Samstag, 16. September 2023

Pädagogischer "Rüstungsschrott" auf zwei Beinen: Der Panzer, der sich seinen eigenen Krieg erzählt.

Wenn die nationalsozialistische Erziehung, immerhin in der BRD bis 1987 verlegt und gebraucht der Rüstung diente, so ist das menschliche Inventar, was diese Rüstungsschmiede hinterließ förmlicher Rüstungsschrott, der sich begierig eine neue Ideologie sucht um sich wieder nützlich zu fühlen. 


>>Der Panzer sucht sich seinen Krieg selber aus<<


Wenn man sich also fragt, wieso die Deutschen den Krieg gegen Corona führen, Russland besiegen müssen, das Klima retten und übermorgen die ganze Welt einnehmen, so ist das durchaus mit der Sozialisation erklärbar. 


Wer zum Kriege erzogen braucht den Kriegs als Existenzgrund und wenn der Konflikt und die Extreme wegfallen, werden sie künstlich erzeugt, damit zum Gefährt die katastrophale Umgebung auch noch passt und das Zeug nicht sinnlos als Kuriosum auffällt. 


Blut und Boden bei den Grünen, der Sozialismus ohne das Einbaumodul "National" bei der SPD und das rechts- konservative Weltbild von Tradition und Kultur. Es kennen alle drei Richtungen einen Nenner: Die Bedeutung des Kampfes kraft Geburt (Haarer). 

Diese Sucht nach "Transformation" ist wörtlich zu nehmen, denn der Panzer will die Metamorphose, er will aus seinem alten Ich, vermag es aber nicht und stürzt mit dem Willen zur Verwandlung alles in das Chaos, was ihn dann als Panzer wieder befriedigt. 


Teil 2


Es ist wie mit der Munition im Boden die Sache mit der Zwecklehre in der Seele. 

Wie kann man aus einer Gesellschaft, die nur den militärischen Modus kannte und weit in das Zivilleben kultiviert hat, eine Gesellschaft entwickeln, die ohne Aggression nach innen und außen auskommt ?

Erst einmal über die Eigenerkennung des Zustandes !

Solange die Leute die Lüge für sich unterhalten "normal" zu sein, solange wird sich dieses verhängnisvolle Wechselspiel zwischen Macht und Gefolgschaft unterhalten. Solange die Menschen das tun, sind sie selbst in der Masse das Verhängnis. 

Wenn die Bedingung der Sozialisation aufgebrochen wird und insofern endlich einmal zugänglich, so stellt sich erst dann die Frage einer konstruktiven Umgestaltung. 

Die von Chamberlain beschriebene


>>Symbiosesucht<<


ist insofern gar keine so ungefährliche Sache, solange der pädagogische "Rüstungsschrott" von sich glaubt, er wäre eine durchaus demokratische Normalität. 

Wie fatal eine Reflexion ausgehen  kann zeigt der Fall von Bernward Vesper im Begründungszusammenhang mit der RAF. 

Die RAF ist ein wunderbar, - und auch verständliches Phänomen, wie es ausgeht, wenn die Kinder einer Diktatur auf eine Ideologie treffen. Dann wird der Panzer ziemlich schnell ziemlich militant und aggressiv und aus dem Dornröschenschlaf, ehedem die Väter eine Armee waren wird eine Rote - Armee ausgebildet mit allen "operativen" Finessen, die eine Kommandoeinheit braucht. 

Anmerkung: Es geht hier nicht darum um irgendwelchen dummen Moralismen das Wasser gleich abzugraben, daß Menschen "Rüstungsschrott" sind, das ist eine Metapher für etwas, daß für den Krieg gebaut wird und in dieser Rolle gefangen ist. Es zeigt aber auch das Wort "Schrott" genau den gekehrten Umgang der Mütter mit ihren Kindern, denn: 


>>Wer für ein Kind einen Begriff der bloßen Nützlichkeit für den Kriegsfall zu seiner alleinigen Existenzberechtigung beiordnet, hängt über das Kind das Fallbeil des Urteils der Zeit, ab wann das Kind, der Roboter der Armee keinen Wert mehr hat.<<


Hieran kann man auch verstehen, WARUM die Kinder der Kriegsgeneration so hochgradig aggressiv waren und so hocheffiziente Kampfgruppen wie die RAF ausbilden konnten, - weil sie es in die Wiege gelegt bekamen. 

Der Panzer wurde marxistisch umgepinselt und ab da war er so effizient im Kampf im rückwärtigen Raum, wie ehedem der Vater im Partisanenkrieg. 

Und deshalb sind die RAFler auch alle "verglüht" und ihr Leben und dasjenige der anderen hatte keinen Wert, weil sie so erzogen wurden, daß ihr Leben keinen Wert habe und demnach auch kein anderes etwas wert sei außerhalb des Spruches: 


>>Wir sterben, damit Deutschland lebe<<


Kein Terrorkommando der RAF hatte jemals eine andere Logik in sich als diese: Für die Utopie zu sterben, für die neue Nation. Das schließt den Kreis zur Zwecklehre der Elterngeneration der RAF.

Autoaggression wie bei Vesper, oder Fremdaggression wie bei Gudrun Ensslin. 

Letztlich konnte außerhalb des >>Zwecks<< "für den Kampf" keiner leben, wie der Panzer, der nicht sein kann ohne Krieg. 


Was ist denn die Konsequenz ? 


Das Reflektieren von Merkmalen, ab wann eine Gesellschaft anfängt über den Menschen utilitaristisch zu walten und ab wann sich eine Identität ausbaut, sich selber nur noch in den Kategorien "Nutzen" oder "Unwert" zu betrachten. 

Wo immer eine Gesellschaft anfängt das Nützliche eines Vehikels zu proklamieren, dort wird der Mensch zu einer Lafette und selbst versachlicht. 

Die Frage der Symbiosesucht (Chamberlain) ist nicht so ohne Weiteres zu klären, denn welchen Affekt kann ein Defektwesen haben, wenn nicht jenen, für den es im Monolog der Prägung geschaffen wurde ?

Und das ist das Problem dieser "Altlast aus der pädagogischen Rüstung": Sie ist nicht wie eine Bombe, die man entschärft und verschrotten kann. Die Tradierung ermöglicht immer wieder ein Rezidiv desjenigen Kranken, was als Normalität gelten will, schon aus dem Schutzanspruch einer berechtigten Integrität und Identität, seien beide auch krank. 

Denn sonst kehrt sich die Aufklärung in ebenso einen utilitaristischen Begriff von der Nützlichkeit - oder Unnützlichkeit des nur auf die Frage des Nützlichen reduzierten Menschen. 


Man müsste so grausam werden wie das Grausame, damit das Grausame aufhörte müsste man das Grausame erfinden, die Sache dreht sich im Kreis und die Bedingung bliebe, um eine Täuschung reicher, erhalten. 





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