Freitag, 12. November 2021

Inneneinsichten in das System Mensch


 

Sender - Empfänger - Aktor - (Sensor) -  Prinzip. 

In der Technik besteht eine Hierarchie, die sich im Mindestmaß auch psychologisch übertragen läßt. 

Der Sender gibt ein Programm aus, der Empfänger schlüssel es um, der Aktor führt es aus und der Sensor regelt im Empfänger die Aussteuerung von SOLL und IST. 

In Diktaturen folgt der Mensch dem gleichen Prinzip: Der Führer befiehlt, der Soldat gehorcht und die Kanone agiert, der Feldstecher gibt die Rückmeldung. 

Nun enthält aber die technokratische Reihe beim Menschen einen Fehler: 

Sender - und Empfänger haben (theoretisch) beide die gleichen Anlagen !

D.h. normalerweise müsste der Empfänger das Programm interpretieren und prüfen und ggf. an den Sender zurücksenden, ob er es für falsch  - oder - richtig hält, was an Inhalt gesendet wurde. Er der kommunikative Prozess würde ergeben, was richtig - oder - falsch ist - und erst dann würde sich die Aktor - Sensor - Ebene in den Handlungsstand versetzen. 

Der Sender jedenfalls ist nur dann unter Menschen in der Lage beim Empfänger zu wirken, wenn dieser bereit ist das Protokoll des Senders zu interpretieren. Das muß erklären, warum der Empfänger nicht rebelliert und auf SOLL und IST seiner Moralvorstellung hin abgleicht, sondern, warum er sich als Teil des Senders versteht. 

Teilidentität oder komplementäre Identität ist eine Erklärung für das Funktionieren totaler Gesellschaften. 

Der Führer ist die Erscheinung, sein Körper ist der Träger der Aktion, - die Masse. 

Die Masse ist nicht - beeinflußt, sie ist ein Träger der totalen Parole, sie generiert sie autonom wenn auch der Sender nicht  sendet. 

Auf den Sender kommt es bald nur noch in einem dünnen Konfirmismus an, nicht mehr in der Frage des Programms oder des Protokolls. 

Die Erklärung für diese Psychopathie findet sich in der Regel in der Kindheit der Träger: Das Vordenken in einer Straflogik der Eltern macht frei von Strafe oder Mißachtung. 

Das Kind lernt die Eltern zu denken und agiert in deren Nomenklatur. Es bildet kein Ich aus, sondern eine Schwingung mit der Kondition, die es straffrei und im Mindestmaß beachtet stabilisiert. 

Die Bedingung für Diktaturen werden immer in der Wiege der Kinder gelegt: Nur Menschen, die als Kind schon zum Virtuosen der Anpassung werden, können sich in ein Glied stellen, daß auf der Abwesenheit einer umrissenen Ich   - Identität fußt. 

Bis sich solche Komplexe lösen oder überhaupt eine Notwendigkeit zu einer Reflexion erkannt wird, müssen Systeme schon unter den Stand ihrer Funktionsfähigkeit fallen. 

Aus der psychotischen Alterierung muß erst durch Zwang eine neurotische Stabilisierung werden, damit der Konflikt zugänglich wird. 

Dieser Prozess geschieht aber nur in einer Kombination aus materiellem und ideellem Scheitern, bis dieses Scheitern das neue Gesetz vom Nicht - Funktionieren aufstellt. Dann erst löst sich die Bindung zwischen Sender und Empfänger, der selber dann als Sender scheitert. 




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