Dienstag, 26. Juli 2022

Der deutsche Frieden ist die Mutter aller Kriege: Die Realität von Migranten

Ich kannte einen Taliban, ich kenne immer noch einen irakischen Jesiden, beides Flüchtlinge. 

Nun bin ich nicht wenig neugierig und komme mit den Leuten ins Gespräch. Jetzt sollte man meinen, die würden einem früher oder später vom Krieg erzählen oder man triggerte irgendein Trauma. Das einzige Trauma, was man immer wieder zu hören bekommt ist: 

"Jobcenter,

Briefkasten

Briefe

Frau.... vom Ausländeramt hat gesagt und mein Pass und die brauchen noch eine Erklärung... "


Der ultimative Satz des irakischen Jesiden: 

"Schau mich an, ich bin psychisch kaputt, entweder Du arbeitest und hat seit 3 Jahren keinen freien Tag oder durch mußt zum Jobcenter und dann kriegst Du jeden Tag einen Brief. ... Ich kann nicht mehr, ich bin müde. Als ich hier her kam, war ich noch nicht so dünn und ich habe gedacht alles wird gut. (O-Ton): ... und dann kommen Jobcenter und schicken viele Briefe, jeden Tag und dann mußt Du in Maßnahme und immer Jobcenter".


Und so wie ich mir die Geschichte anhöre und ein paar alte Bilder gezeigt bekomme dämmert es mir im Ernst so grotesk dieser auch komisch wirken mag: 

Ein deutsches Jobcenter hinterläßt seelisch offenbar mehr Krater als die Verfolgung in Bürgerkriegen. 

In ein gleiches Horn bließ der Taliban, der mir einmal erklärte, "Krieg nicht so schlimm, wie jeden Tag Jobcenter und Papier, jeden Tag sitzen vor Computer und schreiben Brief, jeden Tag Post kommen und dann Du Jobcenter". 

Ich kann mich unterhalten wie ich will, statt der Krieg kommt immer nur "Jobcenter". 

Der Taliban erzählte mir von Toten in der Familie und seiner Sicht auf Amerika. Alles wurde auf einer bewältigbaren Ebene erzählt, auch wenn Trauer und Wut und sicher Haß tragend waren. Ermüdung und psychische Erschöpfung koppelten sich in den Gesprächen IMMER und wirklich systematisch stetig an den Begriff "Jobcenter". 

Und an dieser Stelle muß man eines überlegen: 


Wenn der Krieg in der subjektiven Belastungsinterpretation hinter die Wirkung eines Jobcenters tritt, welche Qualität hat die deutsche Verwaltung ? 

Nicht Tod und Verlust prägen die Gespräche sondern "Jobcenter" und "Ausländerbehörde". Und es geht um sattelfest installierte Angststrukturen vor Post und Hilflosigkeit, vor der Wortgewalt, die immer noch eine Gewalt darstellt und keine geringe solche. Das reicht bei Migranten bis zur Depression und Selbstaufgabe. 

Und da Deutschland der Weltmeister der Rüstungsentwicklung ist muß man eine Frage stellen: 

"Nutzen die Deutschen ihre Verwaltung als psychologisches Waffensystem" ?

In der Nation die preußisch zu 100% auf das Kriegshandwerk zugeschnitten wurde und sogar bewußt Kinder zum Soldaten formte (Johanna Haarer) muß die Frage auftauchen, wie der deutsche Frieden beschaffen ist und aus welchem militärischen Erbe sich der Drang zur Machtfrage im Frieden speist. 

Evaluierung bei ukrainischen Flüchtlingen

Es wäre eine neutrale - internationale Erhebung ohne deutsche Beteiligung und damit ohne Verfälschung in Befangenheit und Einfluß dieser wert, zu untersuchen, welchen psychologischen Faktoren ukrainische Flüchtlinge in Deutschland unterliegen und welche psychischen Belastungsmomente sich als dominant etablieren. 

Spätestens vor dem Tafelladen in der Schlange wird sich bald der deutsche Alltag vor jedes Kriegserlebnis stellen, oder vielleicht ist der Deutsche Alltag ein Kriegserlebnis, aus einer Nation mit der Identität von 1914 - 1918 und 1939 - 1945.

Aus der Bedingung durch den Krieg gezeugt zu sein, wird aus einem Land sicher keine zivile Güte und man muß bei Deutschland, so wie bei Laos, Myanmar oder anderen Kriegsnationen mit einem Völkermord in der Historie genau untersuchen wohin die kriegerische Gewaltsucht in die zivile Ordnung hineinvererbt wurde und welche tieferen Ressentiments oder revanchistische Gedanken sich in den zivilen Verwaltungen über Jahre und ggf. Jahrzehnte hielten und welche Machtausdrücke über den Menschen sogar Merkmale von Diktatur fortschreiben. 

Wer glaubt, daß die "Verwaltung über die Fremdarbeiter" ein Kapitel ist, das mit dem Jahre 1945 schloss, der irrt. 














 



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