Samstag, 10. September 2022

Mit dem Nachtzug nach Kiew

Wer sich fragt, warum der Zug die neue Methode ist nach Kiew zu reisen: 

Nun es hat militärische und solche Gründe, die den Regeln des Krieges geschuldet sind, es hat aber auch noch einen Grund: 


Die Ukraine ist kein homogener Krieg zweier Staaten, es ist in der Ukraine zusätzlich ein Machtkampf verschiedener Oligarchen und Interessengruppen. Und die Lehre aus dem Abschuß der MH 17 ist doch die, daß man es nicht riskieren kann, daß - - irgendjemand - - einen  Staatsvertreter vom Himmel holt um dann die Nato in die Unmöglichkeit zu bringen, urteilen zu müssen, - WER für den Abschuß verantwortlich ist, es könnte nämlich durchaus sein, daß die gelieferten Waffen in die Finger der OK gerieten und man erklären müsste unter friendly fire gekommen zu sein. 

Das wäre ein Fiasko. 

Zudem ist die Ukraine Kriegsgebiet, der Einflug von Staatsmaschinen wären als Kriegseintritt zu werten. Der Flug ohne Begleitjäger wäre hochgradig riskant, der Einflug mit Begleitung ist außer Diskussion.

Also ist der Zug die einzige Möglichkeit in einem Korridor nach Kiew zu kommen, was aber eines bedeutet: Die Ukraine hat von Polen bis Kiew keine Lufthoheit, auch wenn Russland nicht erkennbar eingreift.

Ein Umweg wäre das Umsteigen auf ZIVILE Luftfahrzeuge innerhalb der Ukraine. 

Offenbar trauen aber die "Helferländer" der, - wenn überhaupt vorhandenen - restlichen ukrainischen Flugbereitschaft nicht. 

Man könnte auch eigene "zivile" Flugzeuge betreiben, wie etwa in Laos. Aber auch hier gilt wohl, daß die Lufthoheit über der Ukraine nicht so sicher ist, wie man das gerne propagiert und/oder man den deutschen Hobbysozialisten nicht soweit traut, sie auf die sensible under - cover Struktur zugreifen zu lassen. 

Die Anordnung kann aber bedeuten, daß man fürchtet, daß russische Einheiten hinter den Linien operieren und diese Operationen tatsächlich nicht kontrolliert werden können, ODER, daß es Gruppen innerhalb der Ukraine gibt, denen man eine solche Rolle zutraut, daß man von einer Luftsicherheit nicht ausgehen kann. 

Kriegsrechtlich als Privatperson.

Kriegsrechtlich reisen Minister und Kanzler in Nachtzügen als Privatperson und können aber auch nicht staatlich fungieren. Alle Zusagen vor Ort sind private Äußerungen und keine verbindlichen Erklärungen. Staatliche Erklärungen können nicht verbindlich gemacht werden, private Inaussichtstellungen, ex tunc als Kanzler oder Minister etwas zu ratifizieren schon. 

Keine Angst vor Minen ?

Auch die Fahrt mit dem Zug ist heikel, es ist durchaus leichter eine Schiene oder Weiche zu manipulieren als unbedingt einen Raketenwerfer gegen ein Objekt im Tiefflug anzuwenden. 

Diese ganzen PR -Reisen mit dem Zug bergen eine immense Gefahr der Eskalation bei einem Zwischenfall. 

Daß Helmut Schmidt bei der Luftwaffe gedient hatte und die Stäbe alter Regierungen der BRD durchweg wenigstens grundlegende militärische Kenntnisse hatten bestellte eine andere Grundlage als das Agieren von militärisch vollkommen kenntnislosen Zivis. 

Offenbar reicht das Kriegshandwerk auch nicht aus, Scheinzüge oder Dummy - Konvois fahren zu lassen. Ob die Ukraine die Schienenwege sichert ist unklar, ob sie das kann auch ob die Transportwege frei von Infiltration sind auch. 

General Winter. 

Es gibt ein ehernes Gesetz, daß sich im zweiten Weltkrieg eindrucksvoll zum Ausdruck brachte: Wenn sich Russland vor dem Winter zurückzieht, dann gibt es den Raum für das Frieren frei und das Frieren in "zurückeroberten" Städten ist der beste Verbündete der russischen Streitmacht. 

Kälte, Ruinen und wochenlange Tristes sind für die Moral schlimmer als jede Gefechtsdynamik. 

Westliche Waffen sind Schönwetter - Waffen. Weiße, graue, öde Weite, Kälte und im schlimmsten Fall Schnee mit Verwehungen an Häusern und auf Straßen. Frost macht den Panzern die Option auf ansonsten morastigem Boden. 

Wenn die 6. Armee der Wehrmacht eines tat um zu scheitern: Sie folgen in den überlassenen Raum. 

Folge den Deutschen nicht in den Wald 

und 

den Russen nicht in die kalte Weite. 


Ich weiß nicht mehr genau welcher Minister es war, der es veranlasste, die Rekruten der Bundeswehr in der Januarkälte wochenlange Übungen im Freien abhalten zu lassen. Es war nur eine Erziehung den Soldaten der BRD solange frieren zu lassen um ihm jenen Eindruck zu verpassen, nie wieder in die Kälte der russischen Hemisphäre ziehen zu wollen.

Im Sommer gegen Russland Krieg führen ist eine machbare Sache. Im Winter wird es eine Qual, wenn man tagelang nicht fliegen kann und sich die Panzer durch die Fläche arbeiten und die ansonsten effektiven -manngetragen Trupps der Abwehr die Munition mühsam durch den Schnee bringen müssen. 

Die Spaßpolitiker der westlichen Kita haben überhaupt nicht den blassesten Schimmer, was es bedeutet im Winter in dieser Weite militärisch zu agieren. 

Und dann keine Luftbrücke unterhalten können um sich nicht direkt in den Krieg einzumischen, alles per Bahn und per LKW ohne eine Treibstoffsicherheit. Das ist der Stoff, der die Wehrmacht in der Ukraine um den Verstand gebracht hatte und Erich von Manstein war ein anderes Kaliber an Können als diese bunte Stricktruppe westlicher Schönwetterpolitik. 


Nachwort: 

Vielleicht liegt es daran, daß ich in der Schweiz geprägt wurde und zu einer defensiven Haltung neige und es präferiere sich eher in fremde Händel nicht ein zu mischen als um einer Moral willen in einem Krieg Anteile zu erwerben. Vielleicht ist diese Sichtweise auf die Dinge geprägt und befangen. Rein historisch gesehen ist jedoch das Unterfangen schon aus objektiven Gründen mit einem Wagnis behaftet, wo man sich letztlich fragen sollte, ob es das wert ist. 

Die Macht in der Qualität des Seins einer Nation ist mitunter ein größerer Trumpf als die geopolitische Erweiterung aus einer inneren Schwäche heraus. 

Mit dem Ausweichen wird die innere Schwäche nicht besser, mit der Einkehr der Kräfte wider die innere Schwäche ist man besser aus sich aufgestellt als daß man sich in fremdem Land nur seine Schwäche verbrämt und nur in der Aktion nach außen eine Stärke darstellt, die nicht substantiell sein muß und meistens das Gegenteil dessen darstellt, was die innere Aufstellung an Mangel leidet. 

Die Aktion im Außen heilt nicht die Schwäche im Inneren, die Stärke im Inneren ist aber die starke Wirkung -- nach -- außen, nicht -- im  --Außen. Labile Staaten führen Kriege, stabile Staaten eine funktionierende Wirtschaft. 










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