Warum die Deutschen keine Kultur von Gewicht haben ? Nun, nicht weil sie sie nicht hätten oder haben könnten, - schlicht weil ihnen etwas Entscheidendes kollektiv zu fehlen scheint, was Kultur ausmacht:
DAS LEBEN, DAS LIEBEN
Schlicht, es fehlt diesem Volk an
Gefühlen. Deshalb verstehen sie ihren Beethoven nicht, oder Mozarts Phantasien
nicht. Deutsche lernen Noten und Technik, nie den Klang als etwas von Herz.
Deshalb wird Wilhelm Kempff immer toter und verwalteter klingen als Arthur
Rubinstein.
Der Fleiß und die Entbehrung machen
die Deutschen schwermütig und melancholisch - unter dieser Depression aus dem
Schoß liebesunfähiger Mütter tragen sie dann ein Leben lang und dieses Dasein
durch die Welt wie eine protestantische Monstranz aus Moral, Verkniffenheit und
einem Fleiß, der schon der Speer im Leben sein muß.
Gut, diese Formulierung klingt nach
russischer Pathetik, muß mich das scheren ? Zucker auf den Berg der Sahne im
Kaffee !
Aber was bedeutet dieses Leben im
Tod aus Fleiß ? Man kann unter Deutschen nur depressiv werden, man kann krank
werden am Zweck in allem. Nichts ist Genuss, nichts ist Liebe, nichts Begehren,
alles ist Tugend und wohin ist diese gekommen ?
Wer vor lauter Tugend das Leben
vergisst, der hat nichts mehr, dem die Tugend Gewicht etwa verliehe ! Alles ist
nur noch normativer Zweck, nichts ist mehr lebendig, auf nichts kann sich eine
Tugend mehr ausrichten, als auf den Selbstzweck von Moral. Das ist ein so
unendlich kurzer Sinn.
Die Tugend auf den Punkt
konzentriert ist der Nihilismus perfekt, denn auf die entlassene Moral folgt
die Sinnlosigkeit des Lebens, daß in seiner unperfekten Geliebtheit immer eine
Antithese gegen die Moral sein muß. Das Leben als Widersinn des Göttlichen
zeigt so den gänzlichen christlich - lutherischen Unverstand für die Thora. Die
Schrift als Ziel über den Sinn der Worte, das ist so gut als wie ein
gerüttelter Atheismus.
Gott kann man nicht lernen, man muß
ihn lieben und das heißt, daß man das Irren und die Untugend annehmen muß, wie
das Menschsein schlechthin. Das Gleiche gilt wie für jede Beziehung auch für
ein Hassen und den Zorn auf die Machtlosigkeit.
Aber auch das ist Menschsein und
gerade wie ! Die Moral und die Lehre sind hohle Begriffe für nichts mehr als
eine Konvention über das Einhalten und den Kampf gegen das Fleisch aus Gottes
Schöpfung. Der Moralist als Todfeind des Menschen und als Statiker gegen die
Erkenntnis kraft derer man bitte mindestens so lebt, wie man durch die zum Tode
verdammt ist. Die Bedingung der Erkenntnis ist damit so in die Wiege gelegt,
wie der Tod und die Bedingungen vom Leben an sich. Was macht der Moralist, der
macht aus Gott einen Prügelvater, wie er selbst einer kraft seiner Moral ist.
Er überträgt sein Ich auf einen Gott um mächtiger zu sein.
Das ist die eigentliche Abart von
Moral.
Jesus als Erbe, als Doppelgott,
selbst als Antithese zum Vater, das ist Moral, nicht der geliebte Sinn von
Erbschaft als Leben von Leben, Sein durch Sein.
So sehr kann die Moral alles
entstellen und die Tugend sie zu bestreben und zu fördern ist so gut als ein
Ritt in der Hölle.
Was ist Musik, wenn nicht
Lebensfreude oder die Sprache des Kindes, was nur in ihr sprechen kann ohne von
den Eltern gestraft zu werden ?!
So ist Kunst immer bitter, wie sie
süß ist, man muß sie lieben, man muß zu ihr lieben, aus ihr und Liebe machen
ohne sie, denn das ist eine Kunst für sich und die verträgt keine Konkurrentin.
Wenn man ein Klavier braucht um töricht eine Koloratur spielen zu können, weil
die Mutter die Gefühle unterbindet, dann ist Kunst ein Psychogramm.
Und da sage ich es frei raus:
Gott ist in Deutschland so fern wie
die Liebe, denn beides ist eine Konsubstanz, die Liebe und das Göttliche. Das
Volk der Tugend ist so lieblos wie der Torwächter der Hölle, doch immerhin,
dieser hat den Humor der Huren und Zuhälter und macht aus diesen die Heiligen
in einer Welt die selbst keine Tugend erträgt, wenn nicht die Untugend nur als
Invertierung der Moral desjenigen, der mit dem Jesus im Regal zur Hure geht um
sich sein Stückchen Leben zurück zu holen, daß ihm die Moral im Alltag nimmt.
Damit ist selbst die Hölle eine
Bedingung von Moral, wenn nicht die Moral schon selbst ohne Transzendenz die
Hölle des Lebens wäre. Denn es gibt nicht die Hölle im Jenseits, wenn diese
nicht auch die Hölle im Diesseits ist, die Moral und die Welt aus Gut und Böse
ohne die Frage, was aus welcher Kondition geboren wurde.
Gott straft nicht in der künftigen
Welt, er hat eine Bedingung in die Welt gegeben Höllenvölker von jenen zu
scheiden, die das Leben erkennen - und bei allem ist es die Moral und der Satz
des Menschen vor dem Sinn belehrt zu werden. Das Christentum - wohlgemerkt
nicht Jesus der Jude - ist die Forderung nach dem Tod durch Moral und Tugend.
Es ist so derart durchpervertiert, daß es selbst den Rabbi Jesus rekonstruiert,
freilich nach seinem Tode vor den Schweinen der Legion Roms, um zu dem Ziel von
Tod durch Moral zu gelangen.
Dabei ist nichts der jüdische
Kernsinn und dieser in nichts enthalten außer vielleicht dem Abendmahl, dem man
noch die Freude durch die moralische Unterschiebung nimmt.
Jetzt könnte man fragen, was mich
die Moral überhaupt schert, sie geht mich wesentlich ja nichts an:
Ja, aber sie hindert mich am Tanzen
durch das Leben, wie der Wackerstein auf dem Weg ! Man stößt sich an ihr und
auf dem Weg werden die Steine mit der Zeit der Herrschaft der Moral größer und
irgendwann ist das ganze Leben nur noch eine Auseinandersetzung mit Gröll.
Und spätestens beim nächsten Pogrom
verliert die Moral das, was man an ihr und für sie ignorieren könnte.
Wenn sie scheitert, die Herrin der
ungeliebten Seelen - die Moral, die Königen der Kinder, die verlernten zu
weinen, dann ist der Punkt gekommen, an dem sie morden wird um ihrer Herrschaft
willen, ihr Körper sind die Ungeliebten und ihre Schwerter sind Gehorsam und
Fügsamkeit all jener, die nur das Werkzeug sind, der Amboss aus erkalteter
Seelenhaftigkeit.
Wenn die Moral ihren Anlaß
verliert, dann wird sie zu einem eisigen Wind des Todes vor allem Tod. Dann
wird sie rein - und vollkommen bis zu einer Welt von Tod aus den Leibern mit
der Geburt in die Bedingung von Moral.
Ein Kind, daß in die Moral geboren
wird, hat das etwa die Option zu leben, wie es leben würde, würde es geliebt
sein ?
Es wird ein Wesen und dieses wird
zu einem Grabstein, einem Eckstein von Zwecklichkeit. Der Funktionsmensch, der
ohne Gründe tötet und ohne Gefühle verfügt wie ihm befohlen, er ist geworden,
einer Gestalt mit der Bedingung aus welcher er geboren wurde.
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