Donnerstag, 24. Dezember 2020

Die gewillkürte Pleite wird nichts verhindern, was zum Gang in die Schüssel bestimmt ist

 Der Versuch mit einer gewillkürten Pleite Target2 umzupolen wird nicht gelingen. Der Versuch mit der Flucht in die Schulden wird die Gewichte im Falle einer Kollektivabwicklung der Union nicht wesentlich ändern. 

Die Anleihenkäufe werden keine Ausfälle an gepumpten Warenausfuhren verhindern. 

Die Wiederholung eines Lockdown zur Senkung der Verpflichtungen innerhalb der Union nach dem Muster von 1923 wird die gewünschte Wirkung verfehlen. 

Deutschland kämpft wohl weniger gegen eine Seuche, als um seine Rolle in einer instabilen Euro - Zone. 

Wie kann Deutschland der Rolle als Alleinhaftender der EU entfliehen ?: Es macht sich im Eiltempo zu einem zweiten Griechenland und flieht aus den Leistungsbilanzüberschüssen. Erst wenn Deutschland nominell verliert, kommt es in der Inflation aus der Verlustzone raus. 

Das klingt paradox, ist aber eine engere Regelmathematik der Entwertung (Wo keine Werte, da ist bei der Entwertung der Verlust ein Gewinn, - erst recht im Defizit). Denn die Schuld macht den Gläubiger in der Inflation unglücklich, nicht den Schuldner, dem der terminierte Wert in der Entwertung die Fessel schmelzen läßt. 

So erklärt sich die Flucht der Staaten in den Krisenmodus wohl recht gut. Jeder muß in die Verlustzone geraten um nicht an der Entwertung verrückt zu werden. Das trifft nicht nur Deutschland, aber die Teutonen im Besonderen, weil sie durch ihre Sparsamkeit mit die höchste Fallhöhe erklommen haben. 

Alle brauchen eine guten Grund für die Schulden wenn es in einer Entwertung des Geldes darum geht, am Spieltisch die besten Verlustkarten zu sammeln, die der Bank das Problem machen, nicht dem Spieler. 

Um es klar zu sagen, das ist ein negatives Pferderennen: Es gewinnt der mit dem kränkesten und lahmsten Gaul, und wer vor der Ziellinie nur noch ein Skelett mit langem Gesicht vorweisen kann ist derjenige, der als Sieger im höchsten Verlust am wenigsten verliert. 

Und jetzt kommt halt diese irrwitzige Situation: "Mach deinen Gaul krank, sonst mußt Du am meisten zahlen". Der mit der kaputtesten Wirtschaft gewinnt im Schnitt am besten. Und wer gute Bücher hat, ist gut beraten sie schlecht zu frisieren, damit man am Ende nichts von der Erbmasse einbüßt. 

Und wenn jetzt die Ökonomen die Maßnahmen bemängeln, ja was glauben die denn, wie es aussähe, würde man in voller Pracht virtueller Märkte in das Rennen der Gebrechen einsteigen, man wäre schnellster im Verlust. Die Deutschen haben diese Spielregel 2008 nicht so recht geschnallt , jetzt doppeln sie nach und machen ihren Gaul der Industrie so richtig fertig, damit sie im Gammelrennen nicht auffallen. 

Das ist abgefahren, auf Ascot herrschen die Abdecker als Buchmacher. 

1 Kommentar:

  1. Klasse Artikel. Sehr scharfsinig und absolut zutreffend. Ein Wettstreit um das Prassen und Schuldenmachen kurz vor dem Kollaps. Im dem Maß unverschämt, dass die Nachbarn gerade mal so nicht den Krieg erklären. Es geht um die Sicherung der Startposition im nächsten Rennen, nach dem "Großen Reset".
    Ähnliches passierte übrigens schon 1943 in Deutschland, als man die heutige Nachkriegsordnung entworfen hat. Der Glaube, Deutschland hätte den Krieg verloren, ist zu kurz gegriffen. Verloren hat ein Teil Bevölkerung, für die Elite eine akzeptabkler Kampfverlust und einen notwendige Flurbereinigung.

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