Freitag, 14. Oktober 2022

Die Grünen, der Film und der Staubsauger

 Wenn ich eine Dystopie entwerfen wollte, in der Realität und jenseits von Blade Runner, die Grünen sind die beste Fundgrube für das Verzerrte und Groteske, sie sind literarisch ein unschätzbarer Schatz an allem, was schrill ist, verworren, in sich selbst verliebt und zum Scheitern verurteilt, wie die Alkali Batterie, die auch immer irgendwann einmal ausläuft. 

DACARIL NARG zum Beispiel ist ein fantastischer Charakter. Man muß diesen nur in einen Filmausschnitt bringen um ihm die ganze Geltung zu verschaffen: 

Szene: (Ein Raum mit Wänden in mattem Titan mit einem Muster wie von Kacheln und Schattierungen mit utopischen Pflanzen drum herum und einem dauernden Schmatzen wie von Insekten, deren Gekrabbel man akustisch verstärkt, aber noch seicht, noch einspielend: Der Raum ist lichtarm und von der Decke hängt ein undefinierbarer Tentakel einer noch undefinierbareren Pflanze. Ein Bediensteter kommt herein. Die Schauspielerin in der Rolle der "Dacaril Narg" schaut vom Tisch auf):

Dacaril Narg: 

Es ist 11 Komma 3345 Uhr, wir haben einen Tag, ich bin müde, rot ist der Himmel und ich habe Durst. 

Diener: 

Sehr wohl, Madame. 

(in diesem Moment kriecht eine Schabe über den Tisch, Dacaril Narg schaut auf und senkt den Blick wieder auf den Boden über den ganz flüchtig ein Gleißen huscht):

Dacaril Narg: 

Es isst 11 Komma 3445 Uhr, wir haben einen Tag, ich bin rot und der Himmel ist müde und ich habe Durst. 

Diener kommt herein: 

Diener: 

Madame, Ihr Gurkenwasser, wie sie wünschen.

Dacaril Narg: 

Es ist 11 Komma 4435 Uhr, der Himmel ist tot, meine Seele ist müde und ich habe Durst. 

In diesem Moment fährt die Kamera von unten schräg auf das Glas mit dem Gurkensaft und hält fest, wie eine ertrinkende Mostfliege in diesem Glas untergeht. 

Man sieht die Finger von Dacaril Narg, wie sie das Glas umfassen, die tote Mostfliege wird der Kamera entzogen und das Glas wird mit einem ohrenbetäubenden Schlürfen gelehrt, - der Ton wird zum Wasser, was in einen Ausguss fließt, der Prospekt ändert sich und die Kamera hält auf einen Gully auf der Straße. 

Der Held des Films steht im Regen, hebt den Blick vom Gully, blickt in die bläulich beleuchtete Straße, es kommt ein utopisches Gefährt vorbei und der Held wirft die Zigarette in den Fluß, der vom Gully verschlungen wird.


Straßenmädchen: 

Hey Du, bist Du es, wenn ich es nicht weiß, ich habe noch eine Tüte Mehlwürmer, willst Du n paar ? Hey Du, ich weiß nichts, ich bin niemand, ich will nur Dich und mit Mehlwürmern füttern.


Die Kamera hält auf die Schuhe des Helden zu und um diese strömt das bläulich spiegelnde Wasser und auf ihm ein Mehlwurm aus der Tüte des Straßenmädchens. 

Die Kamera schaut in das Auge des Helden und vergrößert es, es fährt ein grüner schimmer darüber und es erscheint für einen Bruchteil einer Sekunde eine Flamme. 

Der Held geht über die Straße und geht in ein Lokal: "Der tote Fleischfresser". 

An der Wand hängen Trophäen, abgehakte Köpfe, denen man Steaks in den Mund gesteckt hat. Die Stühle sehen aus, wie von H.R. Giger, nur mit dem Unterscheid, daß alle Knochen Gemüse - Imitate sind. 

Die Kamera hält die Szene fest, wie ein Pürierer sich mit dem rotierenden Messer auf eine Tomate senkt und diese zerfetzt wird und der Held sagt: 

Mein Name ist Curtis Revelator, ich will ein Steak. 

Barkeeper: 

Revelator, Du hast Mut, du weißt doch, daß die Lady das nicht gerne sieht, oder willst Du enden, wie die hier (zeigt auf die Trophäen). 

Man sieht auf dem Bildschirm Dacaril Narg und sie seufzt und sagt: 

Es ist 12 Komma 333 Uhr, der Himmel ist müde, mein Durst ist Dein Tod. 

Auf den Tresen fällt ein Metzger - Beil auf dessen Seite sich das Gesicht des Helden spiegelt und das das Gleißen wieder zu sehen ist. 


Jetzt kommt die Schrift und das Intro des Films beginnt mit seinem Titel: 


Steak Runner

Das Zeitalter der Veganer

 

Kommt ein Kleinwüchsiger in den Raum, der jetzt sichtbar wird und sagt mit einer quäkig , kehligen Stimme. 

Dwarfy : 

Revy,.... Curtis, hörst Du mich..... - die Grünen sind wie ein Staubsauger, jeder hat ihn dem Vertreter abgekauft, dieser alten Sau von Merchantimer (John Mergentheimer) , bis die Leute merkten, daß sie Schrott gekauft haben, dann hat jeder diesen Sauger, keiner will sich die Blöße geben und überall hörst Du in den Buden das Gejaule verreckter Turbinen, was willst Du tun, es ist so und wir müssen alle zusehen, wo wir eine tote Kuh her bekommen um was zu fressen. ... 

Und, die Mädchen werden sogar zu Huren um mal ein Kugellager zu bekommen, damit das Geschrei dieser Biester aufhört, und Du glaubst, Du könntest das ändern ? 

Curtis: 

Halt die Schnauze, halte sie einmal, und gib mir was zu Essen, ich weiß, daß Dein Schwager an genug tote Kühe kommt. 


Die Uhr an der Wand sagt: 

Es ist frische 14 Komma 444 Uhr, es ist ein wundervoller Tag, es scheint die blaue Sonne auf einem roten Himmel. 

Curtis: 

Ich bin tot müde, gib mir was zu trinken, ich habe Durst. 

Dwarfy: 

Hier nimmt die Schwarte, is auch frisch, von gestern und frei von Würmern, (lacht hämisch aber freundschaftlich). 

Es patscht ein Schweineschnitzel auf den Tisch, die Szene ändert. 


Die Kamera hält wieder auf das Gesicht von Dacaril Narg, die auf ihrem Tisch eingeschlafen ist. 

Die Slowmotion hält den Speichel fest, der aus dem Mundwinkel sich auf den Tisch erkriecht und man hört eine Stimme, die von John Mergentheimer, der zum Diener sagt: 

John Mergentheimer (zum Diener): 

Ist sie da, schläft sie, oder fantasiert sie ?

Guten Morgen meine Liebste. 

(John Mergentheimer steckt den Sauger in die Steckdose und schlatet ihn an, der ganze Raum wird von einem maternden Gekreische erfüllt und Dacaril Narg schreckt auf und zieht einen bläulich - titanfarbenen Speichelfaden). 


Das liebe Leser ist: 


Sciencefiction - Dystopie vom Allerfeinsten, das ist jenseits von Brazil, das ist mehr als Metropolis, das ist weiter als 12 Monkeys, das ist so eine Art:


"The Day after Gurke" 









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