehmliches Ziel einer Sozialisation.
Die Familie: Sie ist in Deutschland der Nukleus der
Machtfragen. An den Mittagstischen erscheinen die Verhältnisse im Kleinen, die
im sich aus der Klade der Logik fortschaffen in das staatliche Bewußtsein. Der
Vater als Kaiser, Führer und Kanzler, die Mutter als soziale Verwaltung, die
Kinder als Besitzobjekt, im Eifer um die Macht und den Stellungswechsel, das
alles sind syllogistische Anordnungen innerhalb des Staates als Abbild seiner
sozialen Grundlage der kleinsten Ordnung von Macht. Die Familie muß das
unmittelbare Ziel der Kritik an den Werten sein, ihre Ordnung und ihre Räson
sind zu objektiveren, um das Problem, daß dieser urtümlichen Anordnung
staatlicher Struktur entgeht im kleinsten System der Erkenntnis zu vorderst
preiszugeben. Wenn das Belehren der Eltern nicht zu einer Kontinuität wird,
dann wird es die Vorgabe des Programmatischen nicht werden, nicht in dem Maß
einer Orientierung ohne den eigenen Gedanken.
Dabei gilt es zu untersuchen, welche Machtelemente innerhalb
deutscher Familien bestehen: In den Fragen der Machtsansprüche, ihrer
Formulierung, ihrer Exekutivmittel und ihrer Konditionierung als positiv
beigewertetes Element innerhalb der Räson in der positiven Umdeutung von
Fremdbestimmung als Wert des guten Seins. Diese Täuschung ist aufzulösen in den
Begriff der Reflexion dieser Zustände. Das Kind als Keimling des Staatsbürgers
muß die mündige Kritik begreifen, die es braucht um demokratisch -
pluralistische Prozesse zu inaugurieren und zu unterhalten.
Wenn man aus dem Krieg die IG - Farben als Familie der
Industrie zerschlagen mußte um Deutschland das Monströse zu nehmen, dann hatte
man versäumt die Familie selbst als Herkunft der deutschen Industrie zum Objekt
einer Rekonstruktion werden zu lassen.
Die Analyse der Psychologie des Kindes, die Wirkung von
Erziehung auf die Erfüllung staatlicher Ziele sind die Grundlagen der Theorie
von der Rekonstruktion der sozialen Ordnung als Grundlage einer Ordnung, die
sich selbst und stabil den Rahmen demokratischer und pluralistischer
Ausrichtung gibt - und zwar in einem gedeckelten Rahmen philosophischer
Forderungen ohne gewertete totale Arbeitspunkte radikaler Forderungen und ohne
die Anforderung einer Regulation durch Stimulation von Antagonisten als
Rückkopplung in den Diskurs.
Ich wage zu bezweifeln, daß die Frankfurter Schule in der
schlichten Frage, ob man das historische Deutschland durch eine Auflösung der
bürgerlichen Ordnung etwa hätte behandeln können - so unbedingt richtig gelegen
haben kann.
Die Rolle der
bürgerlichen Mitte ist eine materialistische und eine kalte Ordnung, jedoch
ist die Bequemlichkeit auch eine stabile Mitte, die nicht ohne die Kritik
auskommen kann, die ihr historisch zuteil werden muß. Nun kann aber das
Bürgertum als Verwaltungsträger einer Funktionseinsicht besser eine ökonomische
Stabilität herbeiverwalten, die die Gültigkeit der radikalen Forderungen einschränkt.
Die westliche - amerikanisch geprägte Bürgerlichkeit ist kaum mehr als der
Zweck der ökonomischen Trägerschaft der Verbindungswirtschaft und
Detailökonomie. Auf dieses Maß gebracht ist diese Ausrichtung eine schlichte
Wohlstandsfrage.
Auf der Frage einer Abwartschaft von Ökonomie kann sich eine
staatliche Vernunft entfalten, wie etwa in der Schweiz, wo die Ökonomie und das
Auskommen die Organisation bestimmt und nicht irgendein Ideal.
Man sollte in der Krise den Gedanken entwickeln, wie sich Deutschland
in und nach der Krise verträglich gestalten läßt, ohne daß die Krise die totale
Forderung in eine historische Krise transformiert. Und hier gilt es an die
Größenvorstellung zu langen, die sich als soziale Konvention in Deutschland
abbildet - in den Vereinen, in der Frage des Mannschaftsgeistes und der
Forderung nach Meisterschaft und Sieg. Die Deutschen neigen dazu vor Gott das
Beste sein zu wollen und es bei einem mitterlen Maß des Gutseins zu belassen um
daraus die nächste Forderung von Macht abzuleiten. Man kann auch sagen, daß
dasjenige, was sie nicht lieben können als Perfektion in die Technik übergeht
um an sich dann auch in dieser Disziplin zu scheitern, weil die letzte Liebe
zur Sache mangelt um sie überragend zu gestalten.
Es ist kaum zuviel gesagt, daß wenn man Deutschland
staatlich stabil aufstellen will, ohne die Anforderung an eine dauernde
kompensatorische Regulierung radikaler Forderungen, es sich in seiner Anordnung
der familiären Räson ändern muß. Und dazu muß die Rolle der deutschen Mutter
auf die Einflußgrößen der gebildeten Werte ein unbedingter und alles
verbindender Objektsbezug werden ein Verknüpfungspunkt aller wirkenden
Einflüsse aus der ontogenetischen Prägung heraus. Man muß diese Einflüsse
untersuchen, statistisch- empirisch, sprachlich und in der Frage gewichteter
Werte und Werteforderungen in den Übergangsbereich allgemein - syllogistischer
Antizipationsmuster. Wenn man den Schlüssel erhalten will, warum die Deutschen
so sind wie sie sind, dann muß man in den Kinderzimmern zu forschen beginnen,
in den Schulen und in den staatlichen Konditionen als Bestätigung und
Mitkopplung der Erziehung und ihrer Ausrichtung.
Man muß den Erziehungscode der Wertungen offenbaren um ihn
kritisieren zu können und um dann die Erziehung zu rekonstruieren, um so ein
Umkehrmoment zu den Elementen der Konditionierung zu schaffen, die sich aus der
NS - Erziehung und dem preußischen Staatsgedanken ergeben. Das ist eine neue
Anforderung an die Theorie der Kritik, die aber alleine nicht stehen bleiben
kann, ohne selber einen festen Wert zu fordern, was 68ff nicht zu verrichten
vermochte und nur die Kritik ohne Weiteres stehen ließ und eben den Fehler
beging, eine Ideologie mit der anderen auf die Mitte setzten zu wollen.
Gemessen an der jetzigen Krise ist selbst die Kritik nicht frei von sich
selbst. Marx ist kein Heilmittel gegen nur eine andere Idee, denn die Idee
rührt nicht an der Kondition, sondern nur an ihrem Inhalt. Und so konnte die
Kritik auch nicht wirken.
Und da auch dieses Maß von Funktionseinsicht ein Prozess
ist, unterliegt dieser -wenn er und auch nur ein Diskurs ist im engsten Sinne
demokratischen Grundsätzen pluralistischer Dynamik. Somit ist auch der Prozess
einer Rekonstruktion eine pädagogische Aufgabe ausdrücklicher Wissenschaft in
der klaren Benennung von entschlüsselter Funktion innerhalb der sozialen
Ordnungen. Ein Konflikt zu einer demokratischen Ordnung ergibt sich hieraus in
keiner Weise, wenn es nicht um die bloße ideologische Auslegung dessen geht,
was aus einem Diktat heraus Demokratie kategorisch zu sein habe.
Vor allem entgeht dem Diskurs keine Beschwer in der
Wirklichkeit der Verfassung, im Gegenteil, wir deren Normzweck um die Norm
erleichtert intuitiver Bestandteil des Diskurs selbst. Er baut rechtlich
kongruent und verwirklicht die Entwicklung von Standards der Implikation ohne
Ansehung idealer Forderungen an diese Standards.
Gut, ich räume ein, daß selbst diese Idee ein Ideal
verkörpert und somit Adorno abermals Wirklichkeit ist, daß in jedem schon sein
Gegenteil innewohne. Aber der Prozess ist nicht ideal, wenn er aus dem Werden
heraus bewertet wird und nicht aus dem Ziel, das ohnehin nicht statisch sein
kann und auch nicht Gegenstand von
Definitionen.
Den Anfang bildet schnöde die Objektion der Familie und ihrer
Aufstellung, das ist schon eine zureichend komplexe psychologische und
pädagogische Aufgabe mit der es erst einmal auch getan ist. Nur der Prozess
hieraus ist ein neues Maß individueller Freiheit und dieser Raum ist für eine
Genese von Werten prädestiniert. Schon der Versuch ist kaum mehr als spannend
und die Anordnung ist faszinierend wenn sich die Cluster der Intralogik
auflösen und man schon am Frühstückstisch nachweisen kann, wie sich Macht
auflöst und der emanzipierte Mensch selber in einem positiven Konflikt selber -
und bewußt bildet. Mehr als die Gestaltung des Einzelnen an und für sich ist im
ersten der These von Rekonstruktion auch nicht gemeint. Es geht schließlich um
soziale mikroskopische Zusammenhänge, und eigentlich nicht um Politik, wenn
nicht Familie als Politik erscheint.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen