Sonntag, 8. Januar 2023

Person und adiabatische Sekundärperson (Funktion und Ich)

 Adiabatisch ist jede Menge, die sich ohne Austausch verhält. 

Jede Funktion, die ohne die kontinuierliche Identität auskommt ist schizophren qualifiziert. 


D.h. wenn sich bei einem Menschen eine - - intellektuelle - - Person ausbildet und diese die Kindheit abschließt, also wiederum eine adiabatische Menge des Unberührbaren schafft ist die Identität vollständig gespalten. 


Wenn also jemand sagt: "Ich bin der Herr Doktor (XXX)", und nicht mehr als Person agiert, sondern als intellektuelle Retorte, dann ist das nicht niedlich oder schrullig, sondern waschechte Schizophrenie. 


Jeder der mit frühkindlichen Verwundungen als Ich besteht ohne die Verwundung überhaupt noch emotional erreichen zu können und die Seele in ein intelligentes Narrativ überträgt, ist krank in einem schwergewichtigen Sinne. Jeder Intellekt macht eine Verarbeitung verbal möglich, die nonverbal eine authentische Reaktion bedeuten würde: Damit ist aber Intelligenz eine Falle, denn sie kann Emotion abspalten und das in legitim erscheinenden Begründungszirkeln. 

Zwischen Norman Bates und einem Dienstrang besteht kein Unterschied, wenn der Dienstrang für die Person gehandelt wird. 


Das läuft auf die Aussage von Fromm raus, daß die Kranken die Gesunden und die Gesunden die Kranken sind, gefährlich sind die Funktionäre: Sie sind sehr gesund und erfüllen ihre Funktion noch gesünder: Die Abgrenzung zwischen Psychopathie und Bürokratie ist daher mitunter sehr schwerfällig. 


Wenn immer jemand sagt "kraft meines Amtes...", seien Sie gewiss, der Mensch ist in einem Schub und sehr gefährlich. 

Ob jemand einen Befehl oder "Stimmchen" hört, ist eigentlich ohne großen Unterscheid: 

Denn der, der nach Befehl oder "Stimmchen" handelt macht sich die angeforderte Identität zueigen und stellt sie an die Stelle des Ichs. 


Ob nun  ein Eichmann sagt: "Es gab den Befehl zum Transport" oder einer beim Versorgungsamt sagt "ich habe die Weisung der Frau keinen Rollstuhl zu bezahlen", oder ob ein "Stimmchen" dem psychopathischen Täter sagt: "Vergewaltige das Mädchen und zerstückele ihre Genitalien" ist in der Anordnung ohne großen Unterschied. 

Abstrakt: 

Der Mensch handelt als Operator einer extrapersönlichen "Weisung", die entscheidende Identität ist nicht die Identität des Operators: der Prozessor wird veräußert, die Identität wird im Rahmen der Aneignung des Adressinhaltes --synthetisch--. 

Dabei kommt es zu drei möglichen Formen von Schizophrenie: 


  •  Monostabile Spaltung (Funktionsidentität) 
  • Bistabile Spaltung (Rollenidentität)
  • Labile Spaltung (überlagerte Identität). 

Damit ist Narzissmus und das Leben in der Rolle eine - - monostabile - -  etablierte Schizophrenie. 

Wer zuhause Papa und im Büro ein Henker ist, ist - - bistabil -- schizophren. 

Wer am Tag mehrfach und instabil die operative Rolle wechselt ist - - labil - - schizophren. 


Abgrenzung zur Rolle ist die Laune oder die Emotion an sich. 

Die Tagesform normaler emotionaler Schwankung richtet sich nicht an funktionellen Items aus, sondern an gefühlsmäßig kontinuierten Erregungen (Sinus und Resonanz). 

Wo die Erregung nicht aus Rezeption und Interpretation besteht, sondern aus Narrativen und Rollenbeschrieben gespiesen wird, ist der Bereich von gespaltenen operativen Personen gegeben. 


Wer sagt: 

"Mein Sohn ist Soldat"  -- und zeigt, mit dem Todesrisiko kein Problem zu haben, kraft der Funktion und ihrer Beiwertung, der ist mindestens kaltblütig.

Damit gilt: 
--> Der überwiegende Teil deutscher Familien weist Anzeichen von gegebener Schizophrenie auf: Tod und Gefühlskälte sind normale Elemente, die sich in der Familienidentität fortschreiben. 

Damit gilt: 
Deutschland ist eine mehrheitlich forensisch belastete Gesellschaft. 

Artefaktverlagerung und das "Shiften" von Bewältigung stehen der - - Auflösung der Ursache - - entgegen. Der Konflikt wird narativ verlagert, nicht reflektierend desillusioniert. 

Wo immer die Funktion eine legitime Ersatzerklärung über das verwundete Ich konstruiert, wird die Spaltung der Person und ihr sekundärer - monostabiler Artefaktzustand zur gesellschaftlichen Normalität. Damit wird die pathoforme Größe zur: 

ökonomischen Größe 

gesellschaftlicher Nomenklatur. 

Das Element des Handelns und Wirkens wird eine mehrheitlich aber in Wahrheit pandemische Realität psychopathologischer Normalitätsbehauptung. 


Die Frage im Anschluß ist doch die, wann diese Form der patho - normalen Gesellschaft die Krise nicht mehr verlagern kann und keine erklärten und erklärenden Substitute mehr zu liefern vermag. 

Wenn die Ökonomie das falsche Ich bloßstellt, rein zahlenmäßig, dort beginnt die Wendung weg vom Materialismus, hin zu Nihilismus und Destruktivität. 















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