Freitag, 15. Dezember 2023

Die Begegnung mit dem Gottlosen

Es ist eine Zeit der Teilung. Die einen erkennen gar nichts, die anderen ihre Rolle, aber in Wirklichkeit ist alles eine Welt ohne die Vorstellung von irgendetwas mehr als sei alles nur diese Welt.


Es geht hier nicht um den narrativen Gott, sondern jenen, der als Hashem sich den Begriffen des Menschen entzieht. 

Es gibt nichts göttlicheres als den Atheismus, denn er ist die Krone der Freiheit, die G-tt dem Menschen gibt. Wer den Atheismus ergreift, ergreift die höchste göttliche Freiheit. 

Kein Atheist kann jemals g-ttlos sein, er braucht immer die Freiheit und G-tt als Anti - Logos. Jede Position eines Atheisten ist davon bestimmt, daß es G-tt nicht gäbe aus dem Grund, daß alles komplementär zu einem G-tt sei. 

Die Gottlosen sind nicht die Atheisten. Wer einen G-tt ablehnt hat ihn immer noch formuliert. 

Das Böse sind diejenigen, die einen Gott als Begriff haben oder die sich G-tt nicht vorstellen können. Denn im Mißbrauch liegt der Gewaltanspruch und in der Unzugänglichkeit das Primitive, meistens fallen beide Bösartigkeiten zusammen. 


Es gibt keinen Glauben an G-tt, denn das würde bedeuten, daß G-tt von unserem Glauben abhinge. Was von sich aus als der Ewige ist, ist nicht abhängig von einem Glauben, aber abhängig davon, daß einer G-tt als Vorstellung in sich trägt. Ohne die Vorstellung ohne Abbild ist Gott mit seinem Universum allein und einsam. 

Darum hat er sich ein Wesen erschaffen, daß dem Zufall der Biologie unterworfen ist, wie es sich durch seinen Verstand frei Erkenntnis verschaffen kann, - zum Guten und zum Bösen.

G-tt wäre ohne die Vorstellung, daß es ihn gibt, in keinem Begriff gespiegelt und wäre einsam. 

Also hat er sich den Menschen geschaffen und ein Volk bestimmt, das gerade nicht glaubt, sondern G-tt diskutiert, verwirft, ablehnt, aber immer anders ins sich trägt, als einen bloßen Begriff oder eine Anleitung zur Abhängigkeit. 

Ich persönlich glaube nicht, daß G-tt Abhängige und Begriffsfanatiker sonderlich mag und Gläubige, ich glaube vor denen hat er eine gewisse Furcht vor seinem freien Geschöpf, wenn es verzückt an irgendetwas glaubt, was sich nur im Pferch seines Glaubens bewegt. 

Im Glauben ist G-tt dem Mensch ein Hamster im Käfig des Glaubens. 



Wen G-tt begleitet, den führt er vor den Menschen und zeigt ihm dessen niederes Wesen. Somit schafft er sich einen Begleiter, jemand der ihn annimmt wie eine Mutter das Kind annehmen soll. 

Annehmen heißt mehr als lieben, denn es ist nicht bloß ein Affekt, sondern eine Bindung. 

G-tt will den gebundenen Menschen und das Göttliche beginnt bei der Beziehung zwischen Mutter und Kind. Das ist das Leben unter dem Baum der Erkenntnis. 


Der Gebetsriemen ist in Wahrheit eine Ranke, eine Pflanze und das Wort erblüht in der Erkenntnis über G-tt über allen Gottesbegriffen. 

Das ist G-tt jenseits von Aton, jenseits der Begriffsgottheiten, und diese Erkenntnis der ewigen Überallheit, das ist Hashem, der Ewige, das Unbegreifliche hinter allen Schleiern und in jeder Flamme. 

Aber so unbegreiflich der Ewige ist, so begriffen ist dieses Unbegreifliche im Menschen. 

Das ist der Grund für den Menschen: Er begreift das Unbegreifliche und ist frei zu entscheiden, was er mit dieser Anlage tut, er ist frei genug zu entscheiden ein Tier zu sein und so frei sich Götzen und Abart zu erschaffen.  Die Erkenntnis allerdings ist immer so frei wie der Griff nach ihr. Das Leben ist eine Freiheit jenseits von Leben, aber nur das Leben an sich trägt diese Freiheit reichlich unfrei in der Hinsicht, daß man nur frei leben kann, wie man lebt. Ein Toter hat nicht die Freiheit im Schwimmbad zu liegen um den Tag zu genießen. 

Und jede Entscheidung ist nicht freier als der Gedanke, der einen an sie bindet.

Amen. 











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