Donnerstag, 6. Mai 2021

Das Stereotyp im Framing

 Die Grünen sind der Untergang, die AfD ist Nazi und morgen sind wir alle bei den Keulen. 

Das deutsche Hirn hat ein Problem: Es kann nicht ohne Kategorie denken, nicht ohne Partei, nicht ohne links und rechts, es braucht eine Kategorie zwingend sonst funktioniert das Programm nicht. 

Je schärfer ich hier eine Analyse schreibe, und um so weiter ich von jeder Lösung wegkomme um so mehr Leser habe ich. 

Einen Einspruch hat mir bisher keiner kommentiert, offenbar stehe ich irgendwo, wohin sich die gemeine Kategorie kein Bild machen kann, will oder sonst eine Objektion die Auflösung in der Kritik verhindert. 

Irgendwann muß doch die Selbstgerechtigkeit einsetzten, die Gerechtigkeit vor dem Selbst und dem Spiegel zu sagen: Vor den Verzerrten dieser Welt erreich ich nichts von mehr Bedeutung als die Befriedigung des Bestehenden. 

Kurzum: Ich schreibe in einer Kategorie und alle, einschließlich meiner sind zufrieden, das ist aber weder das Ziel noch irgendein Sinn, sondern ein Irrweg, in den ich mich hineinziehen lasse, wie in die Menge auf einem Jahrmarkt. Dann hat man eine Zuckerwatte gekauft und nur wegen bunter Lichter, weil es dazugehört. 

Ist das besonders dumm ? Ja und nein, es ist schön dumm und bei aller Einfalt des Stereotyps mache ich es ja nicht ungerne, die Zuckerwatte zu den Lichtern genießen. Ich bin selbst befriedigt, vielleicht sogar zufrieden, wenn ich aus dem Jahrmarkt rauskomme ärgern mich die klebrigen Finger. Dann renne ich auf ein stinkendes WC um mir die Hände zu waschen und der ganze Sinn der Zerstreuung wird in diesem Gestank auf das Übelste verkehrt. 

Der Ausflug ins Glück endet auf dem Klo. 

ABER: Das Glück ist nicht erschlossen auf dem Klo, es ist erschlossen im Moment. Ist dieser damit wahrer als das Ende des Laufs der Dinge ?

Wenn ich jetzt noch zur Zuckerwatte eine Geschichte schreibe über "den Mann und sein Klo", so komme ich doch vollkommen bereichert aus dem Jahrmarkt raus, oder ?

Wenn ich den Gestank zum Anlaß nehme ihn mit einer Bewertung von Ekel zu verstehen, dann bediene ich eine Kategorie. Das mache ich öfters, Kategorien bedienen, weil ich sonst permanent in einer Fremdsprache unter den Leuten stünde. 

Wenn ich aber - und hier kommt ein weiterer "Wenn - Schluß" den Geruch des Klos zum Gesamtbild "Jahrmarkt" dazurechne und alles ein Bild ergibt, was menschlich ist, dann ist das Erlebnis ohne die Bewertung aus der Prämisse heraus - eines- eins und identisch mit einem Gefühl, was mich zufrieden und glücklich ins Bett fallen läßt. 

Be- werten ist schon etwas äußerst Künstliches und ich lasse mich in diese Werte ebenfalls hineinziehen aus einer Konvention. Tue ich es gerne ? Die Wertung läßt mich tun, ich muß es gar nicht wollen, es ist konditioniert. 

Ich sollte mich mehr der Unfreiheit und der Künstlichkeit zuwenden, in welchen man sich bewegt, wenn man in einer Bewertung aus Werten heraus urteilt und dabei stereotype Bilder bemüht um es sich einfacher zu machen als es ist. 

Ich verkehre etwas Rüdes in etwas Philosophisches: 

LMAA

Liebe Macht Alles Anders. 


Wenn etwas in der Thora mit Dämonen gemeint ist, dann sicher die Kategorie in der man sich eine Überperson erbaut, die dann aus den Kategorien entsteht, und als Alter - Ego neben dem Träger derselben hergeht, teils dichotom, teils identisch. Und dabei wäre selbst die Trennung zwischen Kategorie und Erkenntnis aus ihr kategorisch. Ich muß in einem Maß in die Kategorie und das Stereotyp eintauchen um aus ihm die Sinnlosigkeit heraus zu beweisen, wobei mir das Beweismaß ausreichen muß, logisch zu sein, nicht mehr aber auch keineswegs weniger. 

Wenn ich jetzt dem Beweis eine Ableitung unterstelle, dann erhält das Ganze eine Dynamik und ich kann jeden Irrtum anpassen, indem ich ihn einsehe und die Einsicht in den nächsten möglichen Irrtum überführe. 

Der Irrtum wird dabei kleiner und die Validität steigt mit jedem folgenden kleineren Irren. 

'Der Kunststoff der Sprache ist das Mittel im Labor weiter zu kommen als in die Theorie über das Menschsein, dabei ist doch der Kunststoff als Selbstzweck der eigentliche Grund für die Entfernung vom tieferen Inneren des Menschen. Käme ich hier mit "Gut" und "Böse" wäre die Dummheit vollendet und ich müsste in den Stereotypen verharren. 

Banales und Sinnhaftes können einander entgegenstehen, es kann aber auch der Sinn in seiner höchsten Form im Banalen offenbar werden, in der Verkürzung auf ein Stereotyp, - wenn es eine unbedingte Kategorie wird, liegt das schlechthin Böse, denn jenes entbindet sich von der Frage, auf eine andere Weise das Gute in der Kritik zu ergründen, die eben das Stereotyp über diese beiden Kategorien hinaus auflösen würde. 

Ich komme in den nihilistischen Raum, in dem ich alles in Fülle haben kann, ohne jedoch in einem Bildnis gefangen zu sein. Wenn das jetzt jemand als Ideal mißdeutet ist es die Perversion des gedachten Sinns in der nächsten be- werteten Kategorie. 



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